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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Manche Erze enthielten diese Stoffe in der richtigen Mischung, manche
enthielten mehr von dem einen oder dem andern. Hat man Erze von ver-
schiedener Mischung oder Gangart zur Hand, so kann man diese selbst
so mischen, dass das richtige Verhältnis herauskommt. Ist dies nicht
der Fall, so muss man das fehlende als Fluss oder Zuschlag zusetzen.

Die Zuschläge müssen trocken sein und so klein als möglich, damit
sie sich gut mischen können. Manche geben schon beim Rösten Kalk
als Zuschlag mit auf (eigentlich nur, um ihn billig zu brennen).
Bestimmte Regeln für die Schlackenmischung liessen sich noch nicht
aufstellen. Vorläufig könne man nur sagen, dass die Vermischung
von kalkigen mit thonigen Erzen gut sei. Gerade die verschiedene
Gangart der Erze und die Verschiedenheit der Zuschläge bedinge die
Verschiedenheit der Schmelzöfen.

"Wenn man einmal wissen wird die Erze so zu bereiten, dass
man bei der Schmelzung fast einerlei Verfahren anwenden kann, so
wird man nicht mehr als einerlei Art Öfen dazu nötig haben und das
ist es, was wir erzielen." (Si nous pouvons amener ces mines a une
disposition presque egale pour la fusion, il ne s'agira plus que d'un
fourneau presque uniforme: sur quoi nous proposerons nos vues.)

Die folgenden Mitteilungen über Gangarten und Schlacken-
flüsse
sind von den französischen Verfassern Gellerts Anfangsgründen
der metallurgischen Chemie (Leipzig 1750), entnommen. Die Kennzeichen
für die Gangarten sind danach folgende: Braust das Gestein mit Säure,
so ist es kalkartig, erhärtet es mit Wasser, so ist es gipsartig, bleibt
es, mit Wasser angefeuchtet, feucht, so trockne man es und glühe es
einige Stunden in starkem Feuer, schmilzt es dann, so ist es glas-
artig, brennt es sich hart, so ist es thonartig.

Die Steine zeigen aber in ihrer Vermischung folgendes Ver-
halten in starker Hitze
:

Thonige und kalkige lösen einander und werden zu Glas.
Thonige und gipsige ebenso.
Thonige und glasige strengflüssige lösen einander nicht auf.
Thonige und glasige leichtflüssige lösen einander auf.
Gipsige und kalkige lösen einander nicht auf.
Gipsige und strengflüssig-glasige ebenso.
Kalkartige und strengflüssig-glasige ebenso.
Kalkartige und leichtflüssig-glasige ebenso.

Der Flussspat löst unter den leichtflüssigen, glasigen Steinen am
besten auf. Gellert giebt hierzu in dem praktischen Teil seines
Lehrbuches (Aufgabe XVII) folgende schmelzbare Mischungen:


Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Manche Erze enthielten diese Stoffe in der richtigen Mischung, manche
enthielten mehr von dem einen oder dem andern. Hat man Erze von ver-
schiedener Mischung oder Gangart zur Hand, so kann man diese selbst
so mischen, daſs das richtige Verhältnis herauskommt. Ist dies nicht
der Fall, so muſs man das fehlende als Fluſs oder Zuschlag zusetzen.

Die Zuschläge müssen trocken sein und so klein als möglich, damit
sie sich gut mischen können. Manche geben schon beim Rösten Kalk
als Zuschlag mit auf (eigentlich nur, um ihn billig zu brennen).
Bestimmte Regeln für die Schlackenmischung lieſsen sich noch nicht
aufstellen. Vorläufig könne man nur sagen, daſs die Vermischung
von kalkigen mit thonigen Erzen gut sei. Gerade die verschiedene
Gangart der Erze und die Verschiedenheit der Zuschläge bedinge die
Verschiedenheit der Schmelzöfen.

„Wenn man einmal wissen wird die Erze so zu bereiten, daſs
man bei der Schmelzung fast einerlei Verfahren anwenden kann, so
wird man nicht mehr als einerlei Art Öfen dazu nötig haben und das
ist es, was wir erzielen.“ (Si nous pouvons amener ces mines à une
disposition presque égale pour la fusion, il ne s’agira plus que d’un
fourneau presque uniforme: sur quoi nous proposerons nos vues.)

Die folgenden Mitteilungen über Gangarten und Schlacken-
flüsse
sind von den französischen Verfassern Gellerts Anfangsgründen
der metallurgischen Chemie (Leipzig 1750), entnommen. Die Kennzeichen
für die Gangarten sind danach folgende: Braust das Gestein mit Säure,
so ist es kalkartig, erhärtet es mit Wasser, so ist es gipsartig, bleibt
es, mit Wasser angefeuchtet, feucht, so trockne man es und glühe es
einige Stunden in starkem Feuer, schmilzt es dann, so ist es glas-
artig, brennt es sich hart, so ist es thonartig.

Die Steine zeigen aber in ihrer Vermischung folgendes Ver-
halten in starker Hitze
:

Thonige und kalkige lösen einander und werden zu Glas.
Thonige und gipsige ebenso.
Thonige und glasige strengflüssige lösen einander nicht auf.
Thonige und glasige leichtflüssige lösen einander auf.
Gipsige und kalkige lösen einander nicht auf.
Gipsige und strengflüssig-glasige ebenso.
Kalkartige und strengflüssig-glasige ebenso.
Kalkartige und leichtflüssig-glasige ebenso.

Der Fluſsspat löst unter den leichtflüssigen, glasigen Steinen am
besten auf. Gellert giebt hierzu in dem praktischen Teil seines
Lehrbuches (Aufgabe XVII) folgende schmelzbare Mischungen:


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[320/0334] Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Manche Erze enthielten diese Stoffe in der richtigen Mischung, manche enthielten mehr von dem einen oder dem andern. Hat man Erze von ver- schiedener Mischung oder Gangart zur Hand, so kann man diese selbst so mischen, daſs das richtige Verhältnis herauskommt. Ist dies nicht der Fall, so muſs man das fehlende als Fluſs oder Zuschlag zusetzen. Die Zuschläge müssen trocken sein und so klein als möglich, damit sie sich gut mischen können. Manche geben schon beim Rösten Kalk als Zuschlag mit auf (eigentlich nur, um ihn billig zu brennen). Bestimmte Regeln für die Schlackenmischung lieſsen sich noch nicht aufstellen. Vorläufig könne man nur sagen, daſs die Vermischung von kalkigen mit thonigen Erzen gut sei. Gerade die verschiedene Gangart der Erze und die Verschiedenheit der Zuschläge bedinge die Verschiedenheit der Schmelzöfen. „Wenn man einmal wissen wird die Erze so zu bereiten, daſs man bei der Schmelzung fast einerlei Verfahren anwenden kann, so wird man nicht mehr als einerlei Art Öfen dazu nötig haben und das ist es, was wir erzielen.“ (Si nous pouvons amener ces mines à une disposition presque égale pour la fusion, il ne s’agira plus que d’un fourneau presque uniforme: sur quoi nous proposerons nos vues.) Die folgenden Mitteilungen über Gangarten und Schlacken- flüsse sind von den französischen Verfassern Gellerts Anfangsgründen der metallurgischen Chemie (Leipzig 1750), entnommen. Die Kennzeichen für die Gangarten sind danach folgende: Braust das Gestein mit Säure, so ist es kalkartig, erhärtet es mit Wasser, so ist es gipsartig, bleibt es, mit Wasser angefeuchtet, feucht, so trockne man es und glühe es einige Stunden in starkem Feuer, schmilzt es dann, so ist es glas- artig, brennt es sich hart, so ist es thonartig. Die Steine zeigen aber in ihrer Vermischung folgendes Ver- halten in starker Hitze: Thonige und kalkige lösen einander und werden zu Glas. Thonige und gipsige ebenso. Thonige und glasige strengflüssige lösen einander nicht auf. Thonige und glasige leichtflüssige lösen einander auf. Gipsige und kalkige lösen einander nicht auf. Gipsige und strengflüssig-glasige ebenso. Kalkartige und strengflüssig-glasige ebenso. Kalkartige und leichtflüssig-glasige ebenso. Der Fluſsspat löst unter den leichtflüssigen, glasigen Steinen am besten auf. Gellert giebt hierzu in dem praktischen Teil seines Lehrbuches (Aufgabe XVII) folgende schmelzbare Mischungen:

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/334>, abgerufen am 22.11.2024.