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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Litteratur im 18. Jahrhundert.
Wissenschaften, welche seit 1739 erschienen, enthalten überhaupt
zahlreiche und wichtige Beiträge zur Eisenhüttenkunde. Wie erwähnt,
hatte Polhem einen Teil seiner Arbeiten dort erscheinen lassen.
Weitere bemerkenswerte Aufsätze in denselben sind von August
Ehrenswerd
, Über das Büchsenschmieden 1739; von Daniel Tile-
sius
, Über Hammerschmiedeherde, und von Sven Rinman, Anleitung
zur Verbesserung des Schmelzwesens in Schweden 1745. Es war dies
die erste litterarische Arbeit des später so berühmten Verfassers der
Geschichte des Eisens. Zahlreiche Beiträge lieferte Waller, der in
Mineralogie und Metallurgie Hervorragendes leistete und sich be-
sonderes Verdienst um die Kenntnis der Eisenerze erworben hat.

Joh. Gottschalk Wallerius wurde am 11. Juli 1709 zu
Nerike geboren, studierte Medizin und wurde 1733 Adjunkt und
1735 Doktor der Medizin in Lund. Er kam dann als Adjunkt der
Medizin an die Universität Upsala, und wurde dann Professor der
Chemie, Mineralogie und Pharmazie daselbst, in welcher Stellung er
von 1750 bis 1767 thätig war. In diesem Jahre legte er wegen
Kränklichkeit seine Stelle nieder, in welcher Bergman sein
Nachfolger wurde. Seit 1748 war er Mitglied der Akademie der
Wissenschaften in Stockholm und 1763 der wissenschaftlichen Ge-
sellschaft zu Upsala.

Als Mineraloge nimmt er eine hervorragende Stellung ein,
namentlich durch seine verständige Einteilung der Mineralien. 1747
erschien seine "Mineralogie eller Mineral-Riket", welche später 1772
erweitert unter dem Titel Systema mineralogicum in zwei Bänden ge-
druckt wurde. Dieses Werk fand grosse Verbreitung und wurde in das
Deutsche, Französische und Englische übersetzt. Als Chemiker machte
er sich bekannt durch seine "Chemia physica" 1759 bis 1768, deutsch
von Weigel 1772, und als Metallurg durch seine "Elementa metal-
lurgiae speciatim chemicae", 1768, welche unter dem Titel "Anfangs-
gründe der Metallurgie besonders der chemischen" von Joh. Gottsch.
Waller 1770 in das Deutsche übersetzt wurde. Viele Arbeiten
jüngerer Gelehrter wurden durch ihn in den Abhandlungen der Aka-
demie zum Abdruck gebracht; so z. B. in dem Jahrgange 1756
"Von der gebührenden Aufsicht eines Eigentümers von Bergwerken.
Hütten und Hämmern", "Von den Eigenschaften eines Hammerherrn
(von Uhr)" u. s. w. In seiner Mineralogie teilte er die Eisenerze
nach ihrer Farbe ein, in seiner Metallurgie nach ihrer Schmelzbar-
keit. Über die Schmelzung und Zubereitung handelt der III. Ab-
schnitt, III. Teil, Kapitel I seiner Metallurgie.


Litteratur im 18. Jahrhundert.
Wissenschaften, welche seit 1739 erschienen, enthalten überhaupt
zahlreiche und wichtige Beiträge zur Eisenhüttenkunde. Wie erwähnt,
hatte Polhem einen Teil seiner Arbeiten dort erscheinen lassen.
Weitere bemerkenswerte Aufsätze in denselben sind von August
Ehrenswerd
, Über das Büchsenschmieden 1739; von Daniel Tile-
sius
, Über Hammerschmiedeherde, und von Sven Rinman, Anleitung
zur Verbesserung des Schmelzwesens in Schweden 1745. Es war dies
die erste litterarische Arbeit des später so berühmten Verfassers der
Geschichte des Eisens. Zahlreiche Beiträge lieferte Waller, der in
Mineralogie und Metallurgie Hervorragendes leistete und sich be-
sonderes Verdienst um die Kenntnis der Eisenerze erworben hat.

Joh. Gottschalk Wallerius wurde am 11. Juli 1709 zu
Nerike geboren, studierte Medizin und wurde 1733 Adjunkt und
1735 Doktor der Medizin in Lund. Er kam dann als Adjunkt der
Medizin an die Universität Upsala, und wurde dann Professor der
Chemie, Mineralogie und Pharmazie daselbst, in welcher Stellung er
von 1750 bis 1767 thätig war. In diesem Jahre legte er wegen
Kränklichkeit seine Stelle nieder, in welcher Bergman sein
Nachfolger wurde. Seit 1748 war er Mitglied der Akademie der
Wissenschaften in Stockholm und 1763 der wissenschaftlichen Ge-
sellschaft zu Upsala.

Als Mineraloge nimmt er eine hervorragende Stellung ein,
namentlich durch seine verständige Einteilung der Mineralien. 1747
erschien seine „Mineralogie eller Mineral-Riket“, welche später 1772
erweitert unter dem Titel Systema mineralogicum in zwei Bänden ge-
druckt wurde. Dieses Werk fand groſse Verbreitung und wurde in das
Deutsche, Französische und Englische übersetzt. Als Chemiker machte
er sich bekannt durch seine „Chemia physica“ 1759 bis 1768, deutsch
von Weigel 1772, und als Metallurg durch seine „Elementa metal-
lurgiae speciatim chemicae“, 1768, welche unter dem Titel „Anfangs-
gründe der Metallurgie besonders der chemischen“ von Joh. Gottsch.
Waller 1770 in das Deutsche übersetzt wurde. Viele Arbeiten
jüngerer Gelehrter wurden durch ihn in den Abhandlungen der Aka-
demie zum Abdruck gebracht; so z. B. in dem Jahrgange 1756
„Von der gebührenden Aufsicht eines Eigentümers von Bergwerken.
Hütten und Hämmern“, „Von den Eigenschaften eines Hammerherrn
(von Uhr)“ u. s. w. In seiner Mineralogie teilte er die Eisenerze
nach ihrer Farbe ein, in seiner Metallurgie nach ihrer Schmelzbar-
keit. Über die Schmelzung und Zubereitung handelt der III. Ab-
schnitt, III. Teil, Kapitel I seiner Metallurgie.


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[26/0040] Litteratur im 18. Jahrhundert. Wissenschaften, welche seit 1739 erschienen, enthalten überhaupt zahlreiche und wichtige Beiträge zur Eisenhüttenkunde. Wie erwähnt, hatte Polhem einen Teil seiner Arbeiten dort erscheinen lassen. Weitere bemerkenswerte Aufsätze in denselben sind von August Ehrenswerd, Über das Büchsenschmieden 1739; von Daniel Tile- sius, Über Hammerschmiedeherde, und von Sven Rinman, Anleitung zur Verbesserung des Schmelzwesens in Schweden 1745. Es war dies die erste litterarische Arbeit des später so berühmten Verfassers der Geschichte des Eisens. Zahlreiche Beiträge lieferte Waller, der in Mineralogie und Metallurgie Hervorragendes leistete und sich be- sonderes Verdienst um die Kenntnis der Eisenerze erworben hat. Joh. Gottschalk Wallerius wurde am 11. Juli 1709 zu Nerike geboren, studierte Medizin und wurde 1733 Adjunkt und 1735 Doktor der Medizin in Lund. Er kam dann als Adjunkt der Medizin an die Universität Upsala, und wurde dann Professor der Chemie, Mineralogie und Pharmazie daselbst, in welcher Stellung er von 1750 bis 1767 thätig war. In diesem Jahre legte er wegen Kränklichkeit seine Stelle nieder, in welcher Bergman sein Nachfolger wurde. Seit 1748 war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Stockholm und 1763 der wissenschaftlichen Ge- sellschaft zu Upsala. Als Mineraloge nimmt er eine hervorragende Stellung ein, namentlich durch seine verständige Einteilung der Mineralien. 1747 erschien seine „Mineralogie eller Mineral-Riket“, welche später 1772 erweitert unter dem Titel Systema mineralogicum in zwei Bänden ge- druckt wurde. Dieses Werk fand groſse Verbreitung und wurde in das Deutsche, Französische und Englische übersetzt. Als Chemiker machte er sich bekannt durch seine „Chemia physica“ 1759 bis 1768, deutsch von Weigel 1772, und als Metallurg durch seine „Elementa metal- lurgiae speciatim chemicae“, 1768, welche unter dem Titel „Anfangs- gründe der Metallurgie besonders der chemischen“ von Joh. Gottsch. Waller 1770 in das Deutsche übersetzt wurde. Viele Arbeiten jüngerer Gelehrter wurden durch ihn in den Abhandlungen der Aka- demie zum Abdruck gebracht; so z. B. in dem Jahrgange 1756 „Von der gebührenden Aufsicht eines Eigentümers von Bergwerken. Hütten und Hämmern“, „Von den Eigenschaften eines Hammerherrn (von Uhr)“ u. s. w. In seiner Mineralogie teilte er die Eisenerze nach ihrer Farbe ein, in seiner Metallurgie nach ihrer Schmelzbar- keit. Über die Schmelzung und Zubereitung handelt der III. Ab- schnitt, III. Teil, Kapitel I seiner Metallurgie.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/40>, abgerufen am 21.11.2024.