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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Litteratur im 18. Jahrhundert.
M. le baron de Diedrich, Description des geites de minerai des
forges, et des salines des Pyrenees, Paris 1786, und von La Peyrouse,
Über die Eisengruben und Eisenhütten der Grafschaft Foix 1).

Als französische Schriftsteller des 18. Jahrhunderts über Eisen-
hüttenkunde erwähnen wir noch Perret, der eine weitläufige Ab-
handlung über Stahl geschrieben hat, sodann den berühmten Buffon 2),
welcher Besitzer von Eisenwerken war, und endlich Monge, der zur
Zeit der französischen Republik eine hervorragende Rolle spielte.

Monge gehörte zu denjenigen französischen technischen Schrift-
stellern, deren Werke einen patriotischen Zweck verfolgten, indem sie
der Verteidigung des Vaterlandes dienen sollten. Als zur Zeit der
Republik Frankreich von allen Seiten angegriffen wurde und das
Vaterland in Gefahr war, wurden von dem Wohlfahrtsausschusse eine
Anzahl hervorragender Gelehrter und Techniker zu einer Kommission
der nationalen Verteidigung berufen. Diese Männer leisteten Grosses
auch für die Eisenindustrie, um mit deren Hülfe die Armee aus
eigenen Mitteln auszurüsten. Sie beschränkten ihre Thätigkeit nicht
auf die Praxis, sondern suchten auch durch Abhandlungen das Ver-
ständnis der einschlägigen Fabrikationsweise zu verbreiten. Auf diese
Weise entstanden mit Unterstützung der republikanischen Regierung
eine Anzahl bedeutsamer Schriften, unter denen das grosse Werk
von Monge "L'art de fondre les canons" in erster Reihe zu nennen
ist; ferner "L'art de fabriquer des armes blanches", "L'art de con-
vertir le fer en acier" und das nachgelassene Werk von Clouet,
"L'art de faire les lames figurees".

Epochemachend für die Kenntnis der Konstitution des Eisens war
der berühmte Aufsatz von Vandermonde, Berthollet und Monge
"Memoire sur le Fer, considere dans ses differents etats metallurgiques"
in den Memoiren der Akademie der Wissenschaften von Paris von 1786.

Die antiphlogistische Chemie Lavoisiers wurde ferner von
Guyton de Morveau in Bezug auf das Eisen weiter entwickelt.
Gazeran machte um 1790 wichtige Versuche über die Festigkeit des
Gusseisens.


Tronson v. Courdrays Beschreibung der Eisenmanipulation auf der Insel
Korsika. Leipzig 1786.
1) Traite sur les mines de fer et les forges du comte du Foix. Toulouse 1787.
Deutsch unter dem Titel "Abhandlungen über die Eisenwerke und Eisenhütten in
der Grafschaft Foix" übersetzt von D. L. S. Karsten 1789. Es war dies die erste
litterarische Arbeit des berühmten Karsten.
2) Buffons Mitteilungen über das Eisen sind niedergelegt in dem inter-
essanten Kapitel "fer" seiner Histoire des Mineraux.

Litteratur im 18. Jahrhundert.
M. le baron de Diedrich, Description des gîtes de minerai des
forges, et des salines des Pyrénées, Paris 1786, und von La Peyrouse,
Über die Eisengruben und Eisenhütten der Grafschaft Foix 1).

Als französische Schriftsteller des 18. Jahrhunderts über Eisen-
hüttenkunde erwähnen wir noch Perret, der eine weitläufige Ab-
handlung über Stahl geschrieben hat, sodann den berühmten Buffon 2),
welcher Besitzer von Eisenwerken war, und endlich Monge, der zur
Zeit der französischen Republik eine hervorragende Rolle spielte.

Monge gehörte zu denjenigen französischen technischen Schrift-
stellern, deren Werke einen patriotischen Zweck verfolgten, indem sie
der Verteidigung des Vaterlandes dienen sollten. Als zur Zeit der
Republik Frankreich von allen Seiten angegriffen wurde und das
Vaterland in Gefahr war, wurden von dem Wohlfahrtsausschusse eine
Anzahl hervorragender Gelehrter und Techniker zu einer Kommission
der nationalen Verteidigung berufen. Diese Männer leisteten Groſses
auch für die Eisenindustrie, um mit deren Hülfe die Armee aus
eigenen Mitteln auszurüsten. Sie beschränkten ihre Thätigkeit nicht
auf die Praxis, sondern suchten auch durch Abhandlungen das Ver-
ständnis der einschlägigen Fabrikationsweise zu verbreiten. Auf diese
Weise entstanden mit Unterstützung der republikanischen Regierung
eine Anzahl bedeutsamer Schriften, unter denen das groſse Werk
von Monge „L’art de fondre les canons“ in erster Reihe zu nennen
ist; ferner „L’art de fabriquer des armes blanches“, „L’art de con-
vertir le fer en acier“ und das nachgelassene Werk von Clouet,
„L’art de faire les lames figurées“.

Epochemachend für die Kenntnis der Konstitution des Eisens war
der berühmte Aufsatz von Vandermonde, Berthollet und Monge
„Mémoire sur le Fer, consideré dans ses différents états metallurgiques“
in den Memoiren der Akademie der Wissenschaften von Paris von 1786.

Die antiphlogistische Chemie Lavoisiers wurde ferner von
Guyton de Morveau in Bezug auf das Eisen weiter entwickelt.
Gazeran machte um 1790 wichtige Versuche über die Festigkeit des
Guſseisens.


Tronson v. Courdrays Beschreibung der Eisenmanipulation auf der Insel
Korsika. Leipzig 1786.
1) Traité sur les mines de fer et les forges du comté du Foix. Toulouse 1787.
Deutsch unter dem Titel „Abhandlungen über die Eisenwerke und Eisenhütten in
der Grafschaft Foix“ übersetzt von D. L. S. Karsten 1789. Es war dies die erste
litterarische Arbeit des berühmten Karsten.
2) Buffons Mitteilungen über das Eisen sind niedergelegt in dem inter-
essanten Kapitel „fer“ seiner Histoire des Mineraux.
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[39/0053] Litteratur im 18. Jahrhundert. M. le baron de Diedrich, Description des gîtes de minerai des forges, et des salines des Pyrénées, Paris 1786, und von La Peyrouse, Über die Eisengruben und Eisenhütten der Grafschaft Foix 1). Als französische Schriftsteller des 18. Jahrhunderts über Eisen- hüttenkunde erwähnen wir noch Perret, der eine weitläufige Ab- handlung über Stahl geschrieben hat, sodann den berühmten Buffon 2), welcher Besitzer von Eisenwerken war, und endlich Monge, der zur Zeit der französischen Republik eine hervorragende Rolle spielte. Monge gehörte zu denjenigen französischen technischen Schrift- stellern, deren Werke einen patriotischen Zweck verfolgten, indem sie der Verteidigung des Vaterlandes dienen sollten. Als zur Zeit der Republik Frankreich von allen Seiten angegriffen wurde und das Vaterland in Gefahr war, wurden von dem Wohlfahrtsausschusse eine Anzahl hervorragender Gelehrter und Techniker zu einer Kommission der nationalen Verteidigung berufen. Diese Männer leisteten Groſses auch für die Eisenindustrie, um mit deren Hülfe die Armee aus eigenen Mitteln auszurüsten. Sie beschränkten ihre Thätigkeit nicht auf die Praxis, sondern suchten auch durch Abhandlungen das Ver- ständnis der einschlägigen Fabrikationsweise zu verbreiten. Auf diese Weise entstanden mit Unterstützung der republikanischen Regierung eine Anzahl bedeutsamer Schriften, unter denen das groſse Werk von Monge „L’art de fondre les canons“ in erster Reihe zu nennen ist; ferner „L’art de fabriquer des armes blanches“, „L’art de con- vertir le fer en acier“ und das nachgelassene Werk von Clouet, „L’art de faire les lames figurées“. Epochemachend für die Kenntnis der Konstitution des Eisens war der berühmte Aufsatz von Vandermonde, Berthollet und Monge „Mémoire sur le Fer, consideré dans ses différents états metallurgiques“ in den Memoiren der Akademie der Wissenschaften von Paris von 1786. Die antiphlogistische Chemie Lavoisiers wurde ferner von Guyton de Morveau in Bezug auf das Eisen weiter entwickelt. Gazeran machte um 1790 wichtige Versuche über die Festigkeit des Guſseisens. 1) 1) Traité sur les mines de fer et les forges du comté du Foix. Toulouse 1787. Deutsch unter dem Titel „Abhandlungen über die Eisenwerke und Eisenhütten in der Grafschaft Foix“ übersetzt von D. L. S. Karsten 1789. Es war dies die erste litterarische Arbeit des berühmten Karsten. 2) Buffons Mitteilungen über das Eisen sind niedergelegt in dem inter- essanten Kapitel „fer“ seiner Histoire des Mineraux. 1) Tronson v. Courdrays Beschreibung der Eisenmanipulation auf der Insel Korsika. Leipzig 1786.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/53>, abgerufen am 24.11.2024.