Wasserrädern von 10 Fuss Durchmesser, bei grösseren Rädern wurde der Gang zu langsam und konstruierte hierfür Forssgren fünfarmige Wellkränze 1), welche sich auch für 12- bis 14 füssige Wasserräder bewährten, indem sie bei schnellerem Gang des Hammers eine Ersparung an Aufschlagwasser zur Folge hatten.
Bei den Zain- und Nagelhämmern machte man den Wellkranz aus einem starken Ringe von Gusseisen, entweder aus einem Stück oder aus zwei zusammengeschraubten Ringen von 8 bis 9 Zoll Breite und 4 bis 5 Zoll Dicke, mit 31/2 Zoll viereckigen Löchern, worin die verstählten Kammen oder Däumlinge mit hölzernen Keilen oder Klötzen befestigt waren. Solche Ringe dienten zur Befestigung der Welle und der Kammen und beförderten den guten und festen Gang des Hammers 2).
Die auf den Eisenhütten zum Ausschmieden des Eisens gebräuch- lichen grossen Hämmer wurden entweder geschmiedet, oder wie es meistens der Fall war, gegossen.
Den Frischamboss machte man möglichst schwer und stellte ihn auf einen elastischen Ambossstock. Gewöhnlich ruhte der Amboss auf einer Ambossschale oder Schabotte, um das Niedertreiben in den Ambossstock zu verhindern. Man machte in Deutschland die schweren Hammerambosse aus Gusseisen, und zwar wählte man dazu, weil sie hart sein mussten, grelles Eisen. Seine obere Fläche durfte nicht ganz horizontal, sondern musste vorn etwas höher wie hinten stehen, damit der Hammer die Stäbe nicht zu sehr nach hinten traf. Der Amboss musste ferner eine gerade geschliffene Bahn haben, die nicht hohl sein durfte, weil das Stabeisen sonst Längsrisse bekam. Das Abschleifen geschah entweder einfach auf einer Sandsteinplatte, auf der er mit- tels eines an ein Wasserrad gesteckten Krummzapfens und daran befestigte Stange hin und her geschleift wurde, was aber sehr lang- sam und unvollkommen von statten ging, oder mit einem umlaufenden Schleifstein, der vorn am Ende der Blaswelle angebracht war, oder mit einer Schleifmaschine, wie eine solche auf der Elfkarönshütte in Schweden von Rinman beschrieben wurde 3).
Von Interesse ist, dass Peter Onions sich 1783 eine Erfindung patentieren liess, die Federkraft der Luft zur Verstärkung des Hammer- schlags zu benutzen. Es bildet diese einen Teil seines berühmten Patentes des Puddelprozesses. Die Wirkung wird auf einem Aufwerfhammer
1) S. Abhandl. der Schwed. Akad. 1774.
2) Siehe Rinman, Bergv.-Lex. I, S. 1087, Tab. XIX, Fig. 7.
3) Siehe Rinman, Afhandling rörande Mechaniken etc. II, p. 210.
Beck, Geschichte des Eisens. 37
Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.
Wasserrädern von 10 Fuſs Durchmesser, bei gröſseren Rädern wurde der Gang zu langsam und konstruierte hierfür Forssgren fünfarmige Wellkränze 1), welche sich auch für 12- bis 14 füſsige Wasserräder bewährten, indem sie bei schnellerem Gang des Hammers eine Ersparung an Aufschlagwasser zur Folge hatten.
Bei den Zain- und Nagelhämmern machte man den Wellkranz aus einem starken Ringe von Guſseisen, entweder aus einem Stück oder aus zwei zusammengeschraubten Ringen von 8 bis 9 Zoll Breite und 4 bis 5 Zoll Dicke, mit 3½ Zoll viereckigen Löchern, worin die verstählten Kammen oder Däumlinge mit hölzernen Keilen oder Klötzen befestigt waren. Solche Ringe dienten zur Befestigung der Welle und der Kammen und beförderten den guten und festen Gang des Hammers 2).
Die auf den Eisenhütten zum Ausschmieden des Eisens gebräuch- lichen groſsen Hämmer wurden entweder geschmiedet, oder wie es meistens der Fall war, gegossen.
Den Frischamboſs machte man möglichst schwer und stellte ihn auf einen elastischen Amboſsstock. Gewöhnlich ruhte der Amboſs auf einer Amboſsschale oder Schabotte, um das Niedertreiben in den Amboſsstock zu verhindern. Man machte in Deutschland die schweren Hammerambosse aus Guſseisen, und zwar wählte man dazu, weil sie hart sein muſsten, grelles Eisen. Seine obere Fläche durfte nicht ganz horizontal, sondern muſste vorn etwas höher wie hinten stehen, damit der Hammer die Stäbe nicht zu sehr nach hinten traf. Der Amboſs muſste ferner eine gerade geschliffene Bahn haben, die nicht hohl sein durfte, weil das Stabeisen sonst Längsrisse bekam. Das Abschleifen geschah entweder einfach auf einer Sandsteinplatte, auf der er mit- tels eines an ein Wasserrad gesteckten Krummzapfens und daran befestigte Stange hin und her geschleift wurde, was aber sehr lang- sam und unvollkommen von statten ging, oder mit einem umlaufenden Schleifstein, der vorn am Ende der Blaswelle angebracht war, oder mit einer Schleifmaschine, wie eine solche auf der Elfkarönshütte in Schweden von Rinman beschrieben wurde 3).
Von Interesse ist, daſs Peter Onions sich 1783 eine Erfindung patentieren lieſs, die Federkraft der Luft zur Verstärkung des Hammer- schlags zu benutzen. Es bildet diese einen Teil seines berühmten Patentes des Puddelprozesses. Die Wirkung wird auf einem Aufwerfhammer
1) S. Abhandl. der Schwed. Akad. 1774.
2) Siehe Rinman, Bergv.-Lex. I, S. 1087, Tab. XIX, Fig. 7.
3) Siehe Rinman, Afhandling rörande Mechaniken etc. II, p. 210.
Beck, Geschichte des Eisens. 37
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Wasserräder. Gebläsemaschinen. Hämmer.
Wasserrädern von 10 Fuſs Durchmesser, bei gröſseren Rädern wurde
der Gang zu langsam und konstruierte hierfür Forssgren fünfarmige
Wellkränze 1), welche sich auch für 12- bis 14 füſsige Wasserräder
bewährten, indem sie bei schnellerem Gang des Hammers eine Ersparung
an Aufschlagwasser zur Folge hatten.
Bei den Zain- und Nagelhämmern machte man den Wellkranz
aus einem starken Ringe von Guſseisen, entweder aus einem Stück
oder aus zwei zusammengeschraubten Ringen von 8 bis 9 Zoll Breite
und 4 bis 5 Zoll Dicke, mit 3½ Zoll viereckigen Löchern, worin die
verstählten Kammen oder Däumlinge mit hölzernen Keilen oder
Klötzen befestigt waren. Solche Ringe dienten zur Befestigung der
Welle und der Kammen und beförderten den guten und festen Gang
des Hammers 2).
Die auf den Eisenhütten zum Ausschmieden des Eisens gebräuch-
lichen groſsen Hämmer wurden entweder geschmiedet, oder wie es
meistens der Fall war, gegossen.
Den Frischamboſs machte man möglichst schwer und stellte ihn
auf einen elastischen Amboſsstock. Gewöhnlich ruhte der Amboſs
auf einer Amboſsschale oder Schabotte, um das Niedertreiben in den
Amboſsstock zu verhindern. Man machte in Deutschland die schweren
Hammerambosse aus Guſseisen, und zwar wählte man dazu, weil sie
hart sein muſsten, grelles Eisen. Seine obere Fläche durfte nicht ganz
horizontal, sondern muſste vorn etwas höher wie hinten stehen, damit
der Hammer die Stäbe nicht zu sehr nach hinten traf. Der Amboſs
muſste ferner eine gerade geschliffene Bahn haben, die nicht hohl
sein durfte, weil das Stabeisen sonst Längsrisse bekam. Das Abschleifen
geschah entweder einfach auf einer Sandsteinplatte, auf der er mit-
tels eines an ein Wasserrad gesteckten Krummzapfens und daran
befestigte Stange hin und her geschleift wurde, was aber sehr lang-
sam und unvollkommen von statten ging, oder mit einem umlaufenden
Schleifstein, der vorn am Ende der Blaswelle angebracht war, oder
mit einer Schleifmaschine, wie eine solche auf der Elfkarönshütte in
Schweden von Rinman beschrieben wurde 3).
Von Interesse ist, daſs Peter Onions sich 1783 eine Erfindung
patentieren lieſs, die Federkraft der Luft zur Verstärkung des Hammer-
schlags zu benutzen. Es bildet diese einen Teil seines berühmten Patentes
des Puddelprozesses. Die Wirkung wird auf einem Aufwerfhammer
1) S. Abhandl. der Schwed. Akad. 1774.
2) Siehe Rinman, Bergv.-Lex. I, S. 1087, Tab. XIX, Fig. 7.
3) Siehe Rinman, Afhandling rörande Mechaniken etc. II, p. 210.
Beck, Geschichte des Eisens. 37
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/591>, abgerufen am 22.11.2024.
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