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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Walzwerke. Scheren.

Die Polhemsche Schere bestand aus zwei dicht aufeinander
liegenden Schenkeln, welche auf einer gemeinschaftlichen Achse
beweglich waren 1). Der eine Schenkel klemmte die Blechtafel gegen
einen kleinen, mit Stahl belegten Amboss, während der andere die
Kanten derselben nach vorgeschriebenem Masse an der scharfen Kante
des Ambosses beschnitt. Fig. 164 (a. v. S.) ist die Abbildung einer
Polhemschen Blechschere. a b ist die Schere, d g der Drücker, k der
Amboss. Beim Beschneiden wurde die Blechtafel horizontal unter den
Drücker g gebracht, der sie fest hielt, bis der Schneideschenkel die

[Abbildung] Fig. 165.
überstehende ungerade Kante des Bleches auf 6 bis 8 Zoll lang
abschnitt, so oft die Tafel nach einem gemachten Riss während des
Schneidens fortgeschoben wird.

Diese Schere war gut und ausreichend für dünne Bleche; für
doppelte Stürze oder dicke Platten war sie nicht kräftig genug und
arbeitete zu langsam.

Für diesen Zweck konstruierte Sven Rinman eine verbesserte
Blechschere, welche zuerst bei Ferna Bruk in Westmanland auf-
gestellt wurde. Bei dieser Schere, welche für Pfannenbleche ver-

1) Siehe Sven Rinman, Afhandl. rör. Mech. 1794, Tom. II, p. 263.
Walzwerke. Scheren.

Die Polhemsche Schere bestand aus zwei dicht aufeinander
liegenden Schenkeln, welche auf einer gemeinschaftlichen Achse
beweglich waren 1). Der eine Schenkel klemmte die Blechtafel gegen
einen kleinen, mit Stahl belegten Amboſs, während der andere die
Kanten derselben nach vorgeschriebenem Maſse an der scharfen Kante
des Ambosses beschnitt. Fig. 164 (a. v. S.) ist die Abbildung einer
Polhemschen Blechschere. a b ist die Schere, d g der Drücker, k der
Amboſs. Beim Beschneiden wurde die Blechtafel horizontal unter den
Drücker g gebracht, der sie fest hielt, bis der Schneideschenkel die

[Abbildung] Fig. 165.
überstehende ungerade Kante des Bleches auf 6 bis 8 Zoll lang
abschnitt, so oft die Tafel nach einem gemachten Riſs während des
Schneidens fortgeschoben wird.

Diese Schere war gut und ausreichend für dünne Bleche; für
doppelte Stürze oder dicke Platten war sie nicht kräftig genug und
arbeitete zu langsam.

Für diesen Zweck konstruierte Sven Rinman eine verbesserte
Blechschere, welche zuerst bei Ferna Bruk in Westmanland auf-
gestellt wurde. Bei dieser Schere, welche für Pfannenbleche ver-

1) Siehe Sven Rinman, Afhandl. rör. Mech. 1794, Tom. II, p. 263.
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[600/0614] Walzwerke. Scheren. Die Polhemsche Schere bestand aus zwei dicht aufeinander liegenden Schenkeln, welche auf einer gemeinschaftlichen Achse beweglich waren 1). Der eine Schenkel klemmte die Blechtafel gegen einen kleinen, mit Stahl belegten Amboſs, während der andere die Kanten derselben nach vorgeschriebenem Maſse an der scharfen Kante des Ambosses beschnitt. Fig. 164 (a. v. S.) ist die Abbildung einer Polhemschen Blechschere. a b ist die Schere, d g der Drücker, k der Amboſs. Beim Beschneiden wurde die Blechtafel horizontal unter den Drücker g gebracht, der sie fest hielt, bis der Schneideschenkel die [Abbildung Fig. 165.] überstehende ungerade Kante des Bleches auf 6 bis 8 Zoll lang abschnitt, so oft die Tafel nach einem gemachten Riſs während des Schneidens fortgeschoben wird. Diese Schere war gut und ausreichend für dünne Bleche; für doppelte Stürze oder dicke Platten war sie nicht kräftig genug und arbeitete zu langsam. Für diesen Zweck konstruierte Sven Rinman eine verbesserte Blechschere, welche zuerst bei Ferna Bruk in Westmanland auf- gestellt wurde. Bei dieser Schere, welche für Pfannenbleche ver- 1) Siehe Sven Rinman, Afhandl. rör. Mech. 1794, Tom. II, p. 263.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/614>, abgerufen am 22.11.2024.