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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Wissenschaftliche Anstalten.
eine neue litterarische Gesellschaft (Bokveltsgilde?) zu gründen, welche
1720 ihr gelehrtes Journal "Acta litteraria Sueciae", welches von 1720
bis 1729 zu Upsala erschien, herausgab. Nachdem sie den Grafen
Arved Horn zu ihrem Präsidenten erwählt hatte, bekam sie 1728 die
königliche Bestätigung als Societas regia litteraria scientiarum Upsa-
lensis. Diese gab von 1730 bis 1750 die Acta Soc. Reg. Scientiarum
Ups. heraus, denen 1773 die Nova Acta folgten, welche bis in die
Neuzeit fortgesetzt wurden.

Die Petersburger Akademie wurde 1724 von Peter dem
Grossen
gegründet und mit reichen Mitteln ausgestattet. Seit 1728
giebt sie ihre Schriften heraus.

Neben den fürstlichen Akademieen bildeten sich reiche wissen-
schaftliche Privatgesellschaften
, welche auf die praktische
Naturwissenschaft und die Industrie von Einfluss waren. In Eng-
land
trat 1754 eine Gesellschaft zur Beförderung der
Künste, Fabriken und des Handels
(the voluntary Society for
the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce) zusammen.
Ihr Ziel war die Verbesserung geistiger und materieller Künste zum
Nutzen der Industrie; sie suchte es zu erreichen, indem sie Ehren-
diplome und Geldprämien für gewisse Zwecke bestimmte. Sie begann
ihre Thätigkeit damit, dass sie Prämien aussetzte für die Beförderung
des Zeichnens und Entwerfens, und zwar für beide Geschlechter. Sie
erteilte Prämien an thätige Kolonisten in Amerika, Asien und Afrika
und wirkte dadurch sehr anregend. Ihre Nützlichkeit erwies sich
bald und dadurch nahm ihre Mitgliederzahl sehr zu. In Nachahmung
dieser Vereinigung entstand in Hamburg 1765 die Hamburgische
Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe.

Es würde zu weit führen, alle wissenschaftlichen und praktischen
Gesellschaften, die ausserdem noch im Laufe des Jahrhunderts ent-
standen, aufzuführen.

Sehr anregend wirkten die Preisaufgaben, welche von den
Regierungen, Akademieen und Privatgesellschaften gestellt wurden.
Ein wichtiges Förderungsmittel für wissenschaftliche und technische
Zwecke waren öffentliche Sammlungen zur Förderung der
Technik. Eine der ältesten und verdienstvollsten war die Sammlung
von Modellen
, welche sich auf Bergbau und Hüttenkunde, Strom-
bau u. s. w. bezog, welche die oberste Bergbehörde in Schweden
angelegt hatte und in welcher namentlich die vielen Erfindungen des
berühmten Polhem in von ihm selbst gefertigten Modellen aus-
gestellt waren. Eine berühmte Sammlung wurde das Conservatoire

Wissenschaftliche Anstalten.
eine neue litterarische Gesellschaft (Bokveltsgilde?) zu gründen, welche
1720 ihr gelehrtes Journal „Acta litteraria Sueciae“, welches von 1720
bis 1729 zu Upsala erschien, herausgab. Nachdem sie den Grafen
Arved Horn zu ihrem Präsidenten erwählt hatte, bekam sie 1728 die
königliche Bestätigung als Societas regia litteraria scientiarum Upsa-
lensis. Diese gab von 1730 bis 1750 die Acta Soc. Reg. Scientiarum
Ups. heraus, denen 1773 die Nova Acta folgten, welche bis in die
Neuzeit fortgesetzt wurden.

Die Petersburger Akademie wurde 1724 von Peter dem
Groſsen
gegründet und mit reichen Mitteln ausgestattet. Seit 1728
giebt sie ihre Schriften heraus.

Neben den fürstlichen Akademieen bildeten sich reiche wissen-
schaftliche Privatgesellschaften
, welche auf die praktische
Naturwissenschaft und die Industrie von Einfluſs waren. In Eng-
land
trat 1754 eine Gesellschaft zur Beförderung der
Künste, Fabriken und des Handels
(the voluntary Society for
the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce) zusammen.
Ihr Ziel war die Verbesserung geistiger und materieller Künste zum
Nutzen der Industrie; sie suchte es zu erreichen, indem sie Ehren-
diplome und Geldprämien für gewisse Zwecke bestimmte. Sie begann
ihre Thätigkeit damit, daſs sie Prämien aussetzte für die Beförderung
des Zeichnens und Entwerfens, und zwar für beide Geschlechter. Sie
erteilte Prämien an thätige Kolonisten in Amerika, Asien und Afrika
und wirkte dadurch sehr anregend. Ihre Nützlichkeit erwies sich
bald und dadurch nahm ihre Mitgliederzahl sehr zu. In Nachahmung
dieser Vereinigung entstand in Hamburg 1765 die Hamburgische
Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe.

Es würde zu weit führen, alle wissenschaftlichen und praktischen
Gesellschaften, die auſserdem noch im Laufe des Jahrhunderts ent-
standen, aufzuführen.

Sehr anregend wirkten die Preisaufgaben, welche von den
Regierungen, Akademieen und Privatgesellschaften gestellt wurden.
Ein wichtiges Förderungsmittel für wissenschaftliche und technische
Zwecke waren öffentliche Sammlungen zur Förderung der
Technik. Eine der ältesten und verdienstvollsten war die Sammlung
von Modellen
, welche sich auf Bergbau und Hüttenkunde, Strom-
bau u. s. w. bezog, welche die oberste Bergbehörde in Schweden
angelegt hatte und in welcher namentlich die vielen Erfindungen des
berühmten Polhem in von ihm selbst gefertigten Modellen aus-
gestellt waren. Eine berühmte Sammlung wurde das Conservatoire

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[58/0072] Wissenschaftliche Anstalten. eine neue litterarische Gesellschaft (Bokveltsgilde?) zu gründen, welche 1720 ihr gelehrtes Journal „Acta litteraria Sueciae“, welches von 1720 bis 1729 zu Upsala erschien, herausgab. Nachdem sie den Grafen Arved Horn zu ihrem Präsidenten erwählt hatte, bekam sie 1728 die königliche Bestätigung als Societas regia litteraria scientiarum Upsa- lensis. Diese gab von 1730 bis 1750 die Acta Soc. Reg. Scientiarum Ups. heraus, denen 1773 die Nova Acta folgten, welche bis in die Neuzeit fortgesetzt wurden. Die Petersburger Akademie wurde 1724 von Peter dem Groſsen gegründet und mit reichen Mitteln ausgestattet. Seit 1728 giebt sie ihre Schriften heraus. Neben den fürstlichen Akademieen bildeten sich reiche wissen- schaftliche Privatgesellschaften, welche auf die praktische Naturwissenschaft und die Industrie von Einfluſs waren. In Eng- land trat 1754 eine Gesellschaft zur Beförderung der Künste, Fabriken und des Handels (the voluntary Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce) zusammen. Ihr Ziel war die Verbesserung geistiger und materieller Künste zum Nutzen der Industrie; sie suchte es zu erreichen, indem sie Ehren- diplome und Geldprämien für gewisse Zwecke bestimmte. Sie begann ihre Thätigkeit damit, daſs sie Prämien aussetzte für die Beförderung des Zeichnens und Entwerfens, und zwar für beide Geschlechter. Sie erteilte Prämien an thätige Kolonisten in Amerika, Asien und Afrika und wirkte dadurch sehr anregend. Ihre Nützlichkeit erwies sich bald und dadurch nahm ihre Mitgliederzahl sehr zu. In Nachahmung dieser Vereinigung entstand in Hamburg 1765 die Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe. Es würde zu weit führen, alle wissenschaftlichen und praktischen Gesellschaften, die auſserdem noch im Laufe des Jahrhunderts ent- standen, aufzuführen. Sehr anregend wirkten die Preisaufgaben, welche von den Regierungen, Akademieen und Privatgesellschaften gestellt wurden. Ein wichtiges Förderungsmittel für wissenschaftliche und technische Zwecke waren öffentliche Sammlungen zur Förderung der Technik. Eine der ältesten und verdienstvollsten war die Sammlung von Modellen, welche sich auf Bergbau und Hüttenkunde, Strom- bau u. s. w. bezog, welche die oberste Bergbehörde in Schweden angelegt hatte und in welcher namentlich die vielen Erfindungen des berühmten Polhem in von ihm selbst gefertigten Modellen aus- gestellt waren. Eine berühmte Sammlung wurde das Conservatoire

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/72>, abgerufen am 26.11.2024.