bietet Tiemanns Eisenhüttenkunde von 1801, in welcher der Puddel- prozess, der doch seit 15 Jahren in England betrieben wurde und eine Umwandlung der ganzen Stabeisenindustrie herbeigeführt hatte, nicht einmal genannt wird.
England, das Land der wichtigsten Erfindungen auf dem Ge- biete des Eisenhüttenwesens im vorigen Jahrhundert, besitzt nur eine äusserst spärliche Litteratur aus dieser thatenreichen Zeit. Die Patentbeschreibungen (Specifications) sind fast die einzigen Quellen, aus denen wir Belehrung schöpfen können.
Wissenschaftliche Lehranstalten.
Von den Akademieen der Wissenschaften waren es besonders die englische, die französische und die schwedische in London, Paris und Stockholm, in welchen metallurgische Fragen behandelt wurden und welche dadurch einen bedeutsamen Einfluss auf die Entwickelung des Eisenhüttenwesens und der Eisenhüttenkunde ausgeübt haben. Über die Gründung und die Thätigkeit der Royal Society in London haben wir bereits früher berichtet.
Die französische Akademie der Wissenschaften zu Paris war wie die meisten Anstalten dieser Art aus einer privaten Vereinigung von Gelehrten hervorgegangen; dieselbe hatte sich hauptsächlich mit Natur- wissenschaften beschäftigt. Seit 1692 veröffentlichte sie Memoiren, welche anfangs unregelmässig, seit 1699 regelmässig erschienen. In diesen fanden die praktischen Naturwissenschaften im 18. Jahrhundert weitgehende Berücksichtigung, und sind die Histoires et Memoires de l'Academie de sciences a Paris reich an vortrefflichen Aufsätzen, die sich auf die Eisenhüttenkunde beziehen.
Die schwedische Akademie der Wissenschaften entstand erst im 18. Jahrhundert. Im Jahre 1710 wurde die Universität Upsala in Folge der Pest geschlossen. Dies gab Veranlassung, dass die Pro- fessoren in Verbindung mit anderen Freunden der Wissenschaft eine gelehrte Gesellschaft, das Collegium Curiosorum, gründeten. Sweden- borg war ein thätiges Mitglied derselben und gab mit Polhem eine wissenschaftliche Zeitschrift, den Dädalus Hyperboreus, heraus.
Das Collegium Curiosorum ging schon im Jahre 1718 wieder ein, aber bereits im folgenden Jahre gelang es dem eifrigen Berzelius,
Wissenschaftliche Anstalten.
bietet Tiemanns Eisenhüttenkunde von 1801, in welcher der Puddel- prozeſs, der doch seit 15 Jahren in England betrieben wurde und eine Umwandlung der ganzen Stabeisenindustrie herbeigeführt hatte, nicht einmal genannt wird.
England, das Land der wichtigsten Erfindungen auf dem Ge- biete des Eisenhüttenwesens im vorigen Jahrhundert, besitzt nur eine äuſserst spärliche Litteratur aus dieser thatenreichen Zeit. Die Patentbeschreibungen (Specifications) sind fast die einzigen Quellen, aus denen wir Belehrung schöpfen können.
Wissenschaftliche Lehranstalten.
Von den Akademieen der Wissenschaften waren es besonders die englische, die französische und die schwedische in London, Paris und Stockholm, in welchen metallurgische Fragen behandelt wurden und welche dadurch einen bedeutsamen Einfluſs auf die Entwickelung des Eisenhüttenwesens und der Eisenhüttenkunde ausgeübt haben. Über die Gründung und die Thätigkeit der Royal Society in London haben wir bereits früher berichtet.
Die französische Akademie der Wissenschaften zu Paris war wie die meisten Anstalten dieser Art aus einer privaten Vereinigung von Gelehrten hervorgegangen; dieselbe hatte sich hauptsächlich mit Natur- wissenschaften beschäftigt. Seit 1692 veröffentlichte sie Memoiren, welche anfangs unregelmäſsig, seit 1699 regelmäſsig erschienen. In diesen fanden die praktischen Naturwissenschaften im 18. Jahrhundert weitgehende Berücksichtigung, und sind die Histoires et Mémoires de l’Academie de sciences à Paris reich an vortrefflichen Aufsätzen, die sich auf die Eisenhüttenkunde beziehen.
Die schwedische Akademie der Wissenschaften entstand erst im 18. Jahrhundert. Im Jahre 1710 wurde die Universität Upsala in Folge der Pest geschlossen. Dies gab Veranlassung, daſs die Pro- fessoren in Verbindung mit anderen Freunden der Wissenschaft eine gelehrte Gesellschaft, das Collegium Curiosorum, gründeten. Sweden- borg war ein thätiges Mitglied derselben und gab mit Polhem eine wissenschaftliche Zeitschrift, den Dädalus Hyperboreus, heraus.
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Wissenschaftliche Anstalten.
bietet Tiemanns Eisenhüttenkunde von 1801, in welcher der Puddel-
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eine Umwandlung der ganzen Stabeisenindustrie herbeigeführt hatte,
nicht einmal genannt wird.
England, das Land der wichtigsten Erfindungen auf dem Ge-
biete des Eisenhüttenwesens im vorigen Jahrhundert, besitzt nur eine
äuſserst spärliche Litteratur aus dieser thatenreichen Zeit. Die
Patentbeschreibungen (Specifications) sind fast die einzigen
Quellen, aus denen wir Belehrung schöpfen können.
Wissenschaftliche Lehranstalten.
Von den Akademieen der Wissenschaften waren es besonders
die englische, die französische und die schwedische in London, Paris und
Stockholm, in welchen metallurgische Fragen behandelt wurden und
welche dadurch einen bedeutsamen Einfluſs auf die Entwickelung
des Eisenhüttenwesens und der Eisenhüttenkunde ausgeübt haben.
Über die Gründung und die Thätigkeit der Royal Society in London
haben wir bereits früher berichtet.
Die französische Akademie der Wissenschaften zu Paris war wie
die meisten Anstalten dieser Art aus einer privaten Vereinigung von
Gelehrten hervorgegangen; dieselbe hatte sich hauptsächlich mit Natur-
wissenschaften beschäftigt. Seit 1692 veröffentlichte sie Memoiren,
welche anfangs unregelmäſsig, seit 1699 regelmäſsig erschienen. In
diesen fanden die praktischen Naturwissenschaften im 18. Jahrhundert
weitgehende Berücksichtigung, und sind die Histoires et Mémoires de
l’Academie de sciences à Paris reich an vortrefflichen Aufsätzen, die
sich auf die Eisenhüttenkunde beziehen.
Die schwedische Akademie der Wissenschaften entstand
erst im 18. Jahrhundert. Im Jahre 1710 wurde die Universität Upsala
in Folge der Pest geschlossen. Dies gab Veranlassung, daſs die Pro-
fessoren in Verbindung mit anderen Freunden der Wissenschaft eine
gelehrte Gesellschaft, das Collegium Curiosorum, gründeten. Sweden-
borg war ein thätiges Mitglied derselben und gab mit Polhem eine
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Das Collegium Curiosorum ging schon im Jahre 1718 wieder ein,
aber bereits im folgenden Jahre gelang es dem eifrigen Berzelius,
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/71>, abgerufen am 26.11.2024.
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