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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Physik.

Für Stahl und Eisen fand er folgende Zahlen:

[Tabelle]

Gerhard ermittelte folgende Zahlen für Schmiedeisen, die
aber durchgehends zu niedrig sind:

Eisen von Sorge (Zorge)     7,246
do. " Mägdesprung     7,243
do. " Schwedisches     7,247
do. Osmund aus der Grafschaft Mark     7,250
do. von Krossen     7,208
do. " Kutzdort     7,201

Vom praktischen Standpunkte aus prüfte der Marquis von Mon-
talembert
die Frage, indem er die Qualität der Gusseisensorten für
Geschützguss nach dem spezifischen Gewicht zu ermitteln suchte. Er
bestimmte die spezifischen Gewichte

von grossblättrigem, lockerem Giessereieisen zu 7,098
" mittlerem     " " 7,237
" dichtem, hartem     " " 7,473,

so dass ein Pariser Kubikfuss 496 Pfd. 14 Unzen 2 Gran (gros), 507 Pfd.
3 Unzen 5 Gran, und 524 Pfd. 7 Unzen 2 Gran wiegen würden. De-
parcieux
sagt, die französischen Architekten rechneten den Kubikfuss
Eisen durchgehends zu 580 Pfd. Dies sei aber für Gusseisen ganz
unrichtig, da dasselbe nach seinen Ermittelungen an Gusseisen von
Dampierre nur 496 bis 498 Pfd. wiege. Bergman bestimmte das
spezifische Gewicht zu 7,751 bis 7,825, im Mittel zu 7,770. Buffon
ermittelte das Gewicht von einem Kubikfuss von weissem Roheisen zu
457 Pfd., von flüssigem Roheisen zu 462 Pfd., und von grauem zu
485 Pfd.


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Physik.

Für Stahl und Eisen fand er folgende Zahlen:

[Tabelle]

Gerhard ermittelte folgende Zahlen für Schmiedeisen, die
aber durchgehends zu niedrig sind:

Eisen von Sorge (Zorge)     7,246
do. „ Mägdesprung     7,243
do. „ Schwedisches     7,247
do. Osmund aus der Grafschaft Mark     7,250
do. von Krossen     7,208
do. „ Kutzdort     7,201

Vom praktischen Standpunkte aus prüfte der Marquis von Mon-
talembert
die Frage, indem er die Qualität der Guſseisensorten für
Geschützguſs nach dem spezifischen Gewicht zu ermitteln suchte. Er
bestimmte die spezifischen Gewichte

von groſsblättrigem, lockerem Gieſsereieisen zu 7,098
„ mittlerem     „ „ 7,237
„ dichtem, hartem     „ „ 7,473,

so daſs ein Pariser Kubikfuſs 496 Pfd. 14 Unzen 2 Gran (gros), 507 Pfd.
3 Unzen 5 Gran, und 524 Pfd. 7 Unzen 2 Gran wiegen würden. De-
parcieux
sagt, die französischen Architekten rechneten den Kubikfuſs
Eisen durchgehends zu 580 Pfd. Dies sei aber für Guſseisen ganz
unrichtig, da dasselbe nach seinen Ermittelungen an Guſseisen von
Dampierre nur 496 bis 498 Pfd. wiege. Bergman bestimmte das
spezifische Gewicht zu 7,751 bis 7,825, im Mittel zu 7,770. Buffon
ermittelte das Gewicht von einem Kubikfuſs von weiſsem Roheisen zu
457 Pfd., von flüssigem Roheisen zu 462 Pfd., und von grauem zu
485 Pfd.


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[83/0097] Physik. Für Stahl und Eisen fand er folgende Zahlen: Gerhard ermittelte folgende Zahlen für Schmiedeisen, die aber durchgehends zu niedrig sind: Eisen von Sorge (Zorge) 7,246 do. „ Mägdesprung 7,243 do. „ Schwedisches 7,247 do. Osmund aus der Grafschaft Mark 7,250 do. von Krossen 7,208 do. „ Kutzdort 7,201 Vom praktischen Standpunkte aus prüfte der Marquis von Mon- talembert die Frage, indem er die Qualität der Guſseisensorten für Geschützguſs nach dem spezifischen Gewicht zu ermitteln suchte. Er bestimmte die spezifischen Gewichte von groſsblättrigem, lockerem Gieſsereieisen zu 7,098 „ mittlerem „ „ 7,237 „ dichtem, hartem „ „ 7,473, so daſs ein Pariser Kubikfuſs 496 Pfd. 14 Unzen 2 Gran (gros), 507 Pfd. 3 Unzen 5 Gran, und 524 Pfd. 7 Unzen 2 Gran wiegen würden. De- parcieux sagt, die französischen Architekten rechneten den Kubikfuſs Eisen durchgehends zu 580 Pfd. Dies sei aber für Guſseisen ganz unrichtig, da dasselbe nach seinen Ermittelungen an Guſseisen von Dampierre nur 496 bis 498 Pfd. wiege. Bergman bestimmte das spezifische Gewicht zu 7,751 bis 7,825, im Mittel zu 7,770. Buffon ermittelte das Gewicht von einem Kubikfuſs von weiſsem Roheisen zu 457 Pfd., von flüssigem Roheisen zu 462 Pfd., und von grauem zu 485 Pfd. 6*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/97>, abgerufen am 11.05.2024.