Zwischen diesen Nummern gab es noch Zwischenstufen. In Iser- lohn zog man noch bis zu 20 Holl, doch war 17 Holl schon so fein wie ein Menschenhaar.
Die Fingerhutfabrikation war Ende des 17. Jahrhunderts durch einen Fabrikanten, Konrad von der Becke aus Utrecht, mit Hülfe des Iserlohner Kaufmanns Löbbecke in der Grafschaft Mark eingeführt worden. Sie hat sich im Laufe des vorigen Jahr- hunderts sehr ausgebreitet, so dass am Schluss desselben 11 Werke dafür bestanden. Diese lagen alle im Gericht Hemer an der Sundwiger Bach. Man machte die Fingerhüte aus Messing, Eisen und Stahl. Das Schwarzblech kam teils von inländischen Blechhütten, meist aber von Olpe. Die Arbeit wurde durch Maschinen, welche durch Wasser- kraft bewegt wurden, verrichtet. Die schönste und sehenswerteste Fabrik war die noch heute bestehende von von der Becke zu Sundwig. Aus Eisen gegossene Fingerhüte hatten sich nicht bewährt.
Westfalen und die Rheinlande.
Name Zeichen Stärke
Banddraht.
3 Schilling 3 1,062 Linien
4 „ 4 0,952 „
2 Band 2 B. 0,843 „
Ordinären 12Riggen- oder 1 Band 1 B. 0,734 „
Kleinen 12Riggen- oder 3 Band 3 B. 0,674 „
Ordinären feinen 4 Band 4 B. 0,614 „
Kleinen feinen 5 Band 5 B. 0,554 „
Ordinären Stalen 6 Banddraht 6 B. 0,494 „
Kratzendraht.
Feinen Stalen- gemeinen oder 5 Band G. 0,435 „
Ordinär Münster M. 0,399 „
Feinen „ F. 0,363 „
Kleine Garinge K. 0,327 „
1 Holl 1 0,292 „
2 „ 2 0,257 „
3 „ 3 0,222 „
4 „ 4 0,197 „
5 „ 5 0,173 „
6 „ 6 0,149 „
7 „ 7 0,125 „
8 „ 8 0,101 „
9 „ 9 0,095 „
10 „ 10 0,090 „
Zwischen diesen Nummern gab es noch Zwischenstufen. In Iser- lohn zog man noch bis zu 20 Holl, doch war 17 Holl schon so fein wie ein Menschenhaar.
Die Fingerhutfabrikation war Ende des 17. Jahrhunderts durch einen Fabrikanten, Konrad von der Becke aus Utrecht, mit Hülfe des Iserlohner Kaufmanns Löbbecke in der Grafschaft Mark eingeführt worden. Sie hat sich im Laufe des vorigen Jahr- hunderts sehr ausgebreitet, so daſs am Schluſs desselben 11 Werke dafür bestanden. Diese lagen alle im Gericht Hemer an der Sundwiger Bach. Man machte die Fingerhüte aus Messing, Eisen und Stahl. Das Schwarzblech kam teils von inländischen Blechhütten, meist aber von Olpe. Die Arbeit wurde durch Maschinen, welche durch Wasser- kraft bewegt wurden, verrichtet. Die schönste und sehenswerteste Fabrik war die noch heute bestehende von von der Becke zu Sundwig. Aus Eisen gegossene Fingerhüte hatten sich nicht bewährt.
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[957/0971]
Westfalen und die Rheinlande.
Name Zeichen Stärke
Banddraht.
3 Schilling 3 1,062 Linien
4 „ 4 0,952 „
2 Band 2 B. 0,843 „
Ordinären 12Riggen- oder 1 Band 1 B. 0,734 „
Kleinen 12Riggen- oder 3 Band 3 B. 0,674 „
Ordinären feinen 4 Band 4 B. 0,614 „
Kleinen feinen 5 Band 5 B. 0,554 „
Ordinären Stalen 6 Banddraht 6 B. 0,494 „
Kratzendraht.
Feinen Stalen- gemeinen oder 5 Band G. 0,435 „
Ordinär Münster M. 0,399 „
Feinen „ F. 0,363 „
Kleine Garinge K. 0,327 „
1 Holl 1 0,292 „
2 „ 2 0,257 „
3 „ 3 0,222 „
4 „ 4 0,197 „
5 „ 5 0,173 „
6 „ 6 0,149 „
7 „ 7 0,125 „
8 „ 8 0,101 „
9 „ 9 0,095 „
10 „ 10 0,090 „
Zwischen diesen Nummern gab es noch Zwischenstufen. In Iser-
lohn zog man noch bis zu 20 Holl, doch war 17 Holl schon so fein
wie ein Menschenhaar.
Die Fingerhutfabrikation war Ende des 17. Jahrhunderts
durch einen Fabrikanten, Konrad von der Becke aus Utrecht,
mit Hülfe des Iserlohner Kaufmanns Löbbecke in der Grafschaft
Mark eingeführt worden. Sie hat sich im Laufe des vorigen Jahr-
hunderts sehr ausgebreitet, so daſs am Schluſs desselben 11 Werke
dafür bestanden. Diese lagen alle im Gericht Hemer an der Sundwiger
Bach. Man machte die Fingerhüte aus Messing, Eisen und Stahl.
Das Schwarzblech kam teils von inländischen Blechhütten, meist aber
von Olpe. Die Arbeit wurde durch Maschinen, welche durch Wasser-
kraft bewegt wurden, verrichtet. Die schönste und sehenswerteste
Fabrik war die noch heute bestehende von von der Becke zu
Sundwig. Aus Eisen gegossene Fingerhüte hatten sich nicht bewährt.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 957. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/971>, abgerufen am 22.11.2024.
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