fabrikation erbaut. Diese wurde bereits vordem betrieben zu Haspe, Limburg a. d. Lenne und Altenhagen in Westfalen, zu Ründeroth, Geisweid und Olpe im Rheinland und zu Zawadzkiwerk im Kreise Gross-Strehlitz in Schlesien.
Hüttendirektor Koruszek führte auch auf dem Graf Renardschen Eisenwerk Neu-Strehlitz das Stahlpuddeln mit gutem Erfolg ein 1).
Auf die schlesische Eisenindustrie übte der am 19. Februar 1853 mit Österreich abgeschlossene Handelsvertrag eine günstige Wirkung.
Das Jahr 1854 war ein Jahr grossen Aufschwunges. Die Zahl der oberschlesischen Hochöfen war von 1847 bis 1856 von 18 auf 27 gestiegen, ihre Produktion von 261000 Ctr. auf 813000 Ctr. Obgleich, wie hieraus zu ersehen, die Tagesproduktion der schlesischen Koks- hochöfen zugenommen hatte, so stand sie doch sehr zurück hinter der der rheinischen und englischen Werke, indem sie nur etwas mehr als 120 Ctr. den Tag betrug; es lag dies hauptsächlich an der Armut der Eisenerze. Die Stabeisenerzeugung mit Steinkohlen in Schlesien erlangte erst um die Mitte und gegen Ende der 50er Jahre grössere Ausdehnung durch Erweiterung älterer und Gründung neuer Anlagen, unter welchen letzteren namentlich die Pielahütte bei Rudzinitz, Zawadzkiwerk, Marthahütte, Sophienhütte, Herminenhütte und das neue Drahtwalzwerk von Hegenscheidt in Gleiwitz zu nennen sind.
In Oberschlesien wurden die neuen Hochöfen der Königshütte angeblasen, ferner wurde die grossartige Hüttenanlage Donnersmark- hütte für den Grafen Guido Henkel von Donnersmark auf Neu- deck für sechs Hochöfen von 50 Fuss Höhe unter Leitung des Ober- hütteninspektors Sack und des Bauinspektors Nottebohm in diesem Jahre erbaut. 1854 gründete eine Gewerkschaft die Vorwärtshütte zu Hermsdorf bei Waldenburg, infolgedessen auch der alte Eisenstein- bergbau zu Schmiedeberg wieder in Aufnahme kam.
1854 vollendete August Borsig in Berlin seine 500. Lokomotive, welches Ereignis er durch ein grossartiges Fest für seine Arbeiter feierte. Kurze Zeit danach, am 6. Juli desselben Jahres, raffte ihn nach 50jähriger erfolgreicher Thätigkeit der Tod dahin.
Um 1854 wurde der Bau von 23 Hochöfen im Rheinland und Westfalen begonnen. Die Mittel dazu wurden meistens von Aktien- gesellschaften 2) aufgebracht, welche darin bereits 27184000 Thlr. fest-
1) Siehe Wachler, Die Lage des Eisenhüttenbetriebes in Oberschlesien. II, S. 130.
2) Vergl. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preussischen Staate. II (1885), S. 98.
Preuſsen 1851 bis 1860.
fabrikation erbaut. Diese wurde bereits vordem betrieben zu Haspe, Limburg a. d. Lenne und Altenhagen in Westfalen, zu Ründeroth, Geisweid und Olpe im Rheinland und zu Zawadzkiwerk im Kreise Groſs-Strehlitz in Schlesien.
Hüttendirektor Koruszek führte auch auf dem Graf Renardschen Eisenwerk Neu-Strehlitz das Stahlpuddeln mit gutem Erfolg ein 1).
Auf die schlesische Eisenindustrie übte der am 19. Februar 1853 mit Österreich abgeschlossene Handelsvertrag eine günstige Wirkung.
Das Jahr 1854 war ein Jahr groſsen Aufschwunges. Die Zahl der oberschlesischen Hochöfen war von 1847 bis 1856 von 18 auf 27 gestiegen, ihre Produktion von 261000 Ctr. auf 813000 Ctr. Obgleich, wie hieraus zu ersehen, die Tagesproduktion der schlesischen Koks- hochöfen zugenommen hatte, so stand sie doch sehr zurück hinter der der rheinischen und englischen Werke, indem sie nur etwas mehr als 120 Ctr. den Tag betrug; es lag dies hauptsächlich an der Armut der Eisenerze. Die Stabeisenerzeugung mit Steinkohlen in Schlesien erlangte erst um die Mitte und gegen Ende der 50er Jahre gröſsere Ausdehnung durch Erweiterung älterer und Gründung neuer Anlagen, unter welchen letzteren namentlich die Pielahütte bei Rudzinitz, Zawadzkiwerk, Marthahütte, Sophienhütte, Herminenhütte und das neue Drahtwalzwerk von Hegenscheidt in Gleiwitz zu nennen sind.
In Oberschlesien wurden die neuen Hochöfen der Königshütte angeblasen, ferner wurde die groſsartige Hüttenanlage Donnersmark- hütte für den Grafen Guido Henkel von Donnersmark auf Neu- deck für sechs Hochöfen von 50 Fuſs Höhe unter Leitung des Ober- hütteninspektors Sack und des Bauinspektors Nottebohm in diesem Jahre erbaut. 1854 gründete eine Gewerkschaft die Vorwärtshütte zu Hermsdorf bei Waldenburg, infolgedessen auch der alte Eisenstein- bergbau zu Schmiedeberg wieder in Aufnahme kam.
1854 vollendete August Borsig in Berlin seine 500. Lokomotive, welches Ereignis er durch ein groſsartiges Fest für seine Arbeiter feierte. Kurze Zeit danach, am 6. Juli desselben Jahres, raffte ihn nach 50jähriger erfolgreicher Thätigkeit der Tod dahin.
Um 1854 wurde der Bau von 23 Hochöfen im Rheinland und Westfalen begonnen. Die Mittel dazu wurden meistens von Aktien- gesellschaften 2) aufgebracht, welche darin bereits 27184000 Thlr. fest-
1) Siehe Wachler, Die Lage des Eisenhüttenbetriebes in Oberschlesien. II, S. 130.
2) Vergl. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preuſsischen Staate. II (1885), S. 98.
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Preuſsen 1851 bis 1860.
fabrikation erbaut. Diese wurde bereits vordem betrieben zu Haspe,
Limburg a. d. Lenne und Altenhagen in Westfalen, zu Ründeroth,
Geisweid und Olpe im Rheinland und zu Zawadzkiwerk im Kreise
Groſs-Strehlitz in Schlesien.
Hüttendirektor Koruszek führte auch auf dem Graf Renardschen
Eisenwerk Neu-Strehlitz das Stahlpuddeln mit gutem Erfolg ein 1).
Auf die schlesische Eisenindustrie übte der am 19. Februar 1853
mit Österreich abgeschlossene Handelsvertrag eine günstige Wirkung.
Das Jahr 1854 war ein Jahr groſsen Aufschwunges. Die Zahl der
oberschlesischen Hochöfen war von 1847 bis 1856 von 18 auf 27
gestiegen, ihre Produktion von 261000 Ctr. auf 813000 Ctr. Obgleich,
wie hieraus zu ersehen, die Tagesproduktion der schlesischen Koks-
hochöfen zugenommen hatte, so stand sie doch sehr zurück hinter der
der rheinischen und englischen Werke, indem sie nur etwas mehr
als 120 Ctr. den Tag betrug; es lag dies hauptsächlich an der Armut
der Eisenerze. Die Stabeisenerzeugung mit Steinkohlen in Schlesien
erlangte erst um die Mitte und gegen Ende der 50er Jahre gröſsere
Ausdehnung durch Erweiterung älterer und Gründung neuer Anlagen,
unter welchen letzteren namentlich die Pielahütte bei Rudzinitz,
Zawadzkiwerk, Marthahütte, Sophienhütte, Herminenhütte und das
neue Drahtwalzwerk von Hegenscheidt in Gleiwitz zu nennen sind.
In Oberschlesien wurden die neuen Hochöfen der Königshütte
angeblasen, ferner wurde die groſsartige Hüttenanlage Donnersmark-
hütte für den Grafen Guido Henkel von Donnersmark auf Neu-
deck für sechs Hochöfen von 50 Fuſs Höhe unter Leitung des Ober-
hütteninspektors Sack und des Bauinspektors Nottebohm in diesem
Jahre erbaut. 1854 gründete eine Gewerkschaft die Vorwärtshütte zu
Hermsdorf bei Waldenburg, infolgedessen auch der alte Eisenstein-
bergbau zu Schmiedeberg wieder in Aufnahme kam.
1854 vollendete August Borsig in Berlin seine 500. Lokomotive,
welches Ereignis er durch ein groſsartiges Fest für seine Arbeiter feierte.
Kurze Zeit danach, am 6. Juli desselben Jahres, raffte ihn nach
50jähriger erfolgreicher Thätigkeit der Tod dahin.
Um 1854 wurde der Bau von 23 Hochöfen im Rheinland und
Westfalen begonnen. Die Mittel dazu wurden meistens von Aktien-
gesellschaften 2) aufgebracht, welche darin bereits 27184000 Thlr. fest-
1) Siehe Wachler, Die Lage des Eisenhüttenbetriebes in Oberschlesien. II,
S. 130.
2) Vergl. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preuſsischen
Staate. II (1885), S. 98.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 986. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/1002>, abgerufen am 22.11.2024.
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