1856 Hörde 43875 Ctr., Oberhausen 58082, Siegen auf 11 Werken 112739 Ctr., Phönix zu Eschweiler-Aue 64490 Ctr., Rote Erde bei Aachen 18285 Ctr., Eberhardshammer 15025 Ctr., Dillingen im Saar- gebiet 110855 Ctr., ausserdem Borsig zu Moabit 30000 Ctr. Schwarz- blech; Weissblech fabrizierte Dillingen 37884 Ctr., Hüsten 10000 Ctr. und Neu-Oege 6113 Ctr. Ebenso verhielt es sich mit der Draht- fabrikation. In Westfalen lieferten 21 Werke 290577 Ctr. = 57,7 Proz. der Produktion des preussischen Staates. Hiervon lieferte F. Thomee zu Ütterlingsen 47297 Ctr., Kissing und Schmöle zu Menden 30682 Ctr., Cossack & Komp. zu Hamm 21900 Ctr., Quincke & Osterbeck zu Linscheid 22000 Ctr., die Altenaer Drahthütten mit 116 Grob- und 123 Feinzügen 57000 Ctr. Im Siegener Bergamts- bezirk erzeugten 5 Werke 106119 Ctr. Draht (18281 Ctr. mehr als im Vorjahre), Rüdinghausen 30682 Ctr., Hüsten 23400 Ctr., Dressler III zu Kreuzthal 20902 Ctr., Ferdinandshammer bei Belecke 16900 Ctr., Verein Drahtwerk von Röper 14235 Ctr. und Röper & Söhne zu Altena 19055 Ctr. Im ganzen hatte die Drahtproduktion um 131730 Ctr. (ca. ein Viertel) zugenommen.
Puddelstahl lieferte das Siegerland 56685 Ctr., Westfalen 72183 Ctr.; in Oberschlesien machten die Minervawerke Puddelstahl 1). Gussstahl fabrizierte Krupp 52173 Ctr., der Bochumer Verein 21727 Ctr.
1857 war das Jahr der Handelskrisis, welche ein Sinken der Eisenpreise zur Folge hatte. In diesem Jahre verkaufte Graf Stolberg die Henrichshütte bei Hattingen an die Berliner Diskontogesellschaft. Diese Hütte erzielte in diesem Jahre die höchste bis dahin in Deutsch- land erreichte Produktion eines Hochofens mit 25000 kg in 24 Stunden mit Roteisenstein, Black-Band und Spaterz.
Im Jahre 1858 machten sich die Folgen der ungünstigen Ge- schäftslage durch eine Verminderung der Produktionszunahme be- merkbar. Am 5. Januar wurde der neue Kokshochofen zu Mühlhofen angeblasen. Ferner wurde in diesem Jahre je ein Hochofen der neu- gegründeten Gesellschaften Porta Westphalica bei Porta an der Weser, Teutonia und Blücher zu Aplerbeck in Betrieb gesetzt. Dagegen lagen im Bergamtsbezirk Essen viele Öfen kalt. Von den vier Öfen zu Borbeck ging nur einer, von Phönix II zu Ruhrort drei, von Phönix III zu Kupferdreh nur einer. Die neue Hütte Vulkan bei Duisburg hatte vier Öfen gebaut, aber nur zwei in Betrieb genommen.
1) Siehe Bericht von Scharf über die schlesische Gewerbeausstellung von 1857 in der Preussischen Zeitschrift etc. 1858, S. 101.
Preuſsen 1851 bis 1860.
1856 Hörde 43875 Ctr., Oberhausen 58082, Siegen auf 11 Werken 112739 Ctr., Phönix zu Eschweiler-Aue 64490 Ctr., Rote Erde bei Aachen 18285 Ctr., Eberhardshammer 15025 Ctr., Dillingen im Saar- gebiet 110855 Ctr., auſserdem Borsig zu Moabit 30000 Ctr. Schwarz- blech; Weiſsblech fabrizierte Dillingen 37884 Ctr., Hüsten 10000 Ctr. und Neu-Oege 6113 Ctr. Ebenso verhielt es sich mit der Draht- fabrikation. In Westfalen lieferten 21 Werke 290577 Ctr. = 57,7 Proz. der Produktion des preuſsischen Staates. Hiervon lieferte F. Thomée zu Ütterlingsen 47297 Ctr., Kissing und Schmöle zu Menden 30682 Ctr., Cossack & Komp. zu Hamm 21900 Ctr., Quincke & Osterbeck zu Linscheid 22000 Ctr., die Altenaer Drahthütten mit 116 Grob- und 123 Feinzügen 57000 Ctr. Im Siegener Bergamts- bezirk erzeugten 5 Werke 106119 Ctr. Draht (18281 Ctr. mehr als im Vorjahre), Rüdinghausen 30682 Ctr., Hüsten 23400 Ctr., Dreſsler III zu Kreuzthal 20902 Ctr., Ferdinandshammer bei Belecke 16900 Ctr., Verein Drahtwerk von Röper 14235 Ctr. und Röper & Söhne zu Altena 19055 Ctr. Im ganzen hatte die Drahtproduktion um 131730 Ctr. (ca. ein Viertel) zugenommen.
Puddelstahl lieferte das Siegerland 56685 Ctr., Westfalen 72183 Ctr.; in Oberschlesien machten die Minervawerke Puddelstahl 1). Guſsstahl fabrizierte Krupp 52173 Ctr., der Bochumer Verein 21727 Ctr.
1857 war das Jahr der Handelskrisis, welche ein Sinken der Eisenpreise zur Folge hatte. In diesem Jahre verkaufte Graf Stolberg die Henrichshütte bei Hattingen an die Berliner Diskontogesellschaft. Diese Hütte erzielte in diesem Jahre die höchste bis dahin in Deutsch- land erreichte Produktion eines Hochofens mit 25000 kg in 24 Stunden mit Roteisenstein, Black-Band und Spaterz.
Im Jahre 1858 machten sich die Folgen der ungünstigen Ge- schäftslage durch eine Verminderung der Produktionszunahme be- merkbar. Am 5. Januar wurde der neue Kokshochofen zu Mühlhofen angeblasen. Ferner wurde in diesem Jahre je ein Hochofen der neu- gegründeten Gesellschaften Porta Westphalica bei Porta an der Weser, Teutonia und Blücher zu Aplerbeck in Betrieb gesetzt. Dagegen lagen im Bergamtsbezirk Essen viele Öfen kalt. Von den vier Öfen zu Borbeck ging nur einer, von Phönix II zu Ruhrort drei, von Phönix III zu Kupferdreh nur einer. Die neue Hütte Vulkan bei Duisburg hatte vier Öfen gebaut, aber nur zwei in Betrieb genommen.
1) Siehe Bericht von Scharf über die schlesische Gewerbeausstellung von 1857 in der Preuſsischen Zeitschrift etc. 1858, S. 101.
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Preuſsen 1851 bis 1860.
1856 Hörde 43875 Ctr., Oberhausen 58082, Siegen auf 11 Werken
112739 Ctr., Phönix zu Eschweiler-Aue 64490 Ctr., Rote Erde bei
Aachen 18285 Ctr., Eberhardshammer 15025 Ctr., Dillingen im Saar-
gebiet 110855 Ctr., auſserdem Borsig zu Moabit 30000 Ctr. Schwarz-
blech; Weiſsblech fabrizierte Dillingen 37884 Ctr., Hüsten 10000 Ctr.
und Neu-Oege 6113 Ctr. Ebenso verhielt es sich mit der Draht-
fabrikation. In Westfalen lieferten 21 Werke 290577 Ctr. = 57,7 Proz.
der Produktion des preuſsischen Staates. Hiervon lieferte F. Thomée
zu Ütterlingsen 47297 Ctr., Kissing und Schmöle zu Menden
30682 Ctr., Cossack & Komp. zu Hamm 21900 Ctr., Quincke &
Osterbeck zu Linscheid 22000 Ctr., die Altenaer Drahthütten mit
116 Grob- und 123 Feinzügen 57000 Ctr. Im Siegener Bergamts-
bezirk erzeugten 5 Werke 106119 Ctr. Draht (18281 Ctr. mehr als im
Vorjahre), Rüdinghausen 30682 Ctr., Hüsten 23400 Ctr., Dreſsler III
zu Kreuzthal 20902 Ctr., Ferdinandshammer bei Belecke 16900 Ctr.,
Verein Drahtwerk von Röper 14235 Ctr. und Röper & Söhne zu
Altena 19055 Ctr. Im ganzen hatte die Drahtproduktion um 131730 Ctr.
(ca. ein Viertel) zugenommen.
Puddelstahl lieferte das Siegerland 56685 Ctr., Westfalen
72183 Ctr.; in Oberschlesien machten die Minervawerke Puddelstahl 1).
Guſsstahl fabrizierte Krupp 52173 Ctr., der Bochumer Verein
21727 Ctr.
1857 war das Jahr der Handelskrisis, welche ein Sinken der
Eisenpreise zur Folge hatte. In diesem Jahre verkaufte Graf Stolberg
die Henrichshütte bei Hattingen an die Berliner Diskontogesellschaft.
Diese Hütte erzielte in diesem Jahre die höchste bis dahin in Deutsch-
land erreichte Produktion eines Hochofens mit 25000 kg in 24 Stunden
mit Roteisenstein, Black-Band und Spaterz.
Im Jahre 1858 machten sich die Folgen der ungünstigen Ge-
schäftslage durch eine Verminderung der Produktionszunahme be-
merkbar. Am 5. Januar wurde der neue Kokshochofen zu Mühlhofen
angeblasen. Ferner wurde in diesem Jahre je ein Hochofen der neu-
gegründeten Gesellschaften Porta Westphalica bei Porta an der Weser,
Teutonia und Blücher zu Aplerbeck in Betrieb gesetzt. Dagegen
lagen im Bergamtsbezirk Essen viele Öfen kalt. Von den vier Öfen
zu Borbeck ging nur einer, von Phönix II zu Ruhrort drei, von
Phönix III zu Kupferdreh nur einer. Die neue Hütte Vulkan bei
Duisburg hatte vier Öfen gebaut, aber nur zwei in Betrieb genommen.
1) Siehe Bericht von Scharf über die schlesische Gewerbeausstellung von
1857 in der Preuſsischen Zeitschrift etc. 1858, S. 101.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 991. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/1007>, abgerufen am 22.11.2024.
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