Die neue Johannishütte bei Duisburg hatte zwei Öfen fertig gestellt, blies sie aber wegen der ungünstigen Konjunktur nicht an.
In der Stabeisenindustrie kam die Fabrikation schwerer Träger für Bauzwecke, sogenannte eiserne Balken, in Aufnahme und zwar zuerst in dem Walzwerk Eschweiler-Aue, welches Doppel-T-Träger, I, von 9 Zoll Höhe und 24 Fuss Länge walzte. Die Blechfabrikation erreichte in diesem Jahre ihren Höhepunkt. Es wurden in Preussen 729643 Ctr. Blech gewalzt, davon lieferte der westfälische Bergamts- bezirk 325043 Ctr., der rheinische 289802 Ctr.
1859 trat eine empfindliche Stockung im Eisengeschäft ein, wozu der italienische Krieg und die Mobilmachung in Preussen wesentlich beitrugen.
Auf der Königshütte in Oberschlesien wurde immer noch "Rein- eisen" im Gasflammofen gemacht und zwar 33035 Ctr. Die Eisen- giesserei hatte ihren Hauptsitz in Berlin. Hier lieferte die könig- liche Giesserei 23510 Ctr. und 20 Privatgiessereien 262769 Ctr. Gusswaren. Die grösste war die von Freund. 1860 zählte man in Berlin bereits 106 Maschinenfabriken, von denen 18 eigene Giessereien hatten. In Westfalen entstanden neue Hochöfen zu Hofolpe und zu Finnentrop im Sauerland. Die neue Hochofenanlage zu Meppen in der hannoverschen Provinz Ostfriesland, deren Bau 1857 begonnen worden war, hatte zwei Hochöfen. Sie war begründet auf die Ver- schmelzung der Rasenerze der Ems- und Hase-Niederungen mit eng- lischem Koks, letzterer wurde aber bald durch westfälischen verdrängt.
Im westfälischen Bezirk waren von 402 Puddel- und 250 Schweiss- öfen nur 290 Puddel- und 194 Schweissöfen im Betriebe.
Im rheinischen Bergamtsbezirk verarbeiteten die fünf grossen Walzwerke Phönix I und Eberhard Hösch & Söhne bei Eschweiler, Ruetz & Komp. zu Rote Erde bei Aachen, Englerth & Cünzer zu Eschweiler Pumpchen und Eberhard Hösch & Söhne zu Lenders- dorf grösstenteils belgisches Eisen, nur ein kleiner Teil kam von Concordiahütte, von der Eifel und von Siegen.
Krupps Gussstahlfabrikation stieg 1859 auf 75000 Ctr.
Im Saargebiet waren bis in die 50er Jahre nur die rheinischen Erze verhüttet worden. 1851 begann Stiringen mit der Verhüttung der "Minette". Die 1856/57 gegründete Burbacher Hütte mit vier Hochöfen wurde von vornherein auf die Verarbeitung dieses Eisen- steins eingerichtet. Seitdem hat die Leichtschmelzigkeit und billige Gewinnung dieses lothringisch-luxemburgischen Erzes auch auf den übrigen Werken des Saargebietes die einheimischen Erze vollständig
Preuſsen 1851 bis 1860.
Die neue Johannishütte bei Duisburg hatte zwei Öfen fertig gestellt, blies sie aber wegen der ungünstigen Konjunktur nicht an.
In der Stabeisenindustrie kam die Fabrikation schwerer Träger für Bauzwecke, sogenannte eiserne Balken, in Aufnahme und zwar zuerst in dem Walzwerk Eschweiler-Aue, welches Doppel-T-Träger, I, von 9 Zoll Höhe und 24 Fuſs Länge walzte. Die Blechfabrikation erreichte in diesem Jahre ihren Höhepunkt. Es wurden in Preuſsen 729643 Ctr. Blech gewalzt, davon lieferte der westfälische Bergamts- bezirk 325043 Ctr., der rheinische 289802 Ctr.
1859 trat eine empfindliche Stockung im Eisengeschäft ein, wozu der italienische Krieg und die Mobilmachung in Preuſsen wesentlich beitrugen.
Auf der Königshütte in Oberschlesien wurde immer noch „Rein- eisen“ im Gasflammofen gemacht und zwar 33035 Ctr. Die Eisen- gieſserei hatte ihren Hauptsitz in Berlin. Hier lieferte die könig- liche Gieſserei 23510 Ctr. und 20 Privatgieſsereien 262769 Ctr. Guſswaren. Die gröſste war die von Freund. 1860 zählte man in Berlin bereits 106 Maschinenfabriken, von denen 18 eigene Gieſsereien hatten. In Westfalen entstanden neue Hochöfen zu Hofolpe und zu Finnentrop im Sauerland. Die neue Hochofenanlage zu Meppen in der hannoverschen Provinz Ostfriesland, deren Bau 1857 begonnen worden war, hatte zwei Hochöfen. Sie war begründet auf die Ver- schmelzung der Rasenerze der Ems- und Hase-Niederungen mit eng- lischem Koks, letzterer wurde aber bald durch westfälischen verdrängt.
Im westfälischen Bezirk waren von 402 Puddel- und 250 Schweiſs- öfen nur 290 Puddel- und 194 Schweiſsöfen im Betriebe.
Im rheinischen Bergamtsbezirk verarbeiteten die fünf groſsen Walzwerke Phönix I und Eberhard Hösch & Söhne bei Eschweiler, Ruetz & Komp. zu Rote Erde bei Aachen, Englerth & Cünzer zu Eschweiler Pumpchen und Eberhard Hösch & Söhne zu Lenders- dorf gröſstenteils belgisches Eisen, nur ein kleiner Teil kam von Concordiahütte, von der Eifel und von Siegen.
Krupps Guſsstahlfabrikation stieg 1859 auf 75000 Ctr.
Im Saargebiet waren bis in die 50er Jahre nur die rheinischen Erze verhüttet worden. 1851 begann Stiringen mit der Verhüttung der „Minette“. Die 1856/57 gegründete Burbacher Hütte mit vier Hochöfen wurde von vornherein auf die Verarbeitung dieses Eisen- steins eingerichtet. Seitdem hat die Leichtschmelzigkeit und billige Gewinnung dieses lothringisch-luxemburgischen Erzes auch auf den übrigen Werken des Saargebietes die einheimischen Erze vollständig
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Preuſsen 1851 bis 1860.
Die neue Johannishütte bei Duisburg hatte zwei Öfen fertig gestellt,
blies sie aber wegen der ungünstigen Konjunktur nicht an.
In der Stabeisenindustrie kam die Fabrikation schwerer Träger
für Bauzwecke, sogenannte eiserne Balken, in Aufnahme und zwar
zuerst in dem Walzwerk Eschweiler-Aue, welches Doppel-T-Träger, I,
von 9 Zoll Höhe und 24 Fuſs Länge walzte. Die Blechfabrikation
erreichte in diesem Jahre ihren Höhepunkt. Es wurden in Preuſsen
729643 Ctr. Blech gewalzt, davon lieferte der westfälische Bergamts-
bezirk 325043 Ctr., der rheinische 289802 Ctr.
1859 trat eine empfindliche Stockung im Eisengeschäft ein, wozu
der italienische Krieg und die Mobilmachung in Preuſsen wesentlich
beitrugen.
Auf der Königshütte in Oberschlesien wurde immer noch „Rein-
eisen“ im Gasflammofen gemacht und zwar 33035 Ctr. Die Eisen-
gieſserei hatte ihren Hauptsitz in Berlin. Hier lieferte die könig-
liche Gieſserei 23510 Ctr. und 20 Privatgieſsereien 262769 Ctr.
Guſswaren. Die gröſste war die von Freund. 1860 zählte man in
Berlin bereits 106 Maschinenfabriken, von denen 18 eigene Gieſsereien
hatten. In Westfalen entstanden neue Hochöfen zu Hofolpe und zu
Finnentrop im Sauerland. Die neue Hochofenanlage zu Meppen in
der hannoverschen Provinz Ostfriesland, deren Bau 1857 begonnen
worden war, hatte zwei Hochöfen. Sie war begründet auf die Ver-
schmelzung der Rasenerze der Ems- und Hase-Niederungen mit eng-
lischem Koks, letzterer wurde aber bald durch westfälischen verdrängt.
Im westfälischen Bezirk waren von 402 Puddel- und 250 Schweiſs-
öfen nur 290 Puddel- und 194 Schweiſsöfen im Betriebe.
Im rheinischen Bergamtsbezirk verarbeiteten die fünf groſsen
Walzwerke Phönix I und Eberhard Hösch & Söhne bei Eschweiler,
Ruetz & Komp. zu Rote Erde bei Aachen, Englerth & Cünzer zu
Eschweiler Pumpchen und Eberhard Hösch & Söhne zu Lenders-
dorf gröſstenteils belgisches Eisen, nur ein kleiner Teil kam von
Concordiahütte, von der Eifel und von Siegen.
Krupps Guſsstahlfabrikation stieg 1859 auf 75000 Ctr.
Im Saargebiet waren bis in die 50er Jahre nur die rheinischen
Erze verhüttet worden. 1851 begann Stiringen mit der Verhüttung
der „Minette“. Die 1856/57 gegründete Burbacher Hütte mit vier
Hochöfen wurde von vornherein auf die Verarbeitung dieses Eisen-
steins eingerichtet. Seitdem hat die Leichtschmelzigkeit und billige
Gewinnung dieses lothringisch-luxemburgischen Erzes auch auf den
übrigen Werken des Saargebietes die einheimischen Erze vollständig
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 992. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/1008>, abgerufen am 22.11.2024.
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