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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Österreich-Ungarn 1851 bis 1860.

Eisenerz produzierte damals im Jahr 400000 Ctr. Roheisen,
50000 Ctr. Herdfrischeisen, 2000 Ctr. Flussstahl, 35000 Ctr. Schmelz-
und Gärbstahl und beschäftigte 2000 Arbeiter.

Die Cementstahlfabrikation hatte nicht unbedeutende Fortschritte
in Österreich gemacht 1). Franz von Mayr in Leoben hatte hieran
das grösste Verdienst. Er führte zuerst die Cementstahlbereitung im
grossen Massstabe ein und verwendete den Cementstahl zur Gussstahl-
bereitung, während man sich hierfür in Österreich sonst allgemein
des Frischstahles bediente. Er wendete auch zuerst Treppenroste in
Steiermark an. 1855 zählte man schon 12 Cementieröfen in Öster-
reich. In den Jahren 1854 und 1855 waren 30000 bis 40000 Ctr. in
das Ausland zur Gussstahlbereitung verkauft worden.

Vorzügliche Erfolge hatte durch Verbesserungen der Betriebs-
einrichtungen das von Dickmannsche Radwerk in der Lölling in
Kärnten aufzuweisen, dessen Produktion von 1846 bis 1855 von
174000 Ctr. bis 260000 Ctr. gestiegen war und das nur 65 Pfd. Holz-
kohlen auf 100 Ctr. Eisen verbrauchte.

Die Statistik der österreichisch-ungarischen Eisenerzeugung ist
lückenhaft. Für 1854 wird nachfolgende Hochofenproduktion angegeben:

Böhmen     672926 W.-Ctr.
Bukowina     17865 "
Galizien     61827 "
Kärnten     811685 "
Krain     99376 "
Kroatien und Slavonien     18518 "
Lombardei und Venedig     220000 "
Mähren     488286 "
Militärgrenze     34917 "
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Schlesien     73911 "
Serbien und Banat     150693 "
Siebenbürgen     48556 "
Steiermark     1350601 "
Tirol und Vorarlberg     58292 "
Ungarn     815952 "
4984168 W.-Ctr.

1856 stieg die Produktion auf 51/2 Mill. Ctr. 1857 trat auch in
Österreich ein Rückschlag ein, der 1860 seinen Höhepunkt erreichte.


1) Siehe Tunners Jahrb. 1857, Bd. VI, S. 81.
Österreich-Ungarn 1851 bis 1860.

Eisenerz produzierte damals im Jahr 400000 Ctr. Roheisen,
50000 Ctr. Herdfrischeisen, 2000 Ctr. Fluſsstahl, 35000 Ctr. Schmelz-
und Gärbstahl und beschäftigte 2000 Arbeiter.

Die Cementstahlfabrikation hatte nicht unbedeutende Fortschritte
in Österreich gemacht 1). Franz von Mayr in Leoben hatte hieran
das gröſste Verdienst. Er führte zuerst die Cementstahlbereitung im
groſsen Maſsstabe ein und verwendete den Cementstahl zur Guſsstahl-
bereitung, während man sich hierfür in Österreich sonst allgemein
des Frischstahles bediente. Er wendete auch zuerst Treppenroste in
Steiermark an. 1855 zählte man schon 12 Cementieröfen in Öster-
reich. In den Jahren 1854 und 1855 waren 30000 bis 40000 Ctr. in
das Ausland zur Guſsstahlbereitung verkauft worden.

Vorzügliche Erfolge hatte durch Verbesserungen der Betriebs-
einrichtungen das von Dickmannsche Radwerk in der Lölling in
Kärnten aufzuweisen, dessen Produktion von 1846 bis 1855 von
174000 Ctr. bis 260000 Ctr. gestiegen war und das nur 65 Pfd. Holz-
kohlen auf 100 Ctr. Eisen verbrauchte.

Die Statistik der österreichisch-ungarischen Eisenerzeugung ist
lückenhaft. Für 1854 wird nachfolgende Hochofenproduktion angegeben:

Böhmen     672926 W.-Ctr.
Bukowina     17865 „
Galizien     61827 „
Kärnten     811685 „
Krain     99376 „
Kroatien und Slavonien     18518 „
Lombardei und Venedig     220000 „
Mähren     488286 „
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Siebenbürgen     48556 „
Steiermark     1350601 „
Tirol und Vorarlberg     58292 „
Ungarn     815952 „
4984168 W.-Ctr.

1856 stieg die Produktion auf 5½ Mill. Ctr. 1857 trat auch in
Österreich ein Rückschlag ein, der 1860 seinen Höhepunkt erreichte.


1) Siehe Tunners Jahrb. 1857, Bd. VI, S. 81.
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[1004/1020] Österreich-Ungarn 1851 bis 1860. Eisenerz produzierte damals im Jahr 400000 Ctr. Roheisen, 50000 Ctr. Herdfrischeisen, 2000 Ctr. Fluſsstahl, 35000 Ctr. Schmelz- und Gärbstahl und beschäftigte 2000 Arbeiter. Die Cementstahlfabrikation hatte nicht unbedeutende Fortschritte in Österreich gemacht 1). Franz von Mayr in Leoben hatte hieran das gröſste Verdienst. Er führte zuerst die Cementstahlbereitung im groſsen Maſsstabe ein und verwendete den Cementstahl zur Guſsstahl- bereitung, während man sich hierfür in Österreich sonst allgemein des Frischstahles bediente. Er wendete auch zuerst Treppenroste in Steiermark an. 1855 zählte man schon 12 Cementieröfen in Öster- reich. In den Jahren 1854 und 1855 waren 30000 bis 40000 Ctr. in das Ausland zur Guſsstahlbereitung verkauft worden. Vorzügliche Erfolge hatte durch Verbesserungen der Betriebs- einrichtungen das von Dickmannsche Radwerk in der Lölling in Kärnten aufzuweisen, dessen Produktion von 1846 bis 1855 von 174000 Ctr. bis 260000 Ctr. gestiegen war und das nur 65 Pfd. Holz- kohlen auf 100 Ctr. Eisen verbrauchte. Die Statistik der österreichisch-ungarischen Eisenerzeugung ist lückenhaft. Für 1854 wird nachfolgende Hochofenproduktion angegeben: Böhmen 672926 W.-Ctr. Bukowina 17865 „ Galizien 61827 „ Kärnten 811685 „ Krain 99376 „ Kroatien und Slavonien 18518 „ Lombardei und Venedig 220000 „ Mähren 488286 „ Militärgrenze 34917 „ Salzburg 60763 „ Schlesien 73911 „ Serbien und Banat 150693 „ Siebenbürgen 48556 „ Steiermark 1350601 „ Tirol und Vorarlberg 58292 „ Ungarn 815952 „ 4984168 W.-Ctr. 1856 stieg die Produktion auf 5½ Mill. Ctr. 1857 trat auch in Österreich ein Rückschlag ein, der 1860 seinen Höhepunkt erreichte. 1) Siehe Tunners Jahrb. 1857, Bd. VI, S. 81.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 1004. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/1020>, abgerufen am 22.11.2024.