Die ersten Dampfschiffahrten auf dem Rheine wurden 1816 von englischen Schiffen ausgeführt, und zwar ging zuerst das Boot "Defi- ance" von Margate aus nach Rotterdam und später von da nach Köln, wo es am 12. Juni 1816 eintraf. Auf der Elbe begann das schottische Schiff "Lady of the Lake" am 17. Juni 1816 regelmässige Fahrten von Hamburg nach Cuxhafen. Die Donau wurde erst von 1830 an mit Dampfbooten befahren.
1817 erlebte der greise Watt noch die Freude, mit einem Dampf- schiff der Caledonia über das Meer den Rhein herauf bis Koblenz zu fahren. Die erste konzessionierte Dampfschiffahrtsgesellschaft am Rhein war die 1823 gegründete Nederlandsche Stromboot Maatschappy in Rotterdam, welcher 1826 die Kölnische oder Preussisch-Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft folgte. Die ersten Dampfschiffe waren von Holz, in Holland und an der Ruhr gebaut, bis 1838 mit dem Bau eiserner Schiffe begonnen wurde. Die für die Düsseldorfer Gesellschaft von Ditchham in London erbaute Victoria war das erste bleibende Muster eines Glattdeckschiffs auf dem Rhein. Es war 56,4 m lang, 7,05 m breit, 2,90 m hoch und hatte 1 m Tiefgang. Welche Fortschritte hat der Bau der Dampfschiffe seit jener Zeit gemacht!
Werkzeugmaschinen 1801 bis 1815.
Grosse Fortschritte machten in dieser Zeit auch die Metall- bearbeitungsmaschinen oder Werkzeugmaschinen. Dass diese hauptsächlich, ja fast ausschliesslich in England gemacht wurden, ist natürlich, weil dort die Maschinenfabrikation, welche höhere Anforde- rungen an exakte Arbeit stellte, zu Hause war. Das grösste Verdienst gebührt Henry Maudslay, der, als Sohn eines Arbeiters in dem Ar- senal von Woolwich am 22. August 1771 geboren, früh grosses mecha- nisches Geschick verriet und in den grossen Werkstätten die beste Gelegenheit hatte, dasselbe auszubilden. Er kam erst als Lehrling in die Schreinerei, da er aber eine entschiedene Vorliebe für das Eisen hatte, bald darauf in die Schmiede, wo er sich zu einem vortrefflichen Feuerarbeiter ausbildete. Später kam er zu Josef Bramah, dem Erfinder des nach ihm benannten Sicherheitsschlosses und der hydrau- lischen Presse, welcher damals eine Musterwerkstätte in Picadilly hatte. In kurzer Zeit schwang sich der junge Harry zum Vorarbeiter auf, denn keiner verstand die sorgfältige, skrupulöse Bearbeitung der feinen Schlossteile des künstlichen Bramahschlosses, wie er. An dieser Arbeit entwickelte sich sein Genie. Er sah ein, dass Menschenhände
Werkzeugmaschinen 1801 bis 1815.
Die ersten Dampfschiffahrten auf dem Rheine wurden 1816 von englischen Schiffen ausgeführt, und zwar ging zuerst das Boot „Defi- ance“ von Margate aus nach Rotterdam und später von da nach Köln, wo es am 12. Juni 1816 eintraf. Auf der Elbe begann das schottische Schiff „Lady of the Lake“ am 17. Juni 1816 regelmäſsige Fahrten von Hamburg nach Cuxhafen. Die Donau wurde erst von 1830 an mit Dampfbooten befahren.
1817 erlebte der greise Watt noch die Freude, mit einem Dampf- schiff der Caledonia über das Meer den Rhein herauf bis Koblenz zu fahren. Die erste konzessionierte Dampfschiffahrtsgesellschaft am Rhein war die 1823 gegründete Nederlandsche Stromboot Maatschappy in Rotterdam, welcher 1826 die Kölnische oder Preuſsisch-Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft folgte. Die ersten Dampfschiffe waren von Holz, in Holland und an der Ruhr gebaut, bis 1838 mit dem Bau eiserner Schiffe begonnen wurde. Die für die Düsseldorfer Gesellschaft von Ditchham in London erbaute Victoria war das erste bleibende Muster eines Glattdeckschiffs auf dem Rhein. Es war 56,4 m lang, 7,05 m breit, 2,90 m hoch und hatte 1 m Tiefgang. Welche Fortschritte hat der Bau der Dampfschiffe seit jener Zeit gemacht!
Werkzeugmaschinen 1801 bis 1815.
Groſse Fortschritte machten in dieser Zeit auch die Metall- bearbeitungsmaschinen oder Werkzeugmaschinen. Daſs diese hauptsächlich, ja fast ausschlieſslich in England gemacht wurden, ist natürlich, weil dort die Maschinenfabrikation, welche höhere Anforde- rungen an exakte Arbeit stellte, zu Hause war. Das gröſste Verdienst gebührt Henry Maudslay, der, als Sohn eines Arbeiters in dem Ar- senal von Woolwich am 22. August 1771 geboren, früh groſses mecha- nisches Geschick verriet und in den groſsen Werkstätten die beste Gelegenheit hatte, dasselbe auszubilden. Er kam erst als Lehrling in die Schreinerei, da er aber eine entschiedene Vorliebe für das Eisen hatte, bald darauf in die Schmiede, wo er sich zu einem vortrefflichen Feuerarbeiter ausbildete. Später kam er zu Josef Bramah, dem Erfinder des nach ihm benannten Sicherheitsschlosses und der hydrau- lischen Presse, welcher damals eine Musterwerkstätte in Picadilly hatte. In kurzer Zeit schwang sich der junge Harry zum Vorarbeiter auf, denn keiner verstand die sorgfältige, skrupulöse Bearbeitung der feinen Schloſsteile des künstlichen Bramahschlosses, wie er. An dieser Arbeit entwickelte sich sein Genie. Er sah ein, daſs Menschenhände
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Werkzeugmaschinen 1801 bis 1815.
Die ersten Dampfschiffahrten auf dem Rheine wurden 1816 von
englischen Schiffen ausgeführt, und zwar ging zuerst das Boot „Defi-
ance“ von Margate aus nach Rotterdam und später von da nach
Köln, wo es am 12. Juni 1816 eintraf. Auf der Elbe begann das
schottische Schiff „Lady of the Lake“ am 17. Juni 1816 regelmäſsige
Fahrten von Hamburg nach Cuxhafen. Die Donau wurde erst von
1830 an mit Dampfbooten befahren.
1817 erlebte der greise Watt noch die Freude, mit einem Dampf-
schiff der Caledonia über das Meer den Rhein herauf bis Koblenz zu
fahren. Die erste konzessionierte Dampfschiffahrtsgesellschaft am
Rhein war die 1823 gegründete Nederlandsche Stromboot Maatschappy
in Rotterdam, welcher 1826 die Kölnische oder Preuſsisch-Rheinische
Dampfschiffahrtsgesellschaft folgte. Die ersten Dampfschiffe waren
von Holz, in Holland und an der Ruhr gebaut, bis 1838 mit dem
Bau eiserner Schiffe begonnen wurde. Die für die Düsseldorfer
Gesellschaft von Ditchham in London erbaute Victoria war das erste
bleibende Muster eines Glattdeckschiffs auf dem Rhein. Es war
56,4 m lang, 7,05 m breit, 2,90 m hoch und hatte 1 m Tiefgang. Welche
Fortschritte hat der Bau der Dampfschiffe seit jener Zeit gemacht!
Werkzeugmaschinen 1801 bis 1815.
Groſse Fortschritte machten in dieser Zeit auch die Metall-
bearbeitungsmaschinen oder Werkzeugmaschinen. Daſs diese
hauptsächlich, ja fast ausschlieſslich in England gemacht wurden, ist
natürlich, weil dort die Maschinenfabrikation, welche höhere Anforde-
rungen an exakte Arbeit stellte, zu Hause war. Das gröſste Verdienst
gebührt Henry Maudslay, der, als Sohn eines Arbeiters in dem Ar-
senal von Woolwich am 22. August 1771 geboren, früh groſses mecha-
nisches Geschick verriet und in den groſsen Werkstätten die beste
Gelegenheit hatte, dasselbe auszubilden. Er kam erst als Lehrling in
die Schreinerei, da er aber eine entschiedene Vorliebe für das Eisen
hatte, bald darauf in die Schmiede, wo er sich zu einem vortrefflichen
Feuerarbeiter ausbildete. Später kam er zu Josef Bramah, dem
Erfinder des nach ihm benannten Sicherheitsschlosses und der hydrau-
lischen Presse, welcher damals eine Musterwerkstätte in Picadilly
hatte. In kurzer Zeit schwang sich der junge Harry zum Vorarbeiter
auf, denn keiner verstand die sorgfältige, skrupulöse Bearbeitung der
feinen Schloſsteile des künstlichen Bramahschlosses, wie er. An dieser
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/165>, abgerufen am 21.11.2024.
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