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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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England 1801 bis 1815.
Tonne Eisen waren 6 Tonnen Koks, 3 Tonnen Eisenstein und 18 Ctr.
Kalkstein erforderlich.

Die schottische Hochofenindustrie entwickelte sich in ähnlicher
Weise, wenn auch weniger rasch als die englische. 1806 produ-
zierten 18 Hochöfen 22840 Tonnen Roheisen, welches damals mit
7 £ pro Tonne bezahlt wurde. Seit Anfang des Jahrhunderts begann
ein grosser Aufschwung. 1800 erbaute William Dixon das gross-
artige Calder-Werk mit sechs Hochöfen und 1810 errichtete der Guts-
pächter Alexander Baird den ersten Hochofen zu Gartsherrie. Ein
wichtiges Ereignis, das allerdings erst in einer späteren Periode zur
vollen Wirkung kam, war die Entdeckung des als "Blackband"
bekannten Kohleneisensteins von Mushet im Jahre 1800. Dieses
schwarze Gestein, das die grösste Ähnlichkeit mit der Steinkohle hat und
mit dieser wechsellagert, war bis dahin als unnütze Verunreinigung
auf die Halde gestürzt worden. Mushet erkannte es als ein wert-
volles Eisenerz und veröffentlichte seine chemische Zusammensetzung.
Diese unscheinbare Substanz hat viel zu Schottlands Wohlstand bei-
getragen.

Die Eisenproduktion Grossbritanniens hatte sich in den 10 Jahren
von 1796 bis 1810 verdoppelt. Sie betrug im Jahre

1800     156000 Tonnen
1806 1)     258000 "
1810     300000 "

Der Aufwand an Roheisen für den Guss von Geschützen betrug im
Jahre 1801 564918 Ctr.

In dieser Zeit schützte England die inländische Produktion durch
die höchsten Schutzzölle, wozu allerdings die feindselige Zollpolitik
Napoleons die Veranlassung war. Der Zoll auf die Tonne aus-
ländisches Schmiedeeisen betrug:

1795     2 £ 16 s. 2 Pf
1800 -- 1802     3 " 15 " 5 "
1803     4 " 4 " 41/2 "
1804     4 " 17 " 1 "
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1806 -- 1808     5 " 7 " 53/4 "
1809 -- 1812     5 " 9 " 10 "
1813 -- 1818     6 " 9 " 10 "

1) Nach einer offiziellen Angabe 238206 Tonnen.

England 1801 bis 1815.
Tonne Eisen waren 6 Tonnen Koks, 3 Tonnen Eisenstein und 18 Ctr.
Kalkstein erforderlich.

Die schottische Hochofenindustrie entwickelte sich in ähnlicher
Weise, wenn auch weniger rasch als die englische. 1806 produ-
zierten 18 Hochöfen 22840 Tonnen Roheisen, welches damals mit
7 £ pro Tonne bezahlt wurde. Seit Anfang des Jahrhunderts begann
ein groſser Aufschwung. 1800 erbaute William Dixon das groſs-
artige Calder-Werk mit sechs Hochöfen und 1810 errichtete der Guts-
pächter Alexander Baird den ersten Hochofen zu Gartsherrie. Ein
wichtiges Ereignis, das allerdings erst in einer späteren Periode zur
vollen Wirkung kam, war die Entdeckung des als „Blackband“
bekannten Kohleneisensteins von Mushet im Jahre 1800. Dieses
schwarze Gestein, das die gröſste Ähnlichkeit mit der Steinkohle hat und
mit dieser wechsellagert, war bis dahin als unnütze Verunreinigung
auf die Halde gestürzt worden. Mushet erkannte es als ein wert-
volles Eisenerz und veröffentlichte seine chemische Zusammensetzung.
Diese unscheinbare Substanz hat viel zu Schottlands Wohlstand bei-
getragen.

Die Eisenproduktion Groſsbritanniens hatte sich in den 10 Jahren
von 1796 bis 1810 verdoppelt. Sie betrug im Jahre

1800     156000 Tonnen
1806 1)     258000 „
1810     300000 „

Der Aufwand an Roheisen für den Guſs von Geschützen betrug im
Jahre 1801 564918 Ctr.

In dieser Zeit schützte England die inländische Produktion durch
die höchsten Schutzzölle, wozu allerdings die feindselige Zollpolitik
Napoleons die Veranlassung war. Der Zoll auf die Tonne aus-
ländisches Schmiedeeisen betrug:

1795     2 £ 16 s. 2 ₰
1800 — 1802     3 „ 15 „ 5 „
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1809 — 1812     5 „ 9 „ 10 „
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1) Nach einer offiziellen Angabe 238206 Tonnen.
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[160/0176] England 1801 bis 1815. Tonne Eisen waren 6 Tonnen Koks, 3 Tonnen Eisenstein und 18 Ctr. Kalkstein erforderlich. Die schottische Hochofenindustrie entwickelte sich in ähnlicher Weise, wenn auch weniger rasch als die englische. 1806 produ- zierten 18 Hochöfen 22840 Tonnen Roheisen, welches damals mit 7 £ pro Tonne bezahlt wurde. Seit Anfang des Jahrhunderts begann ein groſser Aufschwung. 1800 erbaute William Dixon das groſs- artige Calder-Werk mit sechs Hochöfen und 1810 errichtete der Guts- pächter Alexander Baird den ersten Hochofen zu Gartsherrie. Ein wichtiges Ereignis, das allerdings erst in einer späteren Periode zur vollen Wirkung kam, war die Entdeckung des als „Blackband“ bekannten Kohleneisensteins von Mushet im Jahre 1800. Dieses schwarze Gestein, das die gröſste Ähnlichkeit mit der Steinkohle hat und mit dieser wechsellagert, war bis dahin als unnütze Verunreinigung auf die Halde gestürzt worden. Mushet erkannte es als ein wert- volles Eisenerz und veröffentlichte seine chemische Zusammensetzung. Diese unscheinbare Substanz hat viel zu Schottlands Wohlstand bei- getragen. Die Eisenproduktion Groſsbritanniens hatte sich in den 10 Jahren von 1796 bis 1810 verdoppelt. Sie betrug im Jahre 1800 156000 Tonnen 1806 1) 258000 „ 1810 300000 „ Der Aufwand an Roheisen für den Guſs von Geschützen betrug im Jahre 1801 564918 Ctr. In dieser Zeit schützte England die inländische Produktion durch die höchsten Schutzzölle, wozu allerdings die feindselige Zollpolitik Napoleons die Veranlassung war. Der Zoll auf die Tonne aus- ländisches Schmiedeeisen betrug: 1795 2 £ 16 s. 2 ₰ 1800 — 1802 3 „ 15 „ 5 „ 1803 4 „ 4 „ 4½ „ 1804 4 „ 17 „ 1 „ 1805 5 „ 1 „ 0 „ 1806 — 1808 5 „ 7 „ 5¾ „ 1809 — 1812 5 „ 9 „ 10 „ 1813 — 1818 6 „ 9 „ 10 „ 1) Nach einer offiziellen Angabe 238206 Tonnen.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/176>, abgerufen am 21.11.2024.