die Ellwangensche Eisenhütte Wasseralfingen 1802 an Württem- berg, wo dann 1812 bis 1815 neben Ofenguss viel Kriegsmunition ge- gossen wurde.
Im Jahre 1809 waren in Württemberg im Betriebe 1): das Eisen-, Stahl- und Sensenwerk Friedrichsthal, Eisenwerk und Gewehrfabrik Christofsthal, die Eisen-, Schmelz- und Hammerwerke Ludwigsthal, Bärenthal, Zitzenhausen, Königsbronn mit Itzelberg und Heidenheim, die früher Ellwangenschen Hämmer Unterkochem und Abtsgemünd und das Hüttenwerk Wasseralfingen. Hier war 1804 der alte Schönborn- sche Ofen abgebrochen und an seiner Stelle der Friedrichsofen mit einem Kostenaufwand von 4487 Gulden (7630 Mark) errichtet worden. Derselbe wurde am 23. September 1805 von Pfarrer Müller in Hofen eingesegnet. Die Produktion stieg unter der württembergischen Herr- schaft rasch; 1804/5 betrug sie 16192 Ctr., 1808/9 31034 Ctr. Guss- waren wurden 1804/5 3590 Ctr., 1810/11 7099 Ctr. gemacht.
Über das Fürstentum Bayreuth liegen folgende statistische Nachrichten 2) aus dem Jahre 1804 vor: Es wurden betrieben 14 Hoch- öfen, 8 Zainhämmer, 3 Waffenhämmer, 2 Blechhämmer, 63 Drahtzüge, 1 Rollenhammer; dabei waren 399 Arbeiter beschäftigt. Erzeugt wurden 2067 Tonnen Roheisen, 30 Tonnen Gusswaren, 959 Tonnen Stabeisen, zu 39,10 Mark, 177 Tonnen Zaineisen zu 42,50 Mark, 84 Ton- nen Bleche zu 64,60 Mark und 55 Tonnen Draht zu 142,80 Mark die 100 kg, mit einem Holzaufwand von 29544 Klafter. Der grösste Teil der Produktion ging ausser Land, besonders nach Nürnberg, Bamberg und Würzburg.
Schweden 1801 bis 1815.
In Schweden setzten die Regierung und die Hüttengesellschaft ihre Bemühungen fort, auf dem Wege der Belehrung die Eisenindustrie des Landes zu heben. Auf Kosten der Gesellschaft machten Sveden- stjerna und Broling ihre Informationsreisen nach England, deren Ergebnisse veröffentlicht wurden. 1806 bis 1811 erschien mit Unter- stützung des Eisenkontors die Zeitschrift Samlingar i Bergvetenskapen von Svedenstjerna und Lidbeck. 1814 gab Lidbeck im Auftrag der Bruckssocietät eine neue verbesserte Auflage von Garneys Hoch- ofenbuch heraus. 1811 und 1813 machte David af Uhr Versuche
1) Siehe J. Schall, Geschichte des Hüttenwerks Wasseralfingen, S. 36.
2) S. Neues Journal für Fabriken u. s. w. 1810, Bd. IV, S. 140.
Schweden 1801 bis 1815.
die Ellwangensche Eisenhütte Wasseralfingen 1802 an Württem- berg, wo dann 1812 bis 1815 neben Ofenguſs viel Kriegsmunition ge- gossen wurde.
Im Jahre 1809 waren in Württemberg im Betriebe 1): das Eisen-, Stahl- und Sensenwerk Friedrichsthal, Eisenwerk und Gewehrfabrik Christofsthal, die Eisen-, Schmelz- und Hammerwerke Ludwigsthal, Bärenthal, Zitzenhausen, Königsbronn mit Itzelberg und Heidenheim, die früher Ellwangenschen Hämmer Unterkochem und Abtsgemünd und das Hüttenwerk Wasseralfingen. Hier war 1804 der alte Schönborn- sche Ofen abgebrochen und an seiner Stelle der Friedrichsofen mit einem Kostenaufwand von 4487 Gulden (7630 Mark) errichtet worden. Derselbe wurde am 23. September 1805 von Pfarrer Müller in Hofen eingesegnet. Die Produktion stieg unter der württembergischen Herr- schaft rasch; 1804/5 betrug sie 16192 Ctr., 1808/9 31034 Ctr. Guſs- waren wurden 1804/5 3590 Ctr., 1810/11 7099 Ctr. gemacht.
Über das Fürstentum Bayreuth liegen folgende statistische Nachrichten 2) aus dem Jahre 1804 vor: Es wurden betrieben 14 Hoch- öfen, 8 Zainhämmer, 3 Waffenhämmer, 2 Blechhämmer, 63 Drahtzüge, 1 Rollenhammer; dabei waren 399 Arbeiter beschäftigt. Erzeugt wurden 2067 Tonnen Roheisen, 30 Tonnen Guſswaren, 959 Tonnen Stabeisen, zu 39,10 Mark, 177 Tonnen Zaineisen zu 42,50 Mark, 84 Ton- nen Bleche zu 64,60 Mark und 55 Tonnen Draht zu 142,80 Mark die 100 kg, mit einem Holzaufwand von 29544 Klafter. Der gröſste Teil der Produktion ging auſser Land, besonders nach Nürnberg, Bamberg und Würzburg.
Schweden 1801 bis 1815.
In Schweden setzten die Regierung und die Hüttengesellschaft ihre Bemühungen fort, auf dem Wege der Belehrung die Eisenindustrie des Landes zu heben. Auf Kosten der Gesellschaft machten Sveden- stjerna und Broling ihre Informationsreisen nach England, deren Ergebnisse veröffentlicht wurden. 1806 bis 1811 erschien mit Unter- stützung des Eisenkontors die Zeitschrift Samlingar i Bergvetenskapen von Svedenstjerna und Lidbeck. 1814 gab Lidbeck im Auftrag der Bruckssocietät eine neue verbesserte Auflage von Garneys Hoch- ofenbuch heraus. 1811 und 1813 machte David af Uhr Versuche
1) Siehe J. Schall, Geschichte des Hüttenwerks Wasseralfingen, S. 36.
2) S. Neues Journal für Fabriken u. s. w. 1810, Bd. IV, S. 140.
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Schweden 1801 bis 1815.
die Ellwangensche Eisenhütte Wasseralfingen 1802 an Württem-
berg, wo dann 1812 bis 1815 neben Ofenguſs viel Kriegsmunition ge-
gossen wurde.
Im Jahre 1809 waren in Württemberg im Betriebe 1): das Eisen-,
Stahl- und Sensenwerk Friedrichsthal, Eisenwerk und Gewehrfabrik
Christofsthal, die Eisen-, Schmelz- und Hammerwerke Ludwigsthal,
Bärenthal, Zitzenhausen, Königsbronn mit Itzelberg und Heidenheim,
die früher Ellwangenschen Hämmer Unterkochem und Abtsgemünd
und das Hüttenwerk Wasseralfingen. Hier war 1804 der alte Schönborn-
sche Ofen abgebrochen und an seiner Stelle der Friedrichsofen mit
einem Kostenaufwand von 4487 Gulden (7630 Mark) errichtet worden.
Derselbe wurde am 23. September 1805 von Pfarrer Müller in Hofen
eingesegnet. Die Produktion stieg unter der württembergischen Herr-
schaft rasch; 1804/5 betrug sie 16192 Ctr., 1808/9 31034 Ctr. Guſs-
waren wurden 1804/5 3590 Ctr., 1810/11 7099 Ctr. gemacht.
Über das Fürstentum Bayreuth liegen folgende statistische
Nachrichten 2) aus dem Jahre 1804 vor: Es wurden betrieben 14 Hoch-
öfen, 8 Zainhämmer, 3 Waffenhämmer, 2 Blechhämmer, 63 Drahtzüge,
1 Rollenhammer; dabei waren 399 Arbeiter beschäftigt. Erzeugt
wurden 2067 Tonnen Roheisen, 30 Tonnen Guſswaren, 959 Tonnen
Stabeisen, zu 39,10 Mark, 177 Tonnen Zaineisen zu 42,50 Mark, 84 Ton-
nen Bleche zu 64,60 Mark und 55 Tonnen Draht zu 142,80 Mark die
100 kg, mit einem Holzaufwand von 29544 Klafter. Der gröſste Teil
der Produktion ging auſser Land, besonders nach Nürnberg, Bamberg
und Würzburg.
Schweden 1801 bis 1815.
In Schweden setzten die Regierung und die Hüttengesellschaft
ihre Bemühungen fort, auf dem Wege der Belehrung die Eisenindustrie
des Landes zu heben. Auf Kosten der Gesellschaft machten Sveden-
stjerna und Broling ihre Informationsreisen nach England, deren
Ergebnisse veröffentlicht wurden. 1806 bis 1811 erschien mit Unter-
stützung des Eisenkontors die Zeitschrift Samlingar i Bergvetenskapen
von Svedenstjerna und Lidbeck. 1814 gab Lidbeck im Auftrag
der Bruckssocietät eine neue verbesserte Auflage von Garneys Hoch-
ofenbuch heraus. 1811 und 1813 machte David af Uhr Versuche
1) Siehe J. Schall, Geschichte des Hüttenwerks Wasseralfingen, S. 36.
2) S. Neues Journal für Fabriken u. s. w. 1810, Bd. IV, S. 140.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/203>, abgerufen am 24.11.2024.
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