Bergwerksverfassung. 1831 erschien das grosse Werk "System der Metallurgie", geschichtlich, statistisch, theoretisch und technisch, in 5 Bänden mit einem Atlas von 51 Kupfertafeln.
Im Jahre 1841 gab Karsten die dritte Auflage seines Hand- buches der Eisenhüttenkunde in 5 Bänden mit einem Atlas von 63 Kupfertafeln heraus. Auch diese Ausgabe ist, trotzdem die alte Einteilung beibehalten ist, ein neues Werk und das für den Techniker der Jetztzeit wichtigste.
Nicht unerwähnt wollen wir noch Karstens vorzügliches Lehr- buch der Salinenkunde lassen, welches 1841 in 2 Bänden erschien.
Die zahlreichen Abhandlungen, welche Karsten besonders im Archiv und in den Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissen- schaften veröffentlicht hat, können wir nicht alle aufzählen. Von historischer Bedeutung sind die Aufsätze über die verschiedenen Zu- stände des Eisens und eine neue Theorie derselben in Gilberts Annalen LII, 428; über die Verbindung des Eisens mit Kohle in den Abhandlungen der Akademie von 1822 und "über die Karburete des Eisens", ebendaselbst 1846. Sehr beachtenswert sind die Abhand- lungen "über die Bereitung und Behandlung des Gussstahls", im Archiv von 1825 (IX, 397); "über den Damaststahl" (ebenda. 451) und seine letzte Arbeit, "über die Bereitung des Gussstahls", in den Monats- berichten der Berliner Akademie von 1853.
Bei weitem das wichtigste Werk für uns ist Karstens Hand- buch der Eisenhüttenkunde. Ganz abgesehen davon, dass es in der Einleitung eine recht gute, wenn auch knappe Übersicht über die Geschichte der Eisenindustrie giebt, ist es für sich selbst, durch seine drei Auflagen, eine wichtige Quelle für die Geschichte des Eisens. Den Fortschritt der Eisenindustrie in den Perioden von 1816 bis 1827 und von 1827 bis 1841 kann man nicht besser kennen lernen, als durch eine Vergleichung der drei Auflagen des Handbuches der Eisen- hüttenkunde von 1816, 1827 und 1841. Wir werden deshalb so häufig Veranlassung haben, dieses Werk als Geschichtsquelle anzuführen, dass wir davon absehen können, hier auf seinen Inhalt näher einzu- gehen. Auch darf dieses grundlegende Werk über das Eisen in Fach- kreisen wohl als bekannt vorausgesetzt werden.
Von Schriften über einzelne Teile der Eisenindustrie sind aus der Periode 1800 bis 1815 noch hervorzuheben:
Friedr. Aug. Alex. Eversmann, Übersicht der Eisen- und Stahlerzeugung auf Wasserwerken in den Ländern zwischen Lahn und Lippe; Dortmund 1804. Dieses vortreffliche Werk, welches wir schon
Einleitung. — Litteratur 1801 bis 1815.
Bergwerksverfassung. 1831 erschien das groſse Werk „System der Metallurgie“, geschichtlich, statistisch, theoretisch und technisch, in 5 Bänden mit einem Atlas von 51 Kupfertafeln.
Im Jahre 1841 gab Karsten die dritte Auflage seines Hand- buches der Eisenhüttenkunde in 5 Bänden mit einem Atlas von 63 Kupfertafeln heraus. Auch diese Ausgabe ist, trotzdem die alte Einteilung beibehalten ist, ein neues Werk und das für den Techniker der Jetztzeit wichtigste.
Nicht unerwähnt wollen wir noch Karstens vorzügliches Lehr- buch der Salinenkunde lassen, welches 1841 in 2 Bänden erschien.
Die zahlreichen Abhandlungen, welche Karsten besonders im Archiv und in den Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissen- schaften veröffentlicht hat, können wir nicht alle aufzählen. Von historischer Bedeutung sind die Aufsätze über die verschiedenen Zu- stände des Eisens und eine neue Theorie derselben in Gilberts Annalen LII, 428; über die Verbindung des Eisens mit Kohle in den Abhandlungen der Akademie von 1822 und „über die Karburete des Eisens“, ebendaselbst 1846. Sehr beachtenswert sind die Abhand- lungen „über die Bereitung und Behandlung des Guſsstahls“, im Archiv von 1825 (IX, 397); „über den Damaststahl“ (ebenda. 451) und seine letzte Arbeit, „über die Bereitung des Guſsstahls“, in den Monats- berichten der Berliner Akademie von 1853.
Bei weitem das wichtigste Werk für uns ist Karstens Hand- buch der Eisenhüttenkunde. Ganz abgesehen davon, daſs es in der Einleitung eine recht gute, wenn auch knappe Übersicht über die Geschichte der Eisenindustrie giebt, ist es für sich selbst, durch seine drei Auflagen, eine wichtige Quelle für die Geschichte des Eisens. Den Fortschritt der Eisenindustrie in den Perioden von 1816 bis 1827 und von 1827 bis 1841 kann man nicht besser kennen lernen, als durch eine Vergleichung der drei Auflagen des Handbuches der Eisen- hüttenkunde von 1816, 1827 und 1841. Wir werden deshalb so häufig Veranlassung haben, dieses Werk als Geschichtsquelle anzuführen, daſs wir davon absehen können, hier auf seinen Inhalt näher einzu- gehen. Auch darf dieses grundlegende Werk über das Eisen in Fach- kreisen wohl als bekannt vorausgesetzt werden.
Von Schriften über einzelne Teile der Eisenindustrie sind aus der Periode 1800 bis 1815 noch hervorzuheben:
Friedr. Aug. Alex. Eversmann, Übersicht der Eisen- und Stahlerzeugung auf Wasserwerken in den Ländern zwischen Lahn und Lippe; Dortmund 1804. Dieses vortreffliche Werk, welches wir schon
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Einleitung. — Litteratur 1801 bis 1815.
Bergwerksverfassung. 1831 erschien das groſse Werk „System der
Metallurgie“, geschichtlich, statistisch, theoretisch und technisch, in
5 Bänden mit einem Atlas von 51 Kupfertafeln.
Im Jahre 1841 gab Karsten die dritte Auflage seines Hand-
buches der Eisenhüttenkunde in 5 Bänden mit einem Atlas von
63 Kupfertafeln heraus. Auch diese Ausgabe ist, trotzdem die alte
Einteilung beibehalten ist, ein neues Werk und das für den Techniker
der Jetztzeit wichtigste.
Nicht unerwähnt wollen wir noch Karstens vorzügliches Lehr-
buch der Salinenkunde lassen, welches 1841 in 2 Bänden erschien.
Die zahlreichen Abhandlungen, welche Karsten besonders im
Archiv und in den Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissen-
schaften veröffentlicht hat, können wir nicht alle aufzählen. Von
historischer Bedeutung sind die Aufsätze über die verschiedenen Zu-
stände des Eisens und eine neue Theorie derselben in Gilberts
Annalen LII, 428; über die Verbindung des Eisens mit Kohle in den
Abhandlungen der Akademie von 1822 und „über die Karburete des
Eisens“, ebendaselbst 1846. Sehr beachtenswert sind die Abhand-
lungen „über die Bereitung und Behandlung des Guſsstahls“, im Archiv
von 1825 (IX, 397); „über den Damaststahl“ (ebenda. 451) und seine
letzte Arbeit, „über die Bereitung des Guſsstahls“, in den Monats-
berichten der Berliner Akademie von 1853.
Bei weitem das wichtigste Werk für uns ist Karstens Hand-
buch der Eisenhüttenkunde. Ganz abgesehen davon, daſs es in der
Einleitung eine recht gute, wenn auch knappe Übersicht über die
Geschichte der Eisenindustrie giebt, ist es für sich selbst, durch seine
drei Auflagen, eine wichtige Quelle für die Geschichte des Eisens.
Den Fortschritt der Eisenindustrie in den Perioden von 1816 bis 1827
und von 1827 bis 1841 kann man nicht besser kennen lernen, als
durch eine Vergleichung der drei Auflagen des Handbuches der Eisen-
hüttenkunde von 1816, 1827 und 1841. Wir werden deshalb so häufig
Veranlassung haben, dieses Werk als Geschichtsquelle anzuführen,
daſs wir davon absehen können, hier auf seinen Inhalt näher einzu-
gehen. Auch darf dieses grundlegende Werk über das Eisen in Fach-
kreisen wohl als bekannt vorausgesetzt werden.
Von Schriften über einzelne Teile der Eisenindustrie sind aus
der Periode 1800 bis 1815 noch hervorzuheben:
Friedr. Aug. Alex. Eversmann, Übersicht der Eisen- und
Stahlerzeugung auf Wasserwerken in den Ländern zwischen Lahn und
Lippe; Dortmund 1804. Dieses vortreffliche Werk, welches wir schon
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/34>, abgerufen am 21.11.2024.
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