freton in England, welche Bunsen in Gemeinschaft mit Playfair im Jahre 1845 ausführte 1). Der Ofen hatte die in nebenstehender Abbildung, Fig. 123, verzeichneten Masse; zwei Düsen von 0,063 m Durchmesser. Der Wind hatte 0,171 m Quecksilberpressung und 330° Wärme. Das Brennmaterial bestand aus roher Kohle, die nach der Verkokung etwa 671/4 Proz. Koks gab. Das Erz war gerösteter Sphäro- siderit, der Zuschlag Kalkstein. In 24 Stunden wurden 16315 kg Erz und 15149,5 kg Kohle durchgesetzt. Die Analyse ergab:
[Tabelle]
Das Auffangen der Gase geschah in ähnlicher Weise wie zu Veckerhagen. Auch hier wendete Bunsen die eudiometrische Methode an, nachdem er und Playfair durch eine genaue Vergleichung nach- gewiesen hatten, dass dieselbe zuverlässiger sei als die Bestimmung nach Gewicht.
Betrachtet man die vorstehenden Analysen, so scheinen dieselben von denen von Veckerhagen sehr abzuweichen. Dies ist aber nur dadurch der Fall, dass hier die Destillationsprodukte der Steinkohlen mit ins Spiel kommen. Die Destillation der Steinkohlen geht bis über die Tiefe von 7,31 m herab, ist aber am stärksten in einer Tiefe von 4,27 m, weil das Gasgemenge hier das Maximum von ölbildendem
1) Report of the British Association 1846, p. 170 und Wedding, a. a. O., S. 233. Berg- und hüttenmänn. Ztg. 1848.
Die chemische Untersuchung der Hochofengase.
freton in England, welche Bunsen in Gemeinschaft mit Playfair im Jahre 1845 ausführte 1). Der Ofen hatte die in nebenstehender Abbildung, Fig. 123, verzeichneten Maſse; zwei Düsen von 0,063 m Durchmesser. Der Wind hatte 0,171 m Quecksilberpressung und 330° Wärme. Das Brennmaterial bestand aus roher Kohle, die nach der Verkokung etwa 67¼ Proz. Koks gab. Das Erz war gerösteter Sphäro- siderit, der Zuschlag Kalkstein. In 24 Stunden wurden 16315 kg Erz und 15149,5 kg Kohle durchgesetzt. Die Analyse ergab:
[Tabelle]
Das Auffangen der Gase geschah in ähnlicher Weise wie zu Veckerhagen. Auch hier wendete Bunsen die eudiometrische Methode an, nachdem er und Playfair durch eine genaue Vergleichung nach- gewiesen hatten, daſs dieselbe zuverlässiger sei als die Bestimmung nach Gewicht.
Betrachtet man die vorstehenden Analysen, so scheinen dieselben von denen von Veckerhagen sehr abzuweichen. Dies ist aber nur dadurch der Fall, daſs hier die Destillationsprodukte der Steinkohlen mit ins Spiel kommen. Die Destillation der Steinkohlen geht bis über die Tiefe von 7,31 m herab, ist aber am stärksten in einer Tiefe von 4,27 m, weil das Gasgemenge hier das Maximum von ölbildendem
1) Report of the British Association 1846, p. 170 und Wedding, a. a. O., S. 233. Berg- und hüttenmänn. Ztg. 1848.
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Die chemische Untersuchung der Hochofengase.
freton in England, welche Bunsen in Gemeinschaft mit Playfair
im Jahre 1845 ausführte 1). Der Ofen hatte die in nebenstehender
Abbildung, Fig. 123, verzeichneten Maſse; zwei Düsen von 0,063 m
Durchmesser. Der Wind hatte 0,171 m Quecksilberpressung und 330°
Wärme. Das Brennmaterial bestand aus roher Kohle, die nach der
Verkokung etwa 67¼ Proz. Koks gab. Das Erz war gerösteter Sphäro-
siderit, der Zuschlag Kalkstein. In 24 Stunden wurden 16315 kg Erz
und 15149,5 kg Kohle durchgesetzt. Die Analyse ergab:
Das Auffangen der Gase geschah in ähnlicher Weise wie zu
Veckerhagen. Auch hier wendete Bunsen die eudiometrische Methode
an, nachdem er und Playfair durch eine genaue Vergleichung nach-
gewiesen hatten, daſs dieselbe zuverlässiger sei als die Bestimmung
nach Gewicht.
Betrachtet man die vorstehenden Analysen, so scheinen dieselben
von denen von Veckerhagen sehr abzuweichen. Dies ist aber nur
dadurch der Fall, daſs hier die Destillationsprodukte der Steinkohlen
mit ins Spiel kommen. Die Destillation der Steinkohlen geht bis
über die Tiefe von 7,31 m herab, ist aber am stärksten in einer Tiefe
von 4,27 m, weil das Gasgemenge hier das Maximum von ölbildendem
1) Report of the British Association 1846, p. 170 und Wedding, a. a. O.,
S. 233. Berg- und hüttenmänn. Ztg. 1848.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/464>, abgerufen am 22.11.2024.
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