Steinkohlen. Man führte nur soviel Wind von niedriger Pressung in den Gaserzeuger ein, dass der Sauerstoff sich schon im unteren Teile des Ofens vollständig zersetzte, die oberen Schichten der Stein- kohlen nur durch die entwickelte Glühhitze ihr Gas abgaben und dann als Koks niederrücken mussten, um sodann durch den Wind in Kohlenoxydgas umgewandelt zu werden.
Die Verbrennung im Flammofen geschah unter Zuführung von heissem Winde und ohne Rost. Statt einzelner Düsen diente ein breiter Schlitz in dem Windkasten von Eisenblech. Durch die stechend ein- tretende Gebläseluft wurde die Flamme stark niedergedrückt. Man verbrauchte zur Gaserzeugung 263 Kbfss. und zur Verbrennung der Gase 327 Kbfss. atmosphärische Luft. Der Flammofen wurde zum Feinen (Weissen) des Roheisens verwendet. Die neue Heizmethode bewährte sich so gut, dass Eck im Frühjahr 1844 zwei weitere Raffiniergas- flammöfen auf der Königshütte in Betrieb setzte.
In diesem Jahre verwendete Faber du Faur zu Wasseralfingen ebenfalls Generatoröfen, und scheint dies die erste von ihm unter- nommene Verwendung im grossen gewesen zu sein. Am 23. März 1844 wurden die ersten Versuche mit einem Gene- rator für Holzkohlenklein (später für Torf) unternommen. Die Gase wurden den Hoch- ofengasen zugeführt, wenn sich letztere in- folge von Betriebsstörungen beim Hochofen für den Gasofenbetrieb als unzureichend er- wiesen. Sie dienten also nur als Reserve.
Hervorragendes Verdienst hat sich auch L. Bischof auf diesem Gebiete erworben. Als Hüttenverwalter in Lauchhammer hatte er bereits 1839 Versuche angestellt, Torfgas zu erzeugen und dies zu hüttenmännischen Zwecken zu verwenden. Er bediente sich eines Entwickelungsofens und erhielt beim
[Abbildung]
Fig. 124.
Verbrennen des Gases im Flammofen durch Zutritt erhitzter Gebläse- luft klare Flammen und höchste Weisshitze 1). Puddeln und Schweissen des Eisens gelangen ganz gut. Der Entwickelungsofen ist in Fig. 124 dargestellt. Die Verbrennung geschah darin durch natürlichen Zug, und war die Anwendung eines Gebläses nicht erforderlich, wenn der
1) Siehe Karstens Archiv, Bd. 17, S. 801 und Berg- und hüttenmänn. Zeitung 1. Juli 1843.
Generatorgas 1831 bis 1850.
Steinkohlen. Man führte nur soviel Wind von niedriger Pressung in den Gaserzeuger ein, daſs der Sauerstoff sich schon im unteren Teile des Ofens vollständig zersetzte, die oberen Schichten der Stein- kohlen nur durch die entwickelte Glühhitze ihr Gas abgaben und dann als Koks niederrücken muſsten, um sodann durch den Wind in Kohlenoxydgas umgewandelt zu werden.
Die Verbrennung im Flammofen geschah unter Zuführung von heiſsem Winde und ohne Rost. Statt einzelner Düsen diente ein breiter Schlitz in dem Windkasten von Eisenblech. Durch die stechend ein- tretende Gebläseluft wurde die Flamme stark niedergedrückt. Man verbrauchte zur Gaserzeugung 263 Kbfſs. und zur Verbrennung der Gase 327 Kbfſs. atmosphärische Luft. Der Flammofen wurde zum Feinen (Weiſsen) des Roheisens verwendet. Die neue Heizmethode bewährte sich so gut, daſs Eck im Frühjahr 1844 zwei weitere Raffiniergas- flammöfen auf der Königshütte in Betrieb setzte.
In diesem Jahre verwendete Faber du Faur zu Wasseralfingen ebenfalls Generatoröfen, und scheint dies die erste von ihm unter- nommene Verwendung im groſsen gewesen zu sein. Am 23. März 1844 wurden die ersten Versuche mit einem Gene- rator für Holzkohlenklein (später für Torf) unternommen. Die Gase wurden den Hoch- ofengasen zugeführt, wenn sich letztere in- folge von Betriebsstörungen beim Hochofen für den Gasofenbetrieb als unzureichend er- wiesen. Sie dienten also nur als Reserve.
Hervorragendes Verdienst hat sich auch L. Bischof auf diesem Gebiete erworben. Als Hüttenverwalter in Lauchhammer hatte er bereits 1839 Versuche angestellt, Torfgas zu erzeugen und dies zu hüttenmännischen Zwecken zu verwenden. Er bediente sich eines Entwickelungsofens und erhielt beim
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Fig. 124.
Verbrennen des Gases im Flammofen durch Zutritt erhitzter Gebläse- luft klare Flammen und höchste Weiſshitze 1). Puddeln und Schweiſsen des Eisens gelangen ganz gut. Der Entwickelungsofen ist in Fig. 124 dargestellt. Die Verbrennung geschah darin durch natürlichen Zug, und war die Anwendung eines Gebläses nicht erforderlich, wenn der
1) Siehe Karstens Archiv, Bd. 17, S. 801 und Berg- und hüttenmänn. Zeitung 1. Juli 1843.
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Generatorgas 1831 bis 1850.
Steinkohlen. Man führte nur soviel Wind von niedriger Pressung
in den Gaserzeuger ein, daſs der Sauerstoff sich schon im unteren
Teile des Ofens vollständig zersetzte, die oberen Schichten der Stein-
kohlen nur durch die entwickelte Glühhitze ihr Gas abgaben und
dann als Koks niederrücken muſsten, um sodann durch den Wind in
Kohlenoxydgas umgewandelt zu werden.
Die Verbrennung im Flammofen geschah unter Zuführung von
heiſsem Winde und ohne Rost. Statt einzelner Düsen diente ein breiter
Schlitz in dem Windkasten von Eisenblech. Durch die stechend ein-
tretende Gebläseluft wurde die Flamme stark niedergedrückt. Man
verbrauchte zur Gaserzeugung 263 Kbfſs. und zur Verbrennung der Gase
327 Kbfſs. atmosphärische Luft. Der Flammofen wurde zum Feinen
(Weiſsen) des Roheisens verwendet. Die neue Heizmethode bewährte
sich so gut, daſs Eck im Frühjahr 1844 zwei weitere Raffiniergas-
flammöfen auf der Königshütte in Betrieb setzte.
In diesem Jahre verwendete Faber du Faur zu Wasseralfingen
ebenfalls Generatoröfen, und scheint dies die erste von ihm unter-
nommene Verwendung im groſsen gewesen zu sein. Am 23. März 1844
wurden die ersten Versuche mit einem Gene-
rator für Holzkohlenklein (später für Torf)
unternommen. Die Gase wurden den Hoch-
ofengasen zugeführt, wenn sich letztere in-
folge von Betriebsstörungen beim Hochofen
für den Gasofenbetrieb als unzureichend er-
wiesen. Sie dienten also nur als Reserve.
Hervorragendes Verdienst hat sich auch
L. Bischof auf diesem Gebiete erworben.
Als Hüttenverwalter in Lauchhammer hatte
er bereits 1839 Versuche angestellt, Torfgas
zu erzeugen und dies zu hüttenmännischen
Zwecken zu verwenden. Er bediente sich
eines Entwickelungsofens und erhielt beim
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Verbrennen des Gases im Flammofen durch Zutritt erhitzter Gebläse-
luft klare Flammen und höchste Weiſshitze 1). Puddeln und Schweiſsen
des Eisens gelangen ganz gut. Der Entwickelungsofen ist in Fig. 124
dargestellt. Die Verbrennung geschah darin durch natürlichen Zug,
und war die Anwendung eines Gebläses nicht erforderlich, wenn der
1) Siehe Karstens Archiv, Bd. 17, S. 801 und Berg- und hüttenmänn. Zeitung
1. Juli 1843.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/477>, abgerufen am 22.06.2024.
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