enger war als die Gicht und oben an einem breiten Ringe befestigt war, der auf der Ofenmauer auflag, in den Schacht des Hochofens (Fig. 162). Die Gase, die an den Wänden empor- stiegen, wurden dadurch aufgefangen, indem sie durch eine Öffnung hinter dem eisernen Cylinder ab- geführt wurden. Es war dies bereits dasselbe System, welches Ebelman später bei seinen Gasge- neratoren in Anwendung brachte, Fig. 125 (vergl. S. 463). Fig. 163 zeigt eine ähnliche Einrichtung von Ebbw-Vale 1). Auf demselben Principe beruht der Portsche Gasfang, Fig. 164, der nur dadurch verschieden war, dass er
[Abbildung]
Fig. 163.
aus zwei Cylindern von verschiedener Weite bestand. Der äussere schloss sich dicht an die Schachtwand an und schützte dieselbe. Pfort führte diesen Gasfang 1842 auf der Kurfürstlich hessischen Eisenhütte zu Vecker- hagen ein 2). Die beiden Cylinder waren aus Gusseisen und 1,438 m hoch. Der ringförmige Raum a war 0,143 m weit.
Später wendete man aber auch in Deutsch- land mehr die Apparate mit einem Cylinder an, die man irrtümlich belgische nannte. Ihre ersten Erfinder waren die Franzosen Thomas und Laurent.
In den 40er Jahren ging man auch an einigen Orten dazu über, die Gicht des Ofens durch einen Deckel zu verschliessen, der nur beim Aufgeben der Gichten geöffnet wurde.
[Abbildung]
Fig. 164.
1) Siehe Mining Journal vom 30. März 1850; Berg- und hüttenmänn. Ztg. vom 12. Juli 1850.
2) Studien des Göttingischen Vereins bergmännischer Freunde V, 1842.
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
enger war als die Gicht und oben an einem breiten Ringe befestigt war, der auf der Ofenmauer auflag, in den Schacht des Hochofens (Fig. 162). Die Gase, die an den Wänden empor- stiegen, wurden dadurch aufgefangen, indem sie durch eine Öffnung hinter dem eisernen Cylinder ab- geführt wurden. Es war dies bereits dasselbe System, welches Ebelman später bei seinen Gasge- neratoren in Anwendung brachte, Fig. 125 (vergl. S. 463). Fig. 163 zeigt eine ähnliche Einrichtung von Ebbw-Vale 1). Auf demselben Principe beruht der Portsche Gasfang, Fig. 164, der nur dadurch verschieden war, daſs er
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Fig. 163.
aus zwei Cylindern von verschiedener Weite bestand. Der äuſsere schloſs sich dicht an die Schachtwand an und schützte dieselbe. Pfort führte diesen Gasfang 1842 auf der Kurfürstlich hessischen Eisenhütte zu Vecker- hagen ein 2). Die beiden Cylinder waren aus Guſseisen und 1,438 m hoch. Der ringförmige Raum a war 0,143 m weit.
Später wendete man aber auch in Deutsch- land mehr die Apparate mit einem Cylinder an, die man irrtümlich belgische nannte. Ihre ersten Erfinder waren die Franzosen Thomas und Laurent.
In den 40er Jahren ging man auch an einigen Orten dazu über, die Gicht des Ofens durch einen Deckel zu verschlieſsen, der nur beim Aufgeben der Gichten geöffnet wurde.
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Fig. 164.
1) Siehe Mining Journal vom 30. März 1850; Berg- und hüttenmänn. Ztg. vom 12. Juli 1850.
2) Studien des Göttingischen Vereins bergmännischer Freunde V, 1842.
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Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
enger war als die Gicht und oben an einem breiten Ringe befestigt
war, der auf der Ofenmauer auflag, in den Schacht des Hochofens
(Fig. 162). Die Gase, die
an den Wänden empor-
stiegen, wurden dadurch
aufgefangen, indem sie
durch eine Öffnung hinter
dem eisernen Cylinder ab-
geführt wurden. Es war
dies bereits dasselbe
System, welches Ebelman
später bei seinen Gasge-
neratoren in Anwendung
brachte, Fig. 125 (vergl.
S. 463). Fig. 163 zeigt
eine ähnliche Einrichtung
von Ebbw-Vale 1). Auf
demselben Principe beruht
der Portsche Gasfang,
Fig. 164, der nur dadurch
verschieden war, daſs er
[Abbildung Fig. 163.]
aus zwei Cylindern von verschiedener Weite bestand. Der äuſsere
schloſs sich dicht an die Schachtwand an und schützte dieselbe.
Pfort führte diesen Gasfang 1842 auf der
Kurfürstlich hessischen Eisenhütte zu Vecker-
hagen ein 2). Die beiden Cylinder waren aus
Guſseisen und 1,438 m hoch. Der ringförmige
Raum a war 0,143 m weit.
Später wendete man aber auch in Deutsch-
land mehr die Apparate mit einem Cylinder
an, die man irrtümlich belgische nannte. Ihre
ersten Erfinder waren die Franzosen Thomas
und Laurent.
In den 40er Jahren ging man auch an
einigen Orten dazu über, die Gicht des Ofens
durch einen Deckel zu verschlieſsen, der nur
beim Aufgeben der Gichten geöffnet wurde.
[Abbildung Fig. 164.]
1) Siehe Mining Journal vom 30. März 1850; Berg- und hüttenmänn. Ztg.
vom 12. Juli 1850.
2) Studien des Göttingischen Vereins bergmännischer Freunde V, 1842.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/533>, abgerufen am 22.11.2024.
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