die Ableitung der Gichtgase aus einem Eisenhochofen nicht geschehen könne, ohne den guten Gang des Hochofens mehr oder weniger zu beeinträchtigen.
Auf der Hütte zu Niederbronn bediente man sich seit 1837
[Abbildung]
Fig. 161.
[Abbildung]
Fig. 162.
der Hochofengase zur Feue- rung einer Dampfkesselanlage (Fig. 159, 160, a. v. S., und 161). Die Gasabführung geschah in derselben Weise wie zu Wasser- alfingen. Über der Gicht be- fand sich aber ein gemauerter Gichtmantel, den man so ein- richtete, dass man ihn durch einen Deckel verschliessen konnte, wodurch man die sämt- lichen Gase unter die Kessel führen konnte. Dies geschah wenigstens bei dem von Eu- gene Flachat beschriebenen Versuche, durch welchen fest- gestellt wurde, dass die Gase bei ihrer Verbrennung 0,242 der Wärmemenge der im Hoch- ofen verbrennenden Kohle ent- wickelten. Hier begegnen wir bereits dem Gedanken, die ganze entwickelte Gas- menge aufzufangen.
Thomas und Lau- rent bedienten sich bei ihrem Verfahren, die Gichtgase zur Dampfkesselfeuerung zu verwenden, eines anderen Mittels, um die Gase des Hoch- ofens abzufangen. Statt der gemauerten Kanäle hingen sie einen eiser- nen Cylinder, der etwas
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
die Ableitung der Gichtgase aus einem Eisenhochofen nicht geschehen könne, ohne den guten Gang des Hochofens mehr oder weniger zu beeinträchtigen.
Auf der Hütte zu Niederbronn bediente man sich seit 1837
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Fig. 161.
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Fig. 162.
der Hochofengase zur Feue- rung einer Dampfkesselanlage (Fig. 159, 160, a. v. S., und 161). Die Gasabführung geschah in derselben Weise wie zu Wasser- alfingen. Über der Gicht be- fand sich aber ein gemauerter Gichtmantel, den man so ein- richtete, daſs man ihn durch einen Deckel verschlieſsen konnte, wodurch man die sämt- lichen Gase unter die Kessel führen konnte. Dies geschah wenigstens bei dem von Eu- gène Flachat beschriebenen Versuche, durch welchen fest- gestellt wurde, daſs die Gase bei ihrer Verbrennung 0,242 der Wärmemenge der im Hoch- ofen verbrennenden Kohle ent- wickelten. Hier begegnen wir bereits dem Gedanken, die ganze entwickelte Gas- menge aufzufangen.
Thomas und Lau- rent bedienten sich bei ihrem Verfahren, die Gichtgase zur Dampfkesselfeuerung zu verwenden, eines anderen Mittels, um die Gase des Hoch- ofens abzufangen. Statt der gemauerten Kanäle hingen sie einen eiser- nen Cylinder, der etwas
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[516/0532]
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
die Ableitung der Gichtgase aus einem Eisenhochofen nicht geschehen
könne, ohne den guten Gang des Hochofens mehr oder weniger zu
beeinträchtigen.
Auf der Hütte zu Niederbronn bediente man sich seit 1837
[Abbildung Fig. 161.]
[Abbildung Fig. 162.]
der Hochofengase zur Feue-
rung einer Dampfkesselanlage
(Fig. 159, 160, a. v. S., und 161).
Die Gasabführung geschah in
derselben Weise wie zu Wasser-
alfingen. Über der Gicht be-
fand sich aber ein gemauerter
Gichtmantel, den man so ein-
richtete, daſs man ihn durch
einen Deckel verschlieſsen
konnte, wodurch man die sämt-
lichen Gase unter die Kessel
führen konnte. Dies geschah
wenigstens bei dem von Eu-
gène Flachat beschriebenen
Versuche, durch welchen fest-
gestellt wurde, daſs die Gase
bei ihrer Verbrennung 0,242
der Wärmemenge der im Hoch-
ofen verbrennenden Kohle ent-
wickelten. Hier begegnen wir
bereits dem Gedanken, die
ganze entwickelte Gas-
menge aufzufangen.
Thomas und Lau-
rent bedienten sich
bei ihrem Verfahren,
die Gichtgase zur
Dampfkesselfeuerung
zu verwenden, eines
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ofens abzufangen. Statt
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/532>, abgerufen am 20.06.2024.
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