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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
Beschickung machte man mit Vorteil die Kohlengichten nur 15 bis
20 Kbfss. gross. In Schweden und Norwegen machte man aber Sätze
von 50 Kbfss. bei 30 füssigen Öfen und im Ural sogar von 80 Kbfss.
Holzkohlen.

Bei Koks genügten bei 40 Fuss hohen Öfen mit 10 bis 12 Fuss
weitem Kohlensack Gichten von 12 Kbfss. Inhalt.

Walther de St. Ange giebt folgende Brennmaterialiengichten an:

Bei Holzkohlenöfen:

bei leichtflüssiger bei strengflüssiger
Beschickung Beschickung
7 bis 8 m hoch     3 bis 31/2 hl 4 bis 5 hl
9 " 10 " "     6 " 7 " 10 " 12 "
12 " "     15 " 16 " 20 " 22 "
Bei Kokshochöfen:
12 m hoch     5 bis 6 hl
14 bis 15 " "     7 " 9 "
15 " 16 " "     10 " 12 "

Zum Aufgeben bei den grossen Koksöfen wendete man auf vielen
Hütten eiserne Gichtwagen mit beweglichem Boden an. Da diese
ihren ganzen Inhalt auf einmal entleerten, wurde das Aufgeben sehr
beschleunigt.

In Frankreich stürzte man die Beschickung oft über Roste, die
vor den Öffnungen im Gichtturme angebracht waren; diese wirkten
wie Rätter und separierten das Erz, so dass die groben Stücke in die
Mitte fielen, das Feine aber mehr an der Ofenwand blieb. Dies musste
das Vorrollen der Erze nur vermehren. Über das Vorrollen hat
H. von Bünau am Turracher Hoch-
ofen in Steiermark 1842 Beobachtungen
gemacht.

Statt die Schlacke auf den Hütten-
boden laufen zu lassen, liess man die-
selbe seit den 40er Jahren in England
in Schlackenwagen laufen, die auf
einer Schienenbahn standen und weg-
gefahren wurden, sobald sie gefüllt

[Abbildung] Fig. 174.
waren. Diese Schlackenwagen (Fig. 174) bestanden aus einem niedrigen
Plattwagen, dessen Boden von einer starken Eisenplatte gebildet war.
Auf diesen war ein viereckiger, nach oben sich verengender Kasten
von Eisenplatten gestellt, in welchen die Schlacke hineinlief. Bis er

Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
Beschickung machte man mit Vorteil die Kohlengichten nur 15 bis
20 Kbfſs. groſs. In Schweden und Norwegen machte man aber Sätze
von 50 Kbfſs. bei 30 füſsigen Öfen und im Ural sogar von 80 Kbfſs.
Holzkohlen.

Bei Koks genügten bei 40 Fuſs hohen Öfen mit 10 bis 12 Fuſs
weitem Kohlensack Gichten von 12 Kbfſs. Inhalt.

Walther de St. Ange giebt folgende Brennmaterialiengichten an:

Bei Holzkohlenöfen:

bei leichtflüssiger bei strengflüssiger
Beschickung Beschickung
7 bis 8 m hoch     3 bis 3½ hl 4 bis 5 hl
9 „ 10 „ „     6 „ 7 „ 10 „ 12 „
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Bei Kokshochöfen:
12 m hoch     5 bis 6 hl
14 bis 15 „ „     7 „ 9 „
15 „ 16 „ „     10 „ 12 „

Zum Aufgeben bei den groſsen Koksöfen wendete man auf vielen
Hütten eiserne Gichtwagen mit beweglichem Boden an. Da diese
ihren ganzen Inhalt auf einmal entleerten, wurde das Aufgeben sehr
beschleunigt.

In Frankreich stürzte man die Beschickung oft über Roste, die
vor den Öffnungen im Gichtturme angebracht waren; diese wirkten
wie Rätter und separierten das Erz, so daſs die groben Stücke in die
Mitte fielen, das Feine aber mehr an der Ofenwand blieb. Dies muſste
das Vorrollen der Erze nur vermehren. Über das Vorrollen hat
H. von Bünau am Turracher Hoch-
ofen in Steiermark 1842 Beobachtungen
gemacht.

Statt die Schlacke auf den Hütten-
boden laufen zu lassen, lieſs man die-
selbe seit den 40er Jahren in England
in Schlackenwagen laufen, die auf
einer Schienenbahn standen und weg-
gefahren wurden, sobald sie gefüllt

[Abbildung] Fig. 174.
waren. Diese Schlackenwagen (Fig. 174) bestanden aus einem niedrigen
Plattwagen, dessen Boden von einer starken Eisenplatte gebildet war.
Auf diesen war ein viereckiger, nach oben sich verengender Kasten
von Eisenplatten gestellt, in welchen die Schlacke hineinlief. Bis er

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[525/0541] Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850. Beschickung machte man mit Vorteil die Kohlengichten nur 15 bis 20 Kbfſs. groſs. In Schweden und Norwegen machte man aber Sätze von 50 Kbfſs. bei 30 füſsigen Öfen und im Ural sogar von 80 Kbfſs. Holzkohlen. Bei Koks genügten bei 40 Fuſs hohen Öfen mit 10 bis 12 Fuſs weitem Kohlensack Gichten von 12 Kbfſs. Inhalt. Walther de St. Ange giebt folgende Brennmaterialiengichten an: Bei Holzkohlenöfen: bei leichtflüssiger bei strengflüssiger Beschickung Beschickung 7 bis 8 m hoch 3 bis 3½ hl 4 bis 5 hl 9 „ 10 „ „ 6 „ 7 „ 10 „ 12 „ 12 „ „ 15 „ 16 „ 20 „ 22 „ Bei Kokshochöfen: 12 m hoch 5 bis 6 hl 14 bis 15 „ „ 7 „ 9 „ 15 „ 16 „ „ 10 „ 12 „ Zum Aufgeben bei den groſsen Koksöfen wendete man auf vielen Hütten eiserne Gichtwagen mit beweglichem Boden an. Da diese ihren ganzen Inhalt auf einmal entleerten, wurde das Aufgeben sehr beschleunigt. In Frankreich stürzte man die Beschickung oft über Roste, die vor den Öffnungen im Gichtturme angebracht waren; diese wirkten wie Rätter und separierten das Erz, so daſs die groben Stücke in die Mitte fielen, das Feine aber mehr an der Ofenwand blieb. Dies muſste das Vorrollen der Erze nur vermehren. Über das Vorrollen hat H. von Bünau am Turracher Hoch- ofen in Steiermark 1842 Beobachtungen gemacht. Statt die Schlacke auf den Hütten- boden laufen zu lassen, lieſs man die- selbe seit den 40er Jahren in England in Schlackenwagen laufen, die auf einer Schienenbahn standen und weg- gefahren wurden, sobald sie gefüllt [Abbildung Fig. 174.] waren. Diese Schlackenwagen (Fig. 174) bestanden aus einem niedrigen Plattwagen, dessen Boden von einer starken Eisenplatte gebildet war. Auf diesen war ein viereckiger, nach oben sich verengender Kasten von Eisenplatten gestellt, in welchen die Schlacke hineinlief. Bis er

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/541>, abgerufen am 22.11.2024.