Das Gewölbe des überbauten Frischherdes gab zwar durch die Rückstrahlung der Wärme eine Brennmaterialersparnis von 1/5 bis 1/7, sie erwies sich auf die Dauer aber doch nicht als zweckmässig, haupt- sächlich weil die Arbeiter zu sehr von der Hitze litten. Zu Audin- court waren Mitte der 30er Jahre zwei überbaute Frischfeuer mit einem Flammofen verbunden, wie es Fig. 187 zeigt. Der Flammofen war mit drei Thüren versehen. Das darin erhitzte Eisen wurde aus- gewalzt. Da die beiden Frischfeuer mehr Hitze gaben, als erforder- lich war, so hatte man noch einen zweiten Flammofen angelegt, den-
[Abbildung]
Fig. 187.
selben aber, da er für den Betrieb unbequem war, wieder abgeworfen. Die Anlage in Audincourt gab sehr befriedigende Resultate.
Mit den Frischfeuern in der Champagne wurden Vorwärmöfen zum Erhitzen des Roheisens verbunden, wie in Fig. 186. Diese Ein- richtung hatte sich von Lauffen aus in der Schweiz und in Süd- deutschland, namentlich in Württemberg, verbreitet. Le Blanc und Walter de St. Ange haben in ihrem Handbuch der Stabeisen- bereitung einen verbesserten Ofen dieser Art beschrieben und abge- bildet (Tab. 31, Fig. 1 bis 5), worauf wir hier verweisen. Die Ersparnis an Brennmaterial durch die Anwendung erhitzter Luft wurde zu min-
Das Frischen 1831 bis 1850.
Das Gewölbe des überbauten Frischherdes gab zwar durch die Rückstrahlung der Wärme eine Brennmaterialersparnis von ⅕ bis 1/7, sie erwies sich auf die Dauer aber doch nicht als zweckmäſsig, haupt- sächlich weil die Arbeiter zu sehr von der Hitze litten. Zu Audin- court waren Mitte der 30er Jahre zwei überbaute Frischfeuer mit einem Flammofen verbunden, wie es Fig. 187 zeigt. Der Flammofen war mit drei Thüren versehen. Das darin erhitzte Eisen wurde aus- gewalzt. Da die beiden Frischfeuer mehr Hitze gaben, als erforder- lich war, so hatte man noch einen zweiten Flammofen angelegt, den-
[Abbildung]
Fig. 187.
selben aber, da er für den Betrieb unbequem war, wieder abgeworfen. Die Anlage in Audincourt gab sehr befriedigende Resultate.
Mit den Frischfeuern in der Champagne wurden Vorwärmöfen zum Erhitzen des Roheisens verbunden, wie in Fig. 186. Diese Ein- richtung hatte sich von Lauffen aus in der Schweiz und in Süd- deutschland, namentlich in Württemberg, verbreitet. Le Blanc und Walter de St. Ange haben in ihrem Handbuch der Stabeisen- bereitung einen verbesserten Ofen dieser Art beschrieben und abge- bildet (Tab. 31, Fig. 1 bis 5), worauf wir hier verweisen. Die Ersparnis an Brennmaterial durch die Anwendung erhitzter Luft wurde zu min-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0573"n="557"/><fwplace="top"type="header">Das Frischen 1831 bis 1850.</fw><lb/><p>Das Gewölbe des überbauten Frischherdes gab zwar durch die<lb/>
Rückstrahlung der Wärme eine Brennmaterialersparnis von ⅕ bis 1/7,<lb/>
sie erwies sich auf die Dauer aber doch nicht als zweckmäſsig, haupt-<lb/>
sächlich weil die Arbeiter zu sehr von der Hitze litten. Zu Audin-<lb/>
court waren Mitte der 30er Jahre zwei überbaute Frischfeuer mit<lb/>
einem Flammofen verbunden, wie es Fig. 187 zeigt. Der Flammofen<lb/>
war mit drei Thüren versehen. Das darin erhitzte Eisen wurde aus-<lb/>
gewalzt. Da die beiden Frischfeuer mehr Hitze gaben, als erforder-<lb/>
lich war, so hatte man noch einen zweiten Flammofen angelegt, den-<lb/><figure><head>Fig. 187.</head></figure><lb/>
selben aber, da er für den Betrieb unbequem war, wieder abgeworfen.<lb/>
Die Anlage in Audincourt gab sehr befriedigende Resultate.</p><lb/><p>Mit den Frischfeuern in der Champagne wurden Vorwärmöfen<lb/>
zum Erhitzen des Roheisens verbunden, wie in Fig. 186. Diese Ein-<lb/>
richtung hatte sich von Lauffen aus in der Schweiz und in Süd-<lb/>
deutschland, namentlich in Württemberg, verbreitet. <hirendition="#g">Le Blanc</hi> und<lb/><hirendition="#g">Walter de St. Ange</hi> haben in ihrem Handbuch der Stabeisen-<lb/>
bereitung einen verbesserten Ofen dieser Art beschrieben und abge-<lb/>
bildet (Tab. 31, Fig. 1 bis 5), worauf wir hier verweisen. Die Ersparnis<lb/>
an Brennmaterial durch die Anwendung erhitzter Luft wurde zu min-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[557/0573]
Das Frischen 1831 bis 1850.
Das Gewölbe des überbauten Frischherdes gab zwar durch die
Rückstrahlung der Wärme eine Brennmaterialersparnis von ⅕ bis 1/7,
sie erwies sich auf die Dauer aber doch nicht als zweckmäſsig, haupt-
sächlich weil die Arbeiter zu sehr von der Hitze litten. Zu Audin-
court waren Mitte der 30er Jahre zwei überbaute Frischfeuer mit
einem Flammofen verbunden, wie es Fig. 187 zeigt. Der Flammofen
war mit drei Thüren versehen. Das darin erhitzte Eisen wurde aus-
gewalzt. Da die beiden Frischfeuer mehr Hitze gaben, als erforder-
lich war, so hatte man noch einen zweiten Flammofen angelegt, den-
[Abbildung Fig. 187.]
selben aber, da er für den Betrieb unbequem war, wieder abgeworfen.
Die Anlage in Audincourt gab sehr befriedigende Resultate.
Mit den Frischfeuern in der Champagne wurden Vorwärmöfen
zum Erhitzen des Roheisens verbunden, wie in Fig. 186. Diese Ein-
richtung hatte sich von Lauffen aus in der Schweiz und in Süd-
deutschland, namentlich in Württemberg, verbreitet. Le Blanc und
Walter de St. Ange haben in ihrem Handbuch der Stabeisen-
bereitung einen verbesserten Ofen dieser Art beschrieben und abge-
bildet (Tab. 31, Fig. 1 bis 5), worauf wir hier verweisen. Die Ersparnis
an Brennmaterial durch die Anwendung erhitzter Luft wurde zu min-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/573>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.