Chlorkalk zugesetzt werden. Während des darauffolgenden Puddelns sollte von Zeit zu Zeit noch etwas von dem Gemenge eingetragen werden. Nach dem Kohlen sollte das Eisenbad in dem Flammofen entweder mit einer Decke von kleinen Holzkohlen bedeckt, oder das Eisen, sobald es in den krystallinischen Zustand der Absonderung gekommen sei, herausgenommen und in einem Holzkohlenfeuer zu Luppen geformt werden.
William Gossage nahm 1838 ein Patent (Nr. 7693) für das Puddeln mit einem Zusatz von gepulvertem Thoneisenstein und Kalk anstatt Hammerschlacke.
Sir Josiah John Guest und Thomas Evans nahmen 1840 ein solches, um mit Wasserdampf zu puddeln. Sie leiteten gespannte Dampfstrahlen in Röhren durch das Gewölbe auf das flüssige Eisenbad.
Ein sehr sonderbarer Zusatz beim Puddeln war ein Gemisch von Schwefel, Salpeter, Borax und Alaun, mit der gleichen Menge Soda in Patronen einzutragen, wofür Southall und Crudgington 1844 ein Patent (10038) erhielten. Charles Lows Rezept (Patent Nr. 10204) bestand aus 42 Pfd. Braunstein, 8 Pfd. Graphit, 14 Pfd. Holzkohle und 2 Pfd. Salpeter für eine Charge von 480 Pfd. Roheisen.
In Deutschland empfahl Engelhard ebenfalls den Salpeter als das beste Mittel, um Schwefel, Phosphor und Arsenik beim Puddeln durch Oxydation aus dem Roheisen zu entfernen.
Guiniveau schlug 1834 vor, Luft und Wasserdampf gleichzeitig beim Puddeln auf das geschmolzene Eisen zu blasen, um eine grössere Reinigung desselben zu erzielen. Auf dasselbe Verfahren nahm Reu- ben Plant am 18. Juli 1849 ein Patent in England.
Die Formgebung 1831 bis 1850.
Die wichtigsten Fortschritte in dieser Periode liegen aber auf dem Gebiete der mechanischen Bearbeitung des Eisens, auf dem der Form- gebung. Gerade auf diese hat die Erfindung der Lokomotivbahnen und der gewaltige Bedarf, besonders an Eisenbahnschienen, den grössten Einfluss geübt. Da die Eisenbahnen durchaus ein Kind der Eisen- industrie waren, so machte deren Wachstum fortwährend steigende Anforderungen an das Eisenhüttenwesen und zwang durch neue Auf- gaben zu neuen Erfindungen und Verbesserungen. Das hat sich auf keinem Gebiete mehr bethätigt, als auf dem der Formgebung des Eisens. Die moderne Walzindustrie und der Dampfhammer sind durch die Eisenbahnen ins Leben gerufen worden; ohne jene
Die Formgebung 1831 bis 1850.
Chlorkalk zugesetzt werden. Während des darauffolgenden Puddelns sollte von Zeit zu Zeit noch etwas von dem Gemenge eingetragen werden. Nach dem Kohlen sollte das Eisenbad in dem Flammofen entweder mit einer Decke von kleinen Holzkohlen bedeckt, oder das Eisen, sobald es in den krystallinischen Zustand der Absonderung gekommen sei, herausgenommen und in einem Holzkohlenfeuer zu Luppen geformt werden.
William Gossage nahm 1838 ein Patent (Nr. 7693) für das Puddeln mit einem Zusatz von gepulvertem Thoneisenstein und Kalk anstatt Hammerschlacke.
Sir Josiah John Guest und Thomas Evans nahmen 1840 ein solches, um mit Wasserdampf zu puddeln. Sie leiteten gespannte Dampfstrahlen in Röhren durch das Gewölbe auf das flüssige Eisenbad.
Ein sehr sonderbarer Zusatz beim Puddeln war ein Gemisch von Schwefel, Salpeter, Borax und Alaun, mit der gleichen Menge Soda in Patronen einzutragen, wofür Southall und Crudgington 1844 ein Patent (10038) erhielten. Charles Lows Rezept (Patent Nr. 10204) bestand aus 42 Pfd. Braunstein, 8 Pfd. Graphit, 14 Pfd. Holzkohle und 2 Pfd. Salpeter für eine Charge von 480 Pfd. Roheisen.
In Deutschland empfahl Engelhard ebenfalls den Salpeter als das beste Mittel, um Schwefel, Phosphor und Arsenik beim Puddeln durch Oxydation aus dem Roheisen zu entfernen.
Guiniveau schlug 1834 vor, Luft und Wasserdampf gleichzeitig beim Puddeln auf das geschmolzene Eisen zu blasen, um eine gröſsere Reinigung desselben zu erzielen. Auf dasselbe Verfahren nahm Reu- ben Plant am 18. Juli 1849 ein Patent in England.
Die Formgebung 1831 bis 1850.
Die wichtigsten Fortschritte in dieser Periode liegen aber auf dem Gebiete der mechanischen Bearbeitung des Eisens, auf dem der Form- gebung. Gerade auf diese hat die Erfindung der Lokomotivbahnen und der gewaltige Bedarf, besonders an Eisenbahnschienen, den gröſsten Einfluſs geübt. Da die Eisenbahnen durchaus ein Kind der Eisen- industrie waren, so machte deren Wachstum fortwährend steigende Anforderungen an das Eisenhüttenwesen und zwang durch neue Auf- gaben zu neuen Erfindungen und Verbesserungen. Das hat sich auf keinem Gebiete mehr bethätigt, als auf dem der Formgebung des Eisens. Die moderne Walzindustrie und der Dampfhammer sind durch die Eisenbahnen ins Leben gerufen worden; ohne jene
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[587/0603]
Die Formgebung 1831 bis 1850.
Chlorkalk zugesetzt werden. Während des darauffolgenden Puddelns
sollte von Zeit zu Zeit noch etwas von dem Gemenge eingetragen
werden. Nach dem Kohlen sollte das Eisenbad in dem Flammofen
entweder mit einer Decke von kleinen Holzkohlen bedeckt, oder das
Eisen, sobald es in den krystallinischen Zustand der Absonderung
gekommen sei, herausgenommen und in einem Holzkohlenfeuer zu
Luppen geformt werden.
William Gossage nahm 1838 ein Patent (Nr. 7693) für das
Puddeln mit einem Zusatz von gepulvertem Thoneisenstein und Kalk
anstatt Hammerschlacke.
Sir Josiah John Guest und Thomas Evans nahmen 1840 ein
solches, um mit Wasserdampf zu puddeln. Sie leiteten gespannte
Dampfstrahlen in Röhren durch das Gewölbe auf das flüssige Eisenbad.
Ein sehr sonderbarer Zusatz beim Puddeln war ein Gemisch von
Schwefel, Salpeter, Borax und Alaun, mit der gleichen Menge Soda
in Patronen einzutragen, wofür Southall und Crudgington 1844 ein
Patent (10038) erhielten. Charles Lows Rezept (Patent Nr. 10204)
bestand aus 42 Pfd. Braunstein, 8 Pfd. Graphit, 14 Pfd. Holzkohle
und 2 Pfd. Salpeter für eine Charge von 480 Pfd. Roheisen.
In Deutschland empfahl Engelhard ebenfalls den Salpeter als
das beste Mittel, um Schwefel, Phosphor und Arsenik beim Puddeln
durch Oxydation aus dem Roheisen zu entfernen.
Guiniveau schlug 1834 vor, Luft und Wasserdampf gleichzeitig
beim Puddeln auf das geschmolzene Eisen zu blasen, um eine gröſsere
Reinigung desselben zu erzielen. Auf dasselbe Verfahren nahm Reu-
ben Plant am 18. Juli 1849 ein Patent in England.
Die Formgebung 1831 bis 1850.
Die wichtigsten Fortschritte in dieser Periode liegen aber auf dem
Gebiete der mechanischen Bearbeitung des Eisens, auf dem der Form-
gebung. Gerade auf diese hat die Erfindung der Lokomotivbahnen
und der gewaltige Bedarf, besonders an Eisenbahnschienen, den gröſsten
Einfluſs geübt. Da die Eisenbahnen durchaus ein Kind der Eisen-
industrie waren, so machte deren Wachstum fortwährend steigende
Anforderungen an das Eisenhüttenwesen und zwang durch neue Auf-
gaben zu neuen Erfindungen und Verbesserungen. Das hat sich auf
keinem Gebiete mehr bethätigt, als auf dem der Formgebung des
Eisens. Die moderne Walzindustrie und der Dampfhammer
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/603>, abgerufen am 22.11.2024.
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