Schweiz, Italien, Spanien und Portugal 1831 bis 1850.
Savoyen ist reich an gutem Spateisenstein, die in 13 oder 14 Hochöfen und in 30 Frischherden zu Stabeisen und Rohstahl ver- arbeitet wurden. Die gesamte Produktion betrug 1834 etwa 21000 Ctr.
In Piemont wurde in den Thälern von Sesia und Aosta auf Spateisen, zu Cogni und Traversella auf Magneteisenstein, der mehr als 50 Rennherde beschäftigte, gebaut. Ausserdem zählte man in Piemont über 30 Hochöfen und mehr als 30 Frischfeuer. Die jährliche Erzeugung an Stabeisen und Stahl betrug über 129000 Ctr.
An der Riviera, von Nizza bis Genua, befanden sich Rennherde, welche elbanische Erze verarbeiteten. Man schätzte die Produktion dieses Küstengebietes auf 30000 Ctr. Stabeisen.
Das ganze Königreich Sardinien hatte eine Produktion von 170000 bis 175000 Ctr. Stabeisen und Rohstahl. Über die Draht- fabrikation Sardiniens hat Le Play einen Aufsatz veröffentlicht 1).
Parma besass das Hüttenwerk Campiano, welches mit 1 Hoch- ofen und 2 Frischfeuern etwa 2000 Ctr. Stabeisen lieferte, ebenso Modena auf der Hütte Castelnuovo di Grafagnana.
Im Kirchenstaate fand nur Eisenbereitung in Luppenfeuern an der Küste aus elbanischen Erzen statt, die etwa 16000 bis 18000 Ctr. Stabeisen lieferten.
Neapel besass nur 1 Hüttenwerk mit 1 Hochofen und 1 bis 2 Frisch- herden zu Mongiana, welches Brauneisenerze von Pazzano in Kalabrien verschmolz. Die Roheisenproduktion betrug 7000 bis 8000 Ctr., wo- von der grösste Teil, 5000 bis 6000 Ctr., zu Gusswaren, namentlich zu Geschützen und Geschossen verwendet wurde. Die Luppenfeuer an der Westküste schmolzen aus elbanischen Erzen etwa 12000 Ctr.
Die ganze Produktion Italiens würde demnach Mitte der 30 er Jahre etwa 350000 Ctr. betragen haben. In den 40 er Jahren machte die italienische Eisenindustrie keine nennenswerten Fortschritte.
Das erzreiche Spanien hatte ebenfalls nur wenige Verbesserungen in seiner Eisenindustrie gemacht. In den klassischen Provinzen Biskaya, Guipuzcoa und Navarra hielt man an dem alten Luppenfeuerbetriebe (Ferrerieras) fest. Man unterschied drei Methoden, die katalonische, die navarresische und die biskaysche, die sich nur durch die Formen und Grössen der Herde unterschieden. Der Einsatz betrug:
in Katalonien 150 bis 200 kg Erz
" Navarra 250 " 300 " "
" Biskaya 350 " 400 " "
1) Siehe Annales des mines, 4. Serie, Vol. IV, p. 411.
Schweiz, Italien, Spanien und Portugal 1831 bis 1850.
Savoyen ist reich an gutem Spateisenstein, die in 13 oder 14 Hochöfen und in 30 Frischherden zu Stabeisen und Rohstahl ver- arbeitet wurden. Die gesamte Produktion betrug 1834 etwa 21000 Ctr.
In Piemont wurde in den Thälern von Sesia und Aosta auf Spateisen, zu Cogni und Traversella auf Magneteisenstein, der mehr als 50 Rennherde beschäftigte, gebaut. Auſserdem zählte man in Piemont über 30 Hochöfen und mehr als 30 Frischfeuer. Die jährliche Erzeugung an Stabeisen und Stahl betrug über 129000 Ctr.
An der Riviera, von Nizza bis Genua, befanden sich Rennherde, welche elbanische Erze verarbeiteten. Man schätzte die Produktion dieses Küstengebietes auf 30000 Ctr. Stabeisen.
Das ganze Königreich Sardinien hatte eine Produktion von 170000 bis 175000 Ctr. Stabeisen und Rohstahl. Über die Draht- fabrikation Sardiniens hat Le Play einen Aufsatz veröffentlicht 1).
Parma besaſs das Hüttenwerk Campiano, welches mit 1 Hoch- ofen und 2 Frischfeuern etwa 2000 Ctr. Stabeisen lieferte, ebenso Modena auf der Hütte Castelnuovo di Grafagnana.
Im Kirchenstaate fand nur Eisenbereitung in Luppenfeuern an der Küste aus elbanischen Erzen statt, die etwa 16000 bis 18000 Ctr. Stabeisen lieferten.
Neapel besaſs nur 1 Hüttenwerk mit 1 Hochofen und 1 bis 2 Frisch- herden zu Mongiana, welches Brauneisenerze von Pazzano in Kalabrien verschmolz. Die Roheisenproduktion betrug 7000 bis 8000 Ctr., wo- von der gröſste Teil, 5000 bis 6000 Ctr., zu Guſswaren, namentlich zu Geschützen und Geschossen verwendet wurde. Die Luppenfeuer an der Westküste schmolzen aus elbanischen Erzen etwa 12000 Ctr.
Die ganze Produktion Italiens würde demnach Mitte der 30 er Jahre etwa 350000 Ctr. betragen haben. In den 40 er Jahren machte die italienische Eisenindustrie keine nennenswerten Fortschritte.
Das erzreiche Spanien hatte ebenfalls nur wenige Verbesserungen in seiner Eisenindustrie gemacht. In den klassischen Provinzen Biskaya, Guipuzcoa und Navarra hielt man an dem alten Luppenfeuerbetriebe (Ferrerieras) fest. Man unterschied drei Methoden, die katalonische, die navarresische und die biskaysche, die sich nur durch die Formen und Gröſsen der Herde unterschieden. Der Einsatz betrug:
in Katalonien 150 bis 200 kg Erz
„ Navarra 250 „ 300 „ „
„ Biskaya 350 „ 400 „ „
1) Siehe Annales des mines, 4. Serie, Vol. IV, p. 411.
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Schweiz, Italien, Spanien und Portugal 1831 bis 1850.
Savoyen ist reich an gutem Spateisenstein, die in 13 oder
14 Hochöfen und in 30 Frischherden zu Stabeisen und Rohstahl ver-
arbeitet wurden. Die gesamte Produktion betrug 1834 etwa 21000 Ctr.
In Piemont wurde in den Thälern von Sesia und Aosta auf
Spateisen, zu Cogni und Traversella auf Magneteisenstein, der mehr
als 50 Rennherde beschäftigte, gebaut. Auſserdem zählte man in
Piemont über 30 Hochöfen und mehr als 30 Frischfeuer. Die jährliche
Erzeugung an Stabeisen und Stahl betrug über 129000 Ctr.
An der Riviera, von Nizza bis Genua, befanden sich Rennherde,
welche elbanische Erze verarbeiteten. Man schätzte die Produktion
dieses Küstengebietes auf 30000 Ctr. Stabeisen.
Das ganze Königreich Sardinien hatte eine Produktion von
170000 bis 175000 Ctr. Stabeisen und Rohstahl. Über die Draht-
fabrikation Sardiniens hat Le Play einen Aufsatz veröffentlicht 1).
Parma besaſs das Hüttenwerk Campiano, welches mit 1 Hoch-
ofen und 2 Frischfeuern etwa 2000 Ctr. Stabeisen lieferte, ebenso
Modena auf der Hütte Castelnuovo di Grafagnana.
Im Kirchenstaate fand nur Eisenbereitung in Luppenfeuern
an der Küste aus elbanischen Erzen statt, die etwa 16000 bis
18000 Ctr. Stabeisen lieferten.
Neapel besaſs nur 1 Hüttenwerk mit 1 Hochofen und 1 bis 2 Frisch-
herden zu Mongiana, welches Brauneisenerze von Pazzano in Kalabrien
verschmolz. Die Roheisenproduktion betrug 7000 bis 8000 Ctr., wo-
von der gröſste Teil, 5000 bis 6000 Ctr., zu Guſswaren, namentlich
zu Geschützen und Geschossen verwendet wurde. Die Luppenfeuer an
der Westküste schmolzen aus elbanischen Erzen etwa 12000 Ctr.
Die ganze Produktion Italiens würde demnach Mitte der 30 er
Jahre etwa 350000 Ctr. betragen haben. In den 40 er Jahren machte
die italienische Eisenindustrie keine nennenswerten Fortschritte.
Das erzreiche Spanien hatte ebenfalls nur wenige Verbesserungen
in seiner Eisenindustrie gemacht. In den klassischen Provinzen Biskaya,
Guipuzcoa und Navarra hielt man an dem alten Luppenfeuerbetriebe
(Ferrerieras) fest. Man unterschied drei Methoden, die katalonische,
die navarresische und die biskaysche, die sich nur durch die Formen
und Gröſsen der Herde unterschieden. Der Einsatz betrug:
in Katalonien 150 bis 200 kg Erz
„ Navarra 250 „ 300 „ „
„ Biskaya 350 „ 400 „ „
1) Siehe Annales des mines, 4. Serie, Vol. IV, p. 411.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/764>, abgerufen am 22.11.2024.
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