Aus diesen Verhältniszahlen berechnen sich die Fassungsräume der einzelnen Teile des Hochofens wie folgt:
bei Holzkohlen bei Koks bei Steinkohlen
Inhalt des Schachtes 1,2270 D3 1,0890 D3 0,6158 D3
" " Kohlensackes 0,2293 " 0,0890 " 0,3972 "
" der Rast 0,1789 " 0,2298 " 0,0659 "
" des Obergestelles 0,0350 " 0,0199 " 0,0072 "
Setzt man den räumlichen Inhalt (I) des ganzen Ofens gleich 1, so ist bei
Holzkohlen Koks Steinkohlen
der Inhalt des Schachtes 0,7347 I 0,7633 I 0,5670 I
" " " Kohlensackes 0,1373 " 0,0624 " 0,3658 "
" " der Rast 0,1071 " 0,1611 " 0,0606 "
" " des Obergestelles 0,0209 " 0,0132 " 0,0066 "
1,0000 I 1,0000 I 1,0000 I
Im allgemeinen war in dieser Periode das Bestreben vorherrschend, die Gicht des Ofens weiter zu machen. Truran verfiel in das Extrem, indem er vorschlug, den Hochofenschacht trichterförmig zu erweitern (Fig. 276), so dass die Gicht weiter würde als der Kohlensack. Er ging dabei von Erfahrungen aus, die er in Süd-Wales gemacht hatte, wonach die Erweiterung der Gicht von 1/4 auf 1/2 des Kohlensackes eine Ersparnis an Kohle von etwa 50 Proz. zur Folge hatte. Hier- aus zog er den falschen Schluss, dass eine noch grössere Erweiterung der Gicht eine noch grössere Ersparnis bedingen müsse und kam dadurch zu obigem Pro- fil. Er behauptete, dass die Vorbereitung der Erze und Brennmaterialien in einem solchen Ofen eine vollkommene sei, weil dieselben länger in dem Vorbereitungs-
[Abbildung]
Fig. 276.
raume, dem oberen Schachte, verweilten, und die Gase mit verminderter Geschwindigkeit dem Ofen entströmten. Der für die Röstung und Vorbereitung notwendige Faktor Zeit sei also hier in höherem Masse
Die Hochöfen 1851 bis 1860.
Holzkohlen Koks Steinkohlen
die Höhe der Rast 0,464 D 0,842 D 0,644 D
„ „ des Schachtes 3,004 „ 2,378 „ 1,201 „
ganze Ofenhöhe 4,500 „ 4,000 „ 2,600 „
Rastwinkel 55° 65° 60°
Aus diesen Verhältniszahlen berechnen sich die Fassungsräume der einzelnen Teile des Hochofens wie folgt:
bei Holzkohlen bei Koks bei Steinkohlen
Inhalt des Schachtes 1,2270 D3 1,0890 D3 0,6158 D3
„ „ Kohlensackes 0,2293 „ 0,0890 „ 0,3972 „
„ der Rast 0,1789 „ 0,2298 „ 0,0659 „
„ des Obergestelles 0,0350 „ 0,0199 „ 0,0072 „
Setzt man den räumlichen Inhalt (I) des ganzen Ofens gleich 1, so ist bei
Holzkohlen Koks Steinkohlen
der Inhalt des Schachtes 0,7347 I 0,7633 I 0,5670 I
„ „ „ Kohlensackes 0,1373 „ 0,0624 „ 0,3658 „
„ „ der Rast 0,1071 „ 0,1611 „ 0,0606 „
„ „ des Obergestelles 0,0209 „ 0,0132 „ 0,0066 „
1,0000 I 1,0000 I 1,0000 I
Im allgemeinen war in dieser Periode das Bestreben vorherrschend, die Gicht des Ofens weiter zu machen. Truran verfiel in das Extrem, indem er vorschlug, den Hochofenschacht trichterförmig zu erweitern (Fig. 276), so daſs die Gicht weiter würde als der Kohlensack. Er ging dabei von Erfahrungen aus, die er in Süd-Wales gemacht hatte, wonach die Erweiterung der Gicht von ¼ auf ½ des Kohlensackes eine Ersparnis an Kohle von etwa 50 Proz. zur Folge hatte. Hier- aus zog er den falschen Schluſs, daſs eine noch gröſsere Erweiterung der Gicht eine noch gröſsere Ersparnis bedingen müsse und kam dadurch zu obigem Pro- fil. Er behauptete, daſs die Vorbereitung der Erze und Brennmaterialien in einem solchen Ofen eine vollkommene sei, weil dieselben länger in dem Vorbereitungs-
[Abbildung]
Fig. 276.
raume, dem oberen Schachte, verweilten, und die Gase mit verminderter Geschwindigkeit dem Ofen entströmten. Der für die Röstung und Vorbereitung notwendige Faktor Zeit sei also hier in höherem Maſse
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Die Hochöfen 1851 bis 1860.
Holzkohlen Koks Steinkohlen
die Höhe der Rast 0,464 D 0,842 D 0,644 D
„ „ des Schachtes 3,004 „ 2,378 „ 1,201 „
ganze Ofenhöhe 4,500 „ 4,000 „ 2,600 „
Rastwinkel 55° 65° 60°
Aus diesen Verhältniszahlen berechnen sich die Fassungsräume
der einzelnen Teile des Hochofens wie folgt:
bei Holzkohlen bei Koks bei Steinkohlen
Inhalt des Schachtes 1,2270 D3 1,0890 D3 0,6158 D3
„ „ Kohlensackes 0,2293 „ 0,0890 „ 0,3972 „
„ der Rast 0,1789 „ 0,2298 „ 0,0659 „
„ des Obergestelles 0,0350 „ 0,0199 „ 0,0072 „
Setzt man den räumlichen Inhalt (I) des ganzen Ofens gleich 1,
so ist bei
Holzkohlen Koks Steinkohlen
der Inhalt des Schachtes 0,7347 I 0,7633 I 0,5670 I
„ „ „ Kohlensackes 0,1373 „ 0,0624 „ 0,3658 „
„ „ der Rast 0,1071 „ 0,1611 „ 0,0606 „
„ „ des Obergestelles 0,0209 „ 0,0132 „ 0,0066 „
1,0000 I 1,0000 I 1,0000 I
Im allgemeinen war in dieser Periode das Bestreben vorherrschend,
die Gicht des Ofens weiter zu machen. Truran verfiel in das Extrem,
indem er vorschlug, den Hochofenschacht trichterförmig zu erweitern
(Fig. 276), so daſs die Gicht weiter würde als der Kohlensack. Er
ging dabei von Erfahrungen aus, die er
in Süd-Wales gemacht hatte, wonach die
Erweiterung der Gicht von ¼ auf ½
des Kohlensackes eine Ersparnis an Kohle
von etwa 50 Proz. zur Folge hatte. Hier-
aus zog er den falschen Schluſs, daſs
eine noch gröſsere Erweiterung der Gicht
eine noch gröſsere Ersparnis bedingen
müsse und kam dadurch zu obigem Pro-
fil. Er behauptete, daſs die Vorbereitung
der Erze und Brennmaterialien in einem
solchen Ofen eine vollkommene sei, weil
dieselben länger in dem Vorbereitungs-
[Abbildung Fig. 276.]
raume, dem oberen Schachte, verweilten, und die Gase mit verminderter
Geschwindigkeit dem Ofen entströmten. Der für die Röstung und
Vorbereitung notwendige Faktor Zeit sei also hier in höherem Maſse
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 823. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/839>, abgerufen am 22.11.2024.
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