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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Arbeiten über die Chemie des Eisens, sowie seine Untersuchungen
über den Stahl berühmte Karl Emil Schafhäutl 1). Derselbe erhielt
dafür in England am 13. Dezember 1836 ein Patent (Nr. 7117).
Fig. 297 stellt den Apparat für Fussbetrieb dar. Derselbe tauchte
aber nur beim Hingange in das Eisenbad ein. c c ist die Rührkrücke.
Jeder Ofen bedurfte einer besonderen Maschine, weshalb Schafhäutl
zur Verringerung der Kosten seinen Öfen die vierfache Grösse gab.
Die Vorrichtung wurde auf dem Tividale-Eisenwerk bei Durley ein-
[Abbildung] Fig. 297.
geführt. Da aber der Abbrand in den grossen Öfen zu bedeutend
und das Luppenmachen zu schwierig war, so gab man die Sache bald
wieder auf.

Nasmyth wurde bei seinem Verbesserungsvorschlage auch von der
Absicht geleitet, die Arbeit des Puddelns zu erleichtern. Nicht ein
mechanisches Triebwerk, sondern ein kräftiger Dampfstrahl sollte das
Eisen aufrühren und zugleich den chemischen Prozess beim Puddeln
befördern. Nasmyth erreichte dies, indem er eine hohle, durch ein
Universalgelenk mit einer Dampfleitung verbundene Krücke herstellte,
welche der Arbeiter, ähnlich wie seither, aber langsam und ohne An-
strengung in dem Eisenbade hin- und herführte. Der kräftige Dampf-
strahl sollte die eigentliche Arbeit des Rührens ausführen. Der Dampf,
der möglichst am tiefsten Punkte des geschmolzenen Metalles eingeführt
wurde, wirkte aber nicht nur mechanisch, sondern indem er sich
in Berührung mit dem glühenden Eisen zersetzte, wurde Sauerstoff

1) Geboren 16. Februar 1803 zu Ingolstadt; nach mehrjährigem Aufenthalte
in England Professor der Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde und Ober-
bibliothekar in München.

Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Arbeiten über die Chemie des Eisens, sowie seine Untersuchungen
über den Stahl berühmte Karl Emil Schafhäutl 1). Derselbe erhielt
dafür in England am 13. Dezember 1836 ein Patent (Nr. 7117).
Fig. 297 stellt den Apparat für Fuſsbetrieb dar. Derselbe tauchte
aber nur beim Hingange in das Eisenbad ein. c c ist die Rührkrücke.
Jeder Ofen bedurfte einer besonderen Maschine, weshalb Schafhäutl
zur Verringerung der Kosten seinen Öfen die vierfache Gröſse gab.
Die Vorrichtung wurde auf dem Tividale-Eisenwerk bei Durley ein-
[Abbildung] Fig. 297.
geführt. Da aber der Abbrand in den groſsen Öfen zu bedeutend
und das Luppenmachen zu schwierig war, so gab man die Sache bald
wieder auf.

Nasmyth wurde bei seinem Verbesserungsvorschlage auch von der
Absicht geleitet, die Arbeit des Puddelns zu erleichtern. Nicht ein
mechanisches Triebwerk, sondern ein kräftiger Dampfstrahl sollte das
Eisen aufrühren und zugleich den chemischen Prozeſs beim Puddeln
befördern. Nasmyth erreichte dies, indem er eine hohle, durch ein
Universalgelenk mit einer Dampfleitung verbundene Krücke herstellte,
welche der Arbeiter, ähnlich wie seither, aber langsam und ohne An-
strengung in dem Eisenbade hin- und herführte. Der kräftige Dampf-
strahl sollte die eigentliche Arbeit des Rührens ausführen. Der Dampf,
der möglichst am tiefsten Punkte des geschmolzenen Metalles eingeführt
wurde, wirkte aber nicht nur mechanisch, sondern indem er sich
in Berührung mit dem glühenden Eisen zersetzte, wurde Sauerstoff

1) Geboren 16. Februar 1803 zu Ingolstadt; nach mehrjährigem Aufenthalte
in England Professor der Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde und Ober-
bibliothekar in München.
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[858/0874] Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860. Arbeiten über die Chemie des Eisens, sowie seine Untersuchungen über den Stahl berühmte Karl Emil Schafhäutl 1). Derselbe erhielt dafür in England am 13. Dezember 1836 ein Patent (Nr. 7117). Fig. 297 stellt den Apparat für Fuſsbetrieb dar. Derselbe tauchte aber nur beim Hingange in das Eisenbad ein. c c ist die Rührkrücke. Jeder Ofen bedurfte einer besonderen Maschine, weshalb Schafhäutl zur Verringerung der Kosten seinen Öfen die vierfache Gröſse gab. Die Vorrichtung wurde auf dem Tividale-Eisenwerk bei Durley ein- [Abbildung Fig. 297.] geführt. Da aber der Abbrand in den groſsen Öfen zu bedeutend und das Luppenmachen zu schwierig war, so gab man die Sache bald wieder auf. Nasmyth wurde bei seinem Verbesserungsvorschlage auch von der Absicht geleitet, die Arbeit des Puddelns zu erleichtern. Nicht ein mechanisches Triebwerk, sondern ein kräftiger Dampfstrahl sollte das Eisen aufrühren und zugleich den chemischen Prozeſs beim Puddeln befördern. Nasmyth erreichte dies, indem er eine hohle, durch ein Universalgelenk mit einer Dampfleitung verbundene Krücke herstellte, welche der Arbeiter, ähnlich wie seither, aber langsam und ohne An- strengung in dem Eisenbade hin- und herführte. Der kräftige Dampf- strahl sollte die eigentliche Arbeit des Rührens ausführen. Der Dampf, der möglichst am tiefsten Punkte des geschmolzenen Metalles eingeführt wurde, wirkte aber nicht nur mechanisch, sondern indem er sich in Berührung mit dem glühenden Eisen zersetzte, wurde Sauerstoff 1) Geboren 16. Februar 1803 zu Ingolstadt; nach mehrjährigem Aufenthalte in England Professor der Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde und Ober- bibliothekar in München.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 858. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/874>, abgerufen am 22.11.2024.