Am 18. Mai 1853 nahmen B. P. Walker und James Warren ein Patent auf einen rotierenden Puddelofen von cylindrischer oder elliptischer Gestalt, der sich um eine horizontale Achse drehte. Der Ofen bestand aus einem eisernen Cylindermantel, der innen mit feuer- festen Steinen ausgekleidet war. Der eiserne Mantel hatte aussen einen Zahnkranz, der in ein gezahntes Triebrad eingriff, wodurch der Ofen in Umdrehung versetzt wurde. Der drehbare Herd befand sich zwischen der feststehenden Feuerung und der Esse, so dass die Flamme durch denselben unbehindert durchstrich. -- Die Erfinder
[Abbildung]
Fig. 298.
dehnten ihren Patentanspruch auch auf Puddelöfen mit auf einer senkrechten drehbaren Achse beweglichem Herdboden aus. Die Drehung sollte die Arbeit des Rührens überflüssig machen.
Am 31. Januar 1854 nahm Isaak Hazlehurst ein Patent auf eine andere Art des mecha- nischen Puddelns. Dasselbe sollte durch eine Art Rühr- werk in dem kreisförmig ge- stalteten Ofen geschehen. An einer vertikalen Welle, welche durch den Scheitel (crown) des Ofens ging, waren zwei horizontale Arme befestigt, die am Boden herstrichen und das flüssige Eisenbad um- rührten. War die Kochperiode beendet, so wurden die Rührer aus- gewechselt, indem das Umsetzen nur durch einen Arm, der aber unten mit Klauen (prongs) versehen war, bewerkstelligt wurde.
Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Am 18. Mai 1853 nahmen B. P. Walker und James Warren ein Patent auf einen rotierenden Puddelofen von cylindrischer oder elliptischer Gestalt, der sich um eine horizontale Achse drehte. Der Ofen bestand aus einem eisernen Cylindermantel, der innen mit feuer- festen Steinen ausgekleidet war. Der eiserne Mantel hatte auſsen einen Zahnkranz, der in ein gezahntes Triebrad eingriff, wodurch der Ofen in Umdrehung versetzt wurde. Der drehbare Herd befand sich zwischen der feststehenden Feuerung und der Esse, so daſs die Flamme durch denselben unbehindert durchstrich. — Die Erfinder
[Abbildung]
Fig. 298.
dehnten ihren Patentanspruch auch auf Puddelöfen mit auf einer senkrechten drehbaren Achse beweglichem Herdboden aus. Die Drehung sollte die Arbeit des Rührens überflüssig machen.
Am 31. Januar 1854 nahm Isaak Hazlehurst ein Patent auf eine andere Art des mecha- nischen Puddelns. Dasselbe sollte durch eine Art Rühr- werk in dem kreisförmig ge- stalteten Ofen geschehen. An einer vertikalen Welle, welche durch den Scheitel (crown) des Ofens ging, waren zwei horizontale Arme befestigt, die am Boden herstrichen und das flüssige Eisenbad um- rührten. War die Kochperiode beendet, so wurden die Rührer aus- gewechselt, indem das Umsetzen nur durch einen Arm, der aber unten mit Klauen (prongs) versehen war, bewerkstelligt wurde.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0879"n="863"/><fwplace="top"type="header">Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.</fw><lb/><p>Am 18. Mai 1853 nahmen B. P. <hirendition="#g">Walker</hi> und <hirendition="#g">James Warren</hi><lb/>
ein Patent auf einen rotierenden Puddelofen von cylindrischer oder<lb/>
elliptischer Gestalt, der sich um eine horizontale Achse drehte. Der<lb/>
Ofen bestand aus einem eisernen Cylindermantel, der innen mit feuer-<lb/>
festen Steinen ausgekleidet war. Der eiserne Mantel hatte auſsen<lb/>
einen Zahnkranz, der in ein gezahntes Triebrad eingriff, wodurch der<lb/>
Ofen in Umdrehung versetzt wurde. Der drehbare Herd befand sich<lb/>
zwischen der feststehenden Feuerung und der Esse, so daſs die<lb/>
Flamme durch denselben unbehindert durchstrich. — Die Erfinder<lb/><figure><head>Fig. 298.</head></figure><lb/>
dehnten ihren Patentanspruch<lb/>
auch auf Puddelöfen mit auf<lb/>
einer senkrechten drehbaren<lb/>
Achse beweglichem Herdboden<lb/>
aus. Die Drehung sollte die<lb/>
Arbeit des Rührens überflüssig<lb/>
machen.</p><lb/><p>Am 31. Januar 1854 nahm<lb/><hirendition="#g">Isaak Hazlehurst</hi> ein Patent<lb/>
auf eine andere Art des mecha-<lb/>
nischen Puddelns. Dasselbe<lb/>
sollte durch eine Art Rühr-<lb/>
werk in dem kreisförmig ge-<lb/>
stalteten Ofen geschehen. An einer vertikalen Welle, welche durch<lb/>
den Scheitel (crown) des Ofens ging, waren zwei horizontale Arme<lb/>
befestigt, die am Boden herstrichen und das flüssige Eisenbad um-<lb/>
rührten. War die Kochperiode beendet, so wurden die Rührer aus-<lb/>
gewechselt, indem das Umsetzen nur durch einen Arm, der aber<lb/>
unten mit Klauen (prongs) versehen war, bewerkstelligt wurde.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[863/0879]
Schmiedeeisenbereitung 1851 bis 1860.
Am 18. Mai 1853 nahmen B. P. Walker und James Warren
ein Patent auf einen rotierenden Puddelofen von cylindrischer oder
elliptischer Gestalt, der sich um eine horizontale Achse drehte. Der
Ofen bestand aus einem eisernen Cylindermantel, der innen mit feuer-
festen Steinen ausgekleidet war. Der eiserne Mantel hatte auſsen
einen Zahnkranz, der in ein gezahntes Triebrad eingriff, wodurch der
Ofen in Umdrehung versetzt wurde. Der drehbare Herd befand sich
zwischen der feststehenden Feuerung und der Esse, so daſs die
Flamme durch denselben unbehindert durchstrich. — Die Erfinder
[Abbildung Fig. 298.]
dehnten ihren Patentanspruch
auch auf Puddelöfen mit auf
einer senkrechten drehbaren
Achse beweglichem Herdboden
aus. Die Drehung sollte die
Arbeit des Rührens überflüssig
machen.
Am 31. Januar 1854 nahm
Isaak Hazlehurst ein Patent
auf eine andere Art des mecha-
nischen Puddelns. Dasselbe
sollte durch eine Art Rühr-
werk in dem kreisförmig ge-
stalteten Ofen geschehen. An einer vertikalen Welle, welche durch
den Scheitel (crown) des Ofens ging, waren zwei horizontale Arme
befestigt, die am Boden herstrichen und das flüssige Eisenbad um-
rührten. War die Kochperiode beendet, so wurden die Rührer aus-
gewechselt, indem das Umsetzen nur durch einen Arm, der aber
unten mit Klauen (prongs) versehen war, bewerkstelligt wurde.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 863. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/879>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.