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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Stahlbereitung 1851 bis 1860.
England ein Patent auf die Herstellung von Gussstahl aus Eisenschwamm,
den er durch Glühen einer Mischung von Erz und Holzkohle in cylin-
drischen Gefässen darstellen wollte. Bemerkenswerter war das von
A. Gurlt 1) angegebene Verfahren. Dieser ging von der theoretischen
Betrachtung aus, dass die Erze im Hochofen erst reduziert, dann ge-
kohlt und zuletzt zu Roheisen verschmolzen werden. Diesem muss
durch die Frischprozesse wieder Kohlenstoff entzogen werden, um es
[Abbildung] Fig. 310.
in Stahl und Stabeisen überzuführen. Das reduzierte Eisen im Hoch-
ofen durchläuft aber bei der Kohlung alle Stadien von weichem Eisen
bis zum Roheisen. Würde man also den Hochofenprozess im richtigen
Augenblicke unterbrechen oder ihn nur soweit führen, dass der ge-
wünschte Kohlungszustand erreicht ist, so liesse sich das reduzierte

1) Die Roheisenerzeugung mit Gas oder die Verhüttung der Eisenerze mit
indirekter Benutzung des Brennmaterials. Freiberg 1857.

Stahlbereitung 1851 bis 1860.
England ein Patent auf die Herstellung von Guſsstahl aus Eisenschwamm,
den er durch Glühen einer Mischung von Erz und Holzkohle in cylin-
drischen Gefäſsen darstellen wollte. Bemerkenswerter war das von
A. Gurlt 1) angegebene Verfahren. Dieser ging von der theoretischen
Betrachtung aus, daſs die Erze im Hochofen erst reduziert, dann ge-
kohlt und zuletzt zu Roheisen verschmolzen werden. Diesem muſs
durch die Frischprozesse wieder Kohlenstoff entzogen werden, um es
[Abbildung] Fig. 310.
in Stahl und Stabeisen überzuführen. Das reduzierte Eisen im Hoch-
ofen durchläuft aber bei der Kohlung alle Stadien von weichem Eisen
bis zum Roheisen. Würde man also den Hochofenprozeſs im richtigen
Augenblicke unterbrechen oder ihn nur soweit führen, daſs der ge-
wünschte Kohlungszustand erreicht ist, so lieſse sich das reduzierte

1) Die Roheisenerzeugung mit Gas oder die Verhüttung der Eisenerze mit
indirekter Benutzung des Brennmaterials. Freiberg 1857.
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[888/0904] Stahlbereitung 1851 bis 1860. England ein Patent auf die Herstellung von Guſsstahl aus Eisenschwamm, den er durch Glühen einer Mischung von Erz und Holzkohle in cylin- drischen Gefäſsen darstellen wollte. Bemerkenswerter war das von A. Gurlt 1) angegebene Verfahren. Dieser ging von der theoretischen Betrachtung aus, daſs die Erze im Hochofen erst reduziert, dann ge- kohlt und zuletzt zu Roheisen verschmolzen werden. Diesem muſs durch die Frischprozesse wieder Kohlenstoff entzogen werden, um es [Abbildung Fig. 310.] in Stahl und Stabeisen überzuführen. Das reduzierte Eisen im Hoch- ofen durchläuft aber bei der Kohlung alle Stadien von weichem Eisen bis zum Roheisen. Würde man also den Hochofenprozeſs im richtigen Augenblicke unterbrechen oder ihn nur soweit führen, daſs der ge- wünschte Kohlungszustand erreicht ist, so lieſse sich das reduzierte 1) Die Roheisenerzeugung mit Gas oder die Verhüttung der Eisenerze mit indirekter Benutzung des Brennmaterials. Freiberg 1857.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 888. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/904>, abgerufen am 22.11.2024.