zusammen. Die Thomasstahlerzeugung betrug 1880 nur 18 Kilo- tonnen, 1881 schon 200 Kilotonnen und 1890 1493 Kilotonnen.
1880 betrug die Erzeugung von Bessemerstahl in Deutschland noch 686 Kilotonnen, während nur 18 Kilotonnen Thomas- und 36 Tonnen Martinstahl, im ganzen 740 Kilotonnen Flussstahl erzeugt wurden. 1886 betrug dagegen die Bessemerstahlerzeugung 374 Kilotonnen, die von Thomasstahl 784 und die von Martinstahl 178 Kilotonnen, zusammen 1336 Kilotonnen. 1890 wurden 1493 Kilotonnen Thomasstahl und 739 Kilotonnen Bessemer- und Martinstahl, im ganzen 2232 Kilotonnen Flussstahl erzeugt.
Die Thomasbirnen fassten 7 bis 10 Tonnen, hatten mit der Hand gestampfte Düsenböden, die meist als Durchziehböden ausgebildet waren, so dass sie einfach nach Entfernung des Windkastenverschlusses abgenommen werden konnten.
In chronologischer Folge sind seit 1881 folgende Ereignisse bemerkenswert.
Der Hörder Bergbau- und Hüttenverein hatte 1880 bis 1882 ein neues Bessemerstahlwerk für basischen Betrieb erbaut und das alte Werk niedergelegt. Die Thomasanlage "Peiner Walzwerk" kam vom November 1882 an in regelmässigen Betrieb. Bei beiden Anlagen waren die Birnen nicht kreisförmig um Gruben, sondern in einer Linie und in paralleler Stellung angeordnet. In Peine wurde der Dolomit für die Futter, der in der Nähe gebrochen wurde, in Kupol- öfen gebrannt, gemahlen, mit Teer gemischt und eingestampft. Man verarbeitete nur eigenes Roheisen von der Ilseder Hütte, das 2,5 bis 3 Prozent Phosphor und 2,5 bis 3 Prozent Mangan enthielt. Nach dem Umschmelzen in grossen Kupolöfen enthielt das Eisen 0,7 bis 1,2 Prozent Mangan und 2,6 bis 3,2 Prozent Phosphor. Das Blasen einer Charge dauerte nur 12 bis 15 Minuten. Während des Schlacken- abgiessens wurde Probe genommen und die Rückkohlung erfolgte dann durch Einwerfen von etwa 12 Prozent rotwarmem Ferromangan von 54 bis 60 Prozent Mangangehalt.
Helmholtz in Bochum gelang es 1882, durch Zusatz von Fluss- spat das Nachblasen zu vermeiden, doch erwies sich dies als un- ökonomisch. Das Eisenwerk Rote Erde, das 1882 noch 38 Puddel-, 12 Schweiss- und 8 Schmelzöfen in Betrieb hatte, arbeitete mit drei basischen Konvertern. Alfred Trappen, Direktor der Märkischen Maschinenbauanstalt, vormals Kamp, in Wetter, baute besonders gute Maschinen für Bessemerwerke.
Von grossem Vorteil für die Thomaswerke war die Verwendung
Deutschland (mit Luxemburg).
zusammen. Die Thomasstahlerzeugung betrug 1880 nur 18 Kilo- tonnen, 1881 schon 200 Kilotonnen und 1890 1493 Kilotonnen.
1880 betrug die Erzeugung von Bessemerstahl in Deutschland noch 686 Kilotonnen, während nur 18 Kilotonnen Thomas- und 36 Tonnen Martinstahl, im ganzen 740 Kilotonnen Fluſsstahl erzeugt wurden. 1886 betrug dagegen die Bessemerstahlerzeugung 374 Kilotonnen, die von Thomasstahl 784 und die von Martinstahl 178 Kilotonnen, zusammen 1336 Kilotonnen. 1890 wurden 1493 Kilotonnen Thomasstahl und 739 Kilotonnen Bessemer- und Martinstahl, im ganzen 2232 Kilotonnen Fluſsstahl erzeugt.
Die Thomasbirnen faſsten 7 bis 10 Tonnen, hatten mit der Hand gestampfte Düsenböden, die meist als Durchziehböden ausgebildet waren, so daſs sie einfach nach Entfernung des Windkastenverschlusses abgenommen werden konnten.
In chronologischer Folge sind seit 1881 folgende Ereignisse bemerkenswert.
Der Hörder Bergbau- und Hüttenverein hatte 1880 bis 1882 ein neues Bessemerstahlwerk für basischen Betrieb erbaut und das alte Werk niedergelegt. Die Thomasanlage „Peiner Walzwerk“ kam vom November 1882 an in regelmäſsigen Betrieb. Bei beiden Anlagen waren die Birnen nicht kreisförmig um Gruben, sondern in einer Linie und in paralleler Stellung angeordnet. In Peine wurde der Dolomit für die Futter, der in der Nähe gebrochen wurde, in Kupol- öfen gebrannt, gemahlen, mit Teer gemischt und eingestampft. Man verarbeitete nur eigenes Roheisen von der Ilseder Hütte, das 2,5 bis 3 Prozent Phosphor und 2,5 bis 3 Prozent Mangan enthielt. Nach dem Umschmelzen in groſsen Kupolöfen enthielt das Eisen 0,7 bis 1,2 Prozent Mangan und 2,6 bis 3,2 Prozent Phosphor. Das Blasen einer Charge dauerte nur 12 bis 15 Minuten. Während des Schlacken- abgieſsens wurde Probe genommen und die Rückkohlung erfolgte dann durch Einwerfen von etwa 12 Prozent rotwarmem Ferromangan von 54 bis 60 Prozent Mangangehalt.
Helmholtz in Bochum gelang es 1882, durch Zusatz von Fluſs- spat das Nachblasen zu vermeiden, doch erwies sich dies als un- ökonomisch. Das Eisenwerk Rote Erde, das 1882 noch 38 Puddel-, 12 Schweiſs- und 8 Schmelzöfen in Betrieb hatte, arbeitete mit drei basischen Konvertern. Alfred Trappen, Direktor der Märkischen Maschinenbauanstalt, vormals Kamp, in Wetter, baute besonders gute Maschinen für Bessemerwerke.
Von groſsem Vorteil für die Thomaswerke war die Verwendung
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Deutschland (mit Luxemburg).
zusammen. Die Thomasstahlerzeugung betrug 1880 nur 18 Kilo-
tonnen, 1881 schon 200 Kilotonnen und 1890 1493 Kilotonnen.
1880 betrug die Erzeugung von Bessemerstahl in Deutschland noch
686 Kilotonnen, während nur 18 Kilotonnen Thomas- und 36 Tonnen
Martinstahl, im ganzen 740 Kilotonnen Fluſsstahl erzeugt wurden. 1886
betrug dagegen die Bessemerstahlerzeugung 374 Kilotonnen, die von
Thomasstahl 784 und die von Martinstahl 178 Kilotonnen, zusammen
1336 Kilotonnen. 1890 wurden 1493 Kilotonnen Thomasstahl und
739 Kilotonnen Bessemer- und Martinstahl, im ganzen 2232 Kilotonnen
Fluſsstahl erzeugt.
Die Thomasbirnen faſsten 7 bis 10 Tonnen, hatten mit der Hand
gestampfte Düsenböden, die meist als Durchziehböden ausgebildet
waren, so daſs sie einfach nach Entfernung des Windkastenverschlusses
abgenommen werden konnten.
In chronologischer Folge sind seit 1881 folgende Ereignisse
bemerkenswert.
Der Hörder Bergbau- und Hüttenverein hatte 1880 bis 1882 ein
neues Bessemerstahlwerk für basischen Betrieb erbaut und das alte
Werk niedergelegt. Die Thomasanlage „Peiner Walzwerk“ kam vom
November 1882 an in regelmäſsigen Betrieb. Bei beiden Anlagen
waren die Birnen nicht kreisförmig um Gruben, sondern in einer
Linie und in paralleler Stellung angeordnet. In Peine wurde der
Dolomit für die Futter, der in der Nähe gebrochen wurde, in Kupol-
öfen gebrannt, gemahlen, mit Teer gemischt und eingestampft. Man
verarbeitete nur eigenes Roheisen von der Ilseder Hütte, das 2,5 bis
3 Prozent Phosphor und 2,5 bis 3 Prozent Mangan enthielt. Nach
dem Umschmelzen in groſsen Kupolöfen enthielt das Eisen 0,7 bis
1,2 Prozent Mangan und 2,6 bis 3,2 Prozent Phosphor. Das Blasen
einer Charge dauerte nur 12 bis 15 Minuten. Während des Schlacken-
abgieſsens wurde Probe genommen und die Rückkohlung erfolgte dann
durch Einwerfen von etwa 12 Prozent rotwarmem Ferromangan von
54 bis 60 Prozent Mangangehalt.
Helmholtz in Bochum gelang es 1882, durch Zusatz von Fluſs-
spat das Nachblasen zu vermeiden, doch erwies sich dies als un-
ökonomisch. Das Eisenwerk Rote Erde, das 1882 noch 38 Puddel-,
12 Schweiſs- und 8 Schmelzöfen in Betrieb hatte, arbeitete mit drei
basischen Konvertern. Alfred Trappen, Direktor der Märkischen
Maschinenbauanstalt, vormals Kamp, in Wetter, baute besonders gute
Maschinen für Bessemerwerke.
Von groſsem Vorteil für die Thomaswerke war die Verwendung
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1007. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1023>, abgerufen am 22.11.2024.
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