89. Lebensjahre, dessen chemische Untersuchung der Hochofengase für die Verwendung derselben sowie für das Verständnis des Hoch- ofenprozesses grundlegend waren.
Wie sehr die Leistung der deutschen Hochöfen zugenommen hatte, zeigt nachstehende Zusammenstellung der durchschnittlichen Tagesproduktion eines Hochofens der Ilseder Hütte:
[Spaltenumbruch]
1870 71611 kg
1880 109573 "
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1890 176345 kg
1899 204038 "
Der Eisengiesserei war durch den Stahlformguss ein gefähr- licher Konkurrent entstanden, dennoch nahm die Gusswarenerzeugung infolge des wirtschaftlichen Aufschwunges und des Wachstums der Industrie in den neunziger Jahren stetig zu. Sie betrug 1890 1060196 Tonnen, 1899 1769101 Tonnen, die Zunahme betrug dem- nach fast 67 Prozent.
Von den Fortschritten auf mechanischem Gebiete sind hervor- zuheben die Verbesserungen und die allgemeine Verwendung der Formmaschinen, wobei namentlich die Verwendung des Wasserdrucks von Wichtigkeit war. Von den zahlreichen Erfindern und Erbauern sind besonders die Badische Maschinenfabrik in Durlach vormals Sebold & Neff und Bopp & Reuter in Mannheim zu nennen.
1892 wurde das Grusonwerk, das 1855 von Hermann Gruson zu Buckau bei Magdeburg begonnen und durch seinen vorzüglichen Hartguss zu grossartiger Entfaltung gelangt war, mit den Werken von Friedrich Krupp vereinigt. Am 31. Januar 1895 verstarb der hochverdiente Gründer des Werkes. In demselben Jahre verschied hochbetagt Eduard Schott zu Ilsenburg, der sich um den Kleinguss, besonders den Kunstguss, sehr verdient gemacht hatte.
1897 fand gelegentlich der Jahresversammlung des Vereins deutscher Eisengiessereien in Goslar eine Ausstellung statt, wobei die wichtigsten Neuheiten vorgeführt wurden, darunter ein Hoch- druck-Kapselgebläse von Jäger und ein neues Schraubengebläse von Krigar & Ihssen, Formmaschinen von der Badischen Maschinen- fabrik in Durlach, von S. Oppenheim in Hainholz u. s. w., ein hydraulisches Hebezeug von Klein, Schanzlin & Becker in Franken- thal u. a. m. 1897 liess sich die Badische Maschinenfabrik auch einen besonders für Giessereien geeigneten hydraulischen Masselbrecher 1) patentieren.
1)Ledebur, Der Giessereibetrieb am Ende des 19. Jahrhunderts, S. 5, Fig. 1. Sonderabdruck aus der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Bd. 43.
Deutschland (mit Luxemburg).
89. Lebensjahre, dessen chemische Untersuchung der Hochofengase für die Verwendung derselben sowie für das Verständnis des Hoch- ofenprozesses grundlegend waren.
Wie sehr die Leistung der deutschen Hochöfen zugenommen hatte, zeigt nachstehende Zusammenstellung der durchschnittlichen Tagesproduktion eines Hochofens der Ilseder Hütte:
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1870 71611 kg
1880 109573 „
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1890 176345 kg
1899 204038 „
Der Eisengieſserei war durch den Stahlformguſs ein gefähr- licher Konkurrent entstanden, dennoch nahm die Guſswarenerzeugung infolge des wirtschaftlichen Aufschwunges und des Wachstums der Industrie in den neunziger Jahren stetig zu. Sie betrug 1890 1060196 Tonnen, 1899 1769101 Tonnen, die Zunahme betrug dem- nach fast 67 Prozent.
Von den Fortschritten auf mechanischem Gebiete sind hervor- zuheben die Verbesserungen und die allgemeine Verwendung der Formmaschinen, wobei namentlich die Verwendung des Wasserdrucks von Wichtigkeit war. Von den zahlreichen Erfindern und Erbauern sind besonders die Badische Maschinenfabrik in Durlach vormals Sebold & Neff und Bopp & Reuter in Mannheim zu nennen.
1892 wurde das Grusonwerk, das 1855 von Hermann Gruson zu Buckau bei Magdeburg begonnen und durch seinen vorzüglichen Hartguſs zu groſsartiger Entfaltung gelangt war, mit den Werken von Friedrich Krupp vereinigt. Am 31. Januar 1895 verstarb der hochverdiente Gründer des Werkes. In demselben Jahre verschied hochbetagt Eduard Schott zu Ilsenburg, der sich um den Kleinguſs, besonders den Kunstguſs, sehr verdient gemacht hatte.
1897 fand gelegentlich der Jahresversammlung des Vereins deutscher Eisengieſsereien in Goslar eine Ausstellung statt, wobei die wichtigsten Neuheiten vorgeführt wurden, darunter ein Hoch- druck-Kapselgebläse von Jäger und ein neues Schraubengebläse von Krigar & Ihssen, Formmaschinen von der Badischen Maschinen- fabrik in Durlach, von S. Oppenheim in Hainholz u. s. w., ein hydraulisches Hebezeug von Klein, Schanzlin & Becker in Franken- thal u. a. m. 1897 lieſs sich die Badische Maschinenfabrik auch einen besonders für Gieſsereien geeigneten hydraulischen Masselbrecher 1) patentieren.
1)Ledebur, Der Gieſsereibetrieb am Ende des 19. Jahrhunderts, S. 5, Fig. 1. Sonderabdruck aus der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Bd. 43.
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89. Lebensjahre, dessen chemische Untersuchung der Hochofengase
für die Verwendung derselben sowie für das Verständnis des Hoch-
ofenprozesses grundlegend waren.
Wie sehr die Leistung der deutschen Hochöfen zugenommen
hatte, zeigt nachstehende Zusammenstellung der durchschnittlichen
Tagesproduktion eines Hochofens der Ilseder Hütte:
1870 71611 kg
1880 109573 „
1890 176345 kg
1899 204038 „
Der Eisengieſserei war durch den Stahlformguſs ein gefähr-
licher Konkurrent entstanden, dennoch nahm die Guſswarenerzeugung
infolge des wirtschaftlichen Aufschwunges und des Wachstums der
Industrie in den neunziger Jahren stetig zu. Sie betrug 1890
1060196 Tonnen, 1899 1769101 Tonnen, die Zunahme betrug dem-
nach fast 67 Prozent.
Von den Fortschritten auf mechanischem Gebiete sind hervor-
zuheben die Verbesserungen und die allgemeine Verwendung der
Formmaschinen, wobei namentlich die Verwendung des Wasserdrucks
von Wichtigkeit war. Von den zahlreichen Erfindern und Erbauern
sind besonders die Badische Maschinenfabrik in Durlach vormals
Sebold & Neff und Bopp & Reuter in Mannheim zu nennen.
1892 wurde das Grusonwerk, das 1855 von Hermann Gruson
zu Buckau bei Magdeburg begonnen und durch seinen vorzüglichen
Hartguſs zu groſsartiger Entfaltung gelangt war, mit den Werken
von Friedrich Krupp vereinigt. Am 31. Januar 1895 verstarb der
hochverdiente Gründer des Werkes. In demselben Jahre verschied
hochbetagt Eduard Schott zu Ilsenburg, der sich um den Kleinguſs,
besonders den Kunstguſs, sehr verdient gemacht hatte.
1897 fand gelegentlich der Jahresversammlung des Vereins
deutscher Eisengieſsereien in Goslar eine Ausstellung statt, wobei
die wichtigsten Neuheiten vorgeführt wurden, darunter ein Hoch-
druck-Kapselgebläse von Jäger und ein neues Schraubengebläse von
Krigar & Ihssen, Formmaschinen von der Badischen Maschinen-
fabrik in Durlach, von S. Oppenheim in Hainholz u. s. w., ein
hydraulisches Hebezeug von Klein, Schanzlin & Becker in Franken-
thal u. a. m. 1897 lieſs sich die Badische Maschinenfabrik auch einen
besonders für Gieſsereien geeigneten hydraulischen Masselbrecher 1)
patentieren.
1) Ledebur, Der Gieſsereibetrieb am Ende des 19. Jahrhunderts, S. 5, Fig. 1.
Sonderabdruck aus der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Bd. 43.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1020. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1036>, abgerufen am 22.11.2024.
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