Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Österreich-Ungarn. In Ungarn wurde 1890 zu Diösgyör eine basische Martinfluss- [Tabelle] Das basische Flusseisen sowohl vom Thomas-, wie vom Martin- 1894 ging die berühmte, früher von Mayrsche Gussstahlhütte Österreich-Ungarn. In Ungarn wurde 1890 zu Diösgyör eine basische Martinfluſs- [Tabelle] Das basische Fluſseisen sowohl vom Thomas-, wie vom Martin- 1894 ging die berühmte, früher von Mayrsche Guſsstahlhütte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f1181" n="1165"/> <fw place="top" type="header">Österreich-Ungarn.</fw><lb/> <p>In Ungarn wurde 1890 zu Diösgyör eine basische Martinfluſs-<lb/> stahlhütte, deren Öfen mit Magnesit von <hi rendition="#g">Veitsch</hi> ausgestampft waren,<lb/> in Betrieb genommen. Die Erzeugung von Eisen und Stahl der<lb/> groſsen Gesellschaften Ungarns stellte sich im Jahre 1890 wie folgt:<lb/><table><row><cell/></row></table></p> <p>Das basische Fluſseisen sowohl vom Thomas-, wie vom Martin-<lb/> verfahren eignete sich sehr zur Blechfabrikation. Hierfür erfand<lb/><hi rendition="#g">Karl Wittgenstein</hi> ein sehr leistungsfähiges Feinblechwalzwerk, das<lb/><hi rendition="#g">Alfred Trappen</hi> in der Märkischen Maschinenbauanstalt in Wetter<lb/> a. d. Ruhr für die Rudolfshütte im Jahre 1892 zuerst ausführte. Es<lb/> bestand aus einem Trio zum Vorwalzen und aus fünf hintereinander<lb/> liegenden Walzenpaaren mit zunehmender Geschwindigkeit zum Fertig-<lb/> walzen. Für den Puddelbetrieb bewährten sich in Witkowitz die<lb/> Rekuperatoren <hi rendition="#g">Pietzkas</hi>, bei denen der Gasstrom immer in derselben<lb/> Richtung sich bewegte, der Herd aber drehbar war. Ein Hauptvorteil<lb/> bestand in der unmittelbaren Verbindung der Gasgeneratoren mit<lb/> dem Verbrennungsraume. Dieses Prinzip benutzte man auch bei den<lb/> Stahlschmelzöfen in Witkowitz, wobei <hi rendition="#g">Saillers</hi> kontinuierlicher Gas-<lb/> generator in Anwendung kam. Springer-Puddelöfen mit umsteuerbarer<lb/> Regenerativfeuerung kamen in Donawitz in Steiermark und auf der<lb/> Hermannshütte in Böhmen zu Einführung.</p><lb/> <p>1894 ging die berühmte, früher <hi rendition="#g">von Mayrs</hi>che Guſsstahlhütte<lb/> von der Alpinen Montangesellschaft an die <hi rendition="#g">Gebrüder Böhler</hi> über,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1165/1181]
Österreich-Ungarn.
In Ungarn wurde 1890 zu Diösgyör eine basische Martinfluſs-
stahlhütte, deren Öfen mit Magnesit von Veitsch ausgestampft waren,
in Betrieb genommen. Die Erzeugung von Eisen und Stahl der
groſsen Gesellschaften Ungarns stellte sich im Jahre 1890 wie folgt:
Das basische Fluſseisen sowohl vom Thomas-, wie vom Martin-
verfahren eignete sich sehr zur Blechfabrikation. Hierfür erfand
Karl Wittgenstein ein sehr leistungsfähiges Feinblechwalzwerk, das
Alfred Trappen in der Märkischen Maschinenbauanstalt in Wetter
a. d. Ruhr für die Rudolfshütte im Jahre 1892 zuerst ausführte. Es
bestand aus einem Trio zum Vorwalzen und aus fünf hintereinander
liegenden Walzenpaaren mit zunehmender Geschwindigkeit zum Fertig-
walzen. Für den Puddelbetrieb bewährten sich in Witkowitz die
Rekuperatoren Pietzkas, bei denen der Gasstrom immer in derselben
Richtung sich bewegte, der Herd aber drehbar war. Ein Hauptvorteil
bestand in der unmittelbaren Verbindung der Gasgeneratoren mit
dem Verbrennungsraume. Dieses Prinzip benutzte man auch bei den
Stahlschmelzöfen in Witkowitz, wobei Saillers kontinuierlicher Gas-
generator in Anwendung kam. Springer-Puddelöfen mit umsteuerbarer
Regenerativfeuerung kamen in Donawitz in Steiermark und auf der
Hermannshütte in Böhmen zu Einführung.
1894 ging die berühmte, früher von Mayrsche Guſsstahlhütte
von der Alpinen Montangesellschaft an die Gebrüder Böhler über,
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