Diese Erze werden grösstenteils nach England und Deutschland verschifft, 1898 gingen auch 40000 Tonnen nach Servola bei Triest. Ausserdem finden sich Manganerze in den Tertiärablagerungen von Attika (zu Laurion), Böotien, Euböa und im Pelopones, die aber bis jetzt kaum ausgebeutet werden; dagegen findet ein bedeutender Ab- bau auf der Insel Milos statt. Die Förderung von Manganerzen im Jahre 1898 betrug 14097 Tonnen. Ein für die Stahlindustrie wichtiges Mineral ist der Magnesit von Euböa, von dem 1898 14829 Tonnen gefördert wurden.
Die Verhüttung der Erze im Lande ist sehr beschränkt, es wird nur einiges Manganeisen für den Export erzeugt. Eine Hochofen- hütte besteht noch nicht. Dagegen haben sich Maschinen- und Kesselbau, sowie Schiffsbau kräftig entwickelt. Im Jahre 1862 wurde die Societe Hellenique des Constructions Basilades gegründet und 1868 zu einer Maschinenbauanstalt erweitert. Diese ist seitdem noch bedeutend gewachsen.
Im Jahre 1872 wurde eine zweite Maschinenbaugesellschaft, die Vulkanwerke der Herren MacDowell und Barbour, ins Leben gerufen, die sich besonders im Dampfkesselbau hervorthat. Ausser- dem war die staatliche Schiffsbauanstalt im Hafen von Piräeus bereit, den Umbau eiserner Kriegsschiffe im Jahre 1898 selbständig über- nehmen zu können.
Die Zahlenangaben über Ein- und Ausfuhr geben kein voll- ständiges Bild, immerhin dürfte nachfolgende Zusammenstellung für die Zeit seit 1889 einige Aufklärung geben.
Einfuhr 1889 dem Werte nach in Drachmen. (1 Drachme = 1 Frc.)
[Tabelle]
Einfuhr nach Wert in 1000 Drachmen.
[Tabelle]
Griechenland.
Diese Erze werden gröſstenteils nach England und Deutschland verschifft, 1898 gingen auch 40000 Tonnen nach Servola bei Triest. Auſserdem finden sich Manganerze in den Tertiärablagerungen von Attika (zu Laurion), Böotien, Euböa und im Pelopones, die aber bis jetzt kaum ausgebeutet werden; dagegen findet ein bedeutender Ab- bau auf der Insel Milos statt. Die Förderung von Manganerzen im Jahre 1898 betrug 14097 Tonnen. Ein für die Stahlindustrie wichtiges Mineral ist der Magnesit von Euböa, von dem 1898 14829 Tonnen gefördert wurden.
Die Verhüttung der Erze im Lande ist sehr beschränkt, es wird nur einiges Manganeisen für den Export erzeugt. Eine Hochofen- hütte besteht noch nicht. Dagegen haben sich Maschinen- und Kesselbau, sowie Schiffsbau kräftig entwickelt. Im Jahre 1862 wurde die Société Hellénique des Constructions Basilades gegründet und 1868 zu einer Maschinenbauanstalt erweitert. Diese ist seitdem noch bedeutend gewachsen.
Im Jahre 1872 wurde eine zweite Maschinenbaugesellschaft, die Vulkanwerke der Herren MacDowell und Barbour, ins Leben gerufen, die sich besonders im Dampfkesselbau hervorthat. Auſser- dem war die staatliche Schiffsbauanstalt im Hafen von Piräeus bereit, den Umbau eiserner Kriegsschiffe im Jahre 1898 selbständig über- nehmen zu können.
Die Zahlenangaben über Ein- und Ausfuhr geben kein voll- ständiges Bild, immerhin dürfte nachfolgende Zusammenstellung für die Zeit seit 1889 einige Aufklärung geben.
Einfuhr 1889 dem Werte nach in Drachmen. (1 Drachme = 1 Frc.)
[Tabelle]
Einfuhr nach Wert in 1000 Drachmen.
[Tabelle]
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f1290"n="1274"/><fwplace="top"type="header">Griechenland.</fw><lb/><p>Diese Erze werden gröſstenteils nach England und Deutschland<lb/>
verschifft, 1898 gingen auch 40000 Tonnen nach Servola bei Triest.<lb/>
Auſserdem finden sich Manganerze in den Tertiärablagerungen von<lb/>
Attika (zu Laurion), Böotien, Euböa und im Pelopones, die aber bis<lb/>
jetzt kaum ausgebeutet werden; dagegen findet ein bedeutender Ab-<lb/>
bau auf der Insel Milos statt. Die Förderung von Manganerzen im<lb/>
Jahre 1898 betrug 14097 Tonnen. Ein für die Stahlindustrie<lb/>
wichtiges Mineral ist der Magnesit von Euböa, von dem 1898 14829<lb/>
Tonnen gefördert wurden.</p><lb/><p>Die Verhüttung der Erze im Lande ist sehr beschränkt, es wird<lb/>
nur einiges Manganeisen für den Export erzeugt. Eine Hochofen-<lb/>
hütte besteht noch nicht. Dagegen haben sich Maschinen- und<lb/>
Kesselbau, sowie Schiffsbau kräftig entwickelt. Im Jahre 1862 wurde<lb/>
die Société Hellénique des Constructions <hirendition="#g">Basilades</hi> gegründet und<lb/>
1868 zu einer Maschinenbauanstalt erweitert. Diese ist seitdem noch<lb/>
bedeutend gewachsen.</p><lb/><p>Im Jahre 1872 wurde eine zweite Maschinenbaugesellschaft, die<lb/>
Vulkanwerke der Herren <hirendition="#g">MacDowell</hi> und <hirendition="#g">Barbour</hi>, ins Leben<lb/>
gerufen, die sich besonders im Dampfkesselbau hervorthat. Auſser-<lb/>
dem war die staatliche Schiffsbauanstalt im Hafen von Piräeus bereit,<lb/>
den Umbau eiserner Kriegsschiffe im Jahre 1898 selbständig über-<lb/>
nehmen zu können.</p><lb/><p>Die Zahlenangaben über Ein- und Ausfuhr geben kein voll-<lb/>
ständiges Bild, immerhin dürfte nachfolgende Zusammenstellung für<lb/>
die Zeit seit 1889 einige Aufklärung geben.</p><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#g">Einfuhr 1889 dem Werte nach in Drachmen</hi>.<lb/>
(1 Drachme = 1 Frc.)</hi></p><lb/><table><row><cell/></row></table><p><hirendition="#c"><hirendition="#g">Einfuhr nach Wert in 1000 Drachmen</hi>.</hi></p><lb/><table><row><cell/></row></table></div></div></body></text></TEI>
[1274/1290]
Griechenland.
Diese Erze werden gröſstenteils nach England und Deutschland
verschifft, 1898 gingen auch 40000 Tonnen nach Servola bei Triest.
Auſserdem finden sich Manganerze in den Tertiärablagerungen von
Attika (zu Laurion), Böotien, Euböa und im Pelopones, die aber bis
jetzt kaum ausgebeutet werden; dagegen findet ein bedeutender Ab-
bau auf der Insel Milos statt. Die Förderung von Manganerzen im
Jahre 1898 betrug 14097 Tonnen. Ein für die Stahlindustrie
wichtiges Mineral ist der Magnesit von Euböa, von dem 1898 14829
Tonnen gefördert wurden.
Die Verhüttung der Erze im Lande ist sehr beschränkt, es wird
nur einiges Manganeisen für den Export erzeugt. Eine Hochofen-
hütte besteht noch nicht. Dagegen haben sich Maschinen- und
Kesselbau, sowie Schiffsbau kräftig entwickelt. Im Jahre 1862 wurde
die Société Hellénique des Constructions Basilades gegründet und
1868 zu einer Maschinenbauanstalt erweitert. Diese ist seitdem noch
bedeutend gewachsen.
Im Jahre 1872 wurde eine zweite Maschinenbaugesellschaft, die
Vulkanwerke der Herren MacDowell und Barbour, ins Leben
gerufen, die sich besonders im Dampfkesselbau hervorthat. Auſser-
dem war die staatliche Schiffsbauanstalt im Hafen von Piräeus bereit,
den Umbau eiserner Kriegsschiffe im Jahre 1898 selbständig über-
nehmen zu können.
Die Zahlenangaben über Ein- und Ausfuhr geben kein voll-
ständiges Bild, immerhin dürfte nachfolgende Zusammenstellung für
die Zeit seit 1889 einige Aufklärung geben.
Einfuhr 1889 dem Werte nach in Drachmen.
(1 Drachme = 1 Frc.)
Einfuhr nach Wert in 1000 Drachmen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1290>, abgerufen am 31.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.