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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870.
in der Bewegung der Konverter bezeichnet werden. Die grosse
momentane Arbeitsleistung der hydraulischen Motoren war ermöglicht
durch die wichtige Erfindung des Akkumulators von William
Armstrong
im Jahre 1851, die aber erst in dieser Periode zu aus-
gedehnterer Verwendung kam. Der einfache Apparat, dessen Wesen
darin besteht, dass eine Drucksäule Wasser ein schweres Gewicht in
[Abbildung] Fig. 91.
der Schwebe hält, bis im
Moment der Wirkung das
Gewicht das Wasser auspresst,
ist in Fig. 91 abgebildet.

Am 1. Februar 1861 bereits
fasste Bessemer eine Reihe
weiterer Verbesserungen in ein
neues Patent zusammen. Die-
selben beziehen sich auf ein
vollkommeneres Verfahren, die
Böden der Konverter mit den
Winddüsen herzustellen und
einzupassen, auf die Herstellung
besonderer Ingots für Panzer-
platten aus abwechselnden
Lagen von Eisen und Stahl
und auf die Herstellung blasen-
freier Eingüsse durch Zusatz
eines Gemisches von Silicium,
Mangan und Eisen. Letzteres
erhielt er durch Reduktion
eines innigen Gemenges von
Hämatit, Magneteisenstein oder
manganhaltigem Eisenerz mit Manganoxyd und Anthrazit oder einer
anderen reinen Kohlensubstanz und mit Feuerstein oder kieseligem
Erz, in Retorten oder im Cementierofen. Die reduzierte metallische
Masse wurde mit Teer oder einem anderen Kohlenwasserstoff gemischt
und im Tiegel geschmolzen, oder die Reduktion bis zum Schmelzen
fortgesetzt. 30 bis 50 Pfund der Legierung wurden zu einer Tonne
geschmolzenem Stahl vor dem Ausgiessen eingetragen. Wollte man
Schmiedeeisen oder sehr weichen Stahl darstellen, so entkohlte man
zuvor das Gemisch durch Glühen mit Eisen- oder Zinkoxyd. Bei
diesem Zusatz legte Bessemer mehr Wert auf den Gehalt an
Silicium und Mangan als auf den Kohlenstoff. Namentlich schrieb er

Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870.
in der Bewegung der Konverter bezeichnet werden. Die groſse
momentane Arbeitsleistung der hydraulischen Motoren war ermöglicht
durch die wichtige Erfindung des Akkumulators von William
Armstrong
im Jahre 1851, die aber erst in dieser Periode zu aus-
gedehnterer Verwendung kam. Der einfache Apparat, dessen Wesen
darin besteht, daſs eine Drucksäule Wasser ein schweres Gewicht in
[Abbildung] Fig. 91.
der Schwebe hält, bis im
Moment der Wirkung das
Gewicht das Wasser auspresst,
ist in Fig. 91 abgebildet.

Am 1. Februar 1861 bereits
faſste Bessemer eine Reihe
weiterer Verbesserungen in ein
neues Patent zusammen. Die-
selben beziehen sich auf ein
vollkommeneres Verfahren, die
Böden der Konverter mit den
Winddüsen herzustellen und
einzupassen, auf die Herstellung
besonderer Ingots für Panzer-
platten aus abwechselnden
Lagen von Eisen und Stahl
und auf die Herstellung blasen-
freier Eingüsse durch Zusatz
eines Gemisches von Silicium,
Mangan und Eisen. Letzteres
erhielt er durch Reduktion
eines innigen Gemenges von
Hämatit, Magneteisenstein oder
manganhaltigem Eisenerz mit Manganoxyd und Anthrazit oder einer
anderen reinen Kohlensubstanz und mit Feuerstein oder kieseligem
Erz, in Retorten oder im Cementierofen. Die reduzierte metallische
Masse wurde mit Teer oder einem anderen Kohlenwasserstoff gemischt
und im Tiegel geschmolzen, oder die Reduktion bis zum Schmelzen
fortgesetzt. 30 bis 50 Pfund der Legierung wurden zu einer Tonne
geschmolzenem Stahl vor dem Ausgieſsen eingetragen. Wollte man
Schmiedeeisen oder sehr weichen Stahl darstellen, so entkohlte man
zuvor das Gemisch durch Glühen mit Eisen- oder Zinkoxyd. Bei
diesem Zusatz legte Bessemer mehr Wert auf den Gehalt an
Silicium und Mangan als auf den Kohlenstoff. Namentlich schrieb er

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[128/0144] Die Fortschritte des Bessemerprozesses 1861 bis 1870. in der Bewegung der Konverter bezeichnet werden. Die groſse momentane Arbeitsleistung der hydraulischen Motoren war ermöglicht durch die wichtige Erfindung des Akkumulators von William Armstrong im Jahre 1851, die aber erst in dieser Periode zu aus- gedehnterer Verwendung kam. Der einfache Apparat, dessen Wesen darin besteht, daſs eine Drucksäule Wasser ein schweres Gewicht in [Abbildung Fig. 91.] der Schwebe hält, bis im Moment der Wirkung das Gewicht das Wasser auspresst, ist in Fig. 91 abgebildet. Am 1. Februar 1861 bereits faſste Bessemer eine Reihe weiterer Verbesserungen in ein neues Patent zusammen. Die- selben beziehen sich auf ein vollkommeneres Verfahren, die Böden der Konverter mit den Winddüsen herzustellen und einzupassen, auf die Herstellung besonderer Ingots für Panzer- platten aus abwechselnden Lagen von Eisen und Stahl und auf die Herstellung blasen- freier Eingüsse durch Zusatz eines Gemisches von Silicium, Mangan und Eisen. Letzteres erhielt er durch Reduktion eines innigen Gemenges von Hämatit, Magneteisenstein oder manganhaltigem Eisenerz mit Manganoxyd und Anthrazit oder einer anderen reinen Kohlensubstanz und mit Feuerstein oder kieseligem Erz, in Retorten oder im Cementierofen. Die reduzierte metallische Masse wurde mit Teer oder einem anderen Kohlenwasserstoff gemischt und im Tiegel geschmolzen, oder die Reduktion bis zum Schmelzen fortgesetzt. 30 bis 50 Pfund der Legierung wurden zu einer Tonne geschmolzenem Stahl vor dem Ausgieſsen eingetragen. Wollte man Schmiedeeisen oder sehr weichen Stahl darstellen, so entkohlte man zuvor das Gemisch durch Glühen mit Eisen- oder Zinkoxyd. Bei diesem Zusatz legte Bessemer mehr Wert auf den Gehalt an Silicium und Mangan als auf den Kohlenstoff. Namentlich schrieb er

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/144>, abgerufen am 21.11.2024.