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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Russland 1861 bis 1870.
Aufhebung der Leibeigenschaft, welche von Kaiser Alexander II. durch
ein Manifest 1857 verkündet, dann durch Ukas vom Februar 1861
für das ganze Reich beschlossen und endlich im März 1863 durch-
geführt wurde, war eine wirtschaftlich tief eingreifende Massregel für
Russland. Sie schenkte an 24 Millionen Menschen, fast dem dritten
Teil der Bevölkerung des russischen Reiches, die persönliche Freiheit.
Die nächste Folge war aber die, dass die Freigewordenen aufhörten,
zu arbeiten, was der Industrie zu grossem Schaden gereichte. Die
weitere Folge war, dass die Arbeit teurer wurde, was gleichfalls die
Konkurrenzfähigkeit der Eisenwerke lähmte.

Die Eisenerzeugung des russischen Reiches betrug in den Jahren
1860 und 1861:

[Tabelle]

Russland war in eine Anzahl Bergbezirke oder Berghauptmann-
schaften eingeteilt, von denen der uralische der wichtigste war.

Im uralischen Bezirk gab es ausser vielen Privatwerken auch eine
grosse Zahl von Kronwerken. Man zählte 1861 im uralischen
Bergwerksbezirk
auf den kaiserlichen Kronwerken 14 Hochöfen,
23 Kupolöfen, 9 Flammöfen zum Umschmelzen des Roheisens,
108 Frischherde, 112 Streckherde, 54 Ankerschmieden, 14 Ketten-
schmieden, 5 Rohstahlherde, 136 Schmiede- und Glühherde, 14 Puddel-
öfen, 23 Schweissöfen, 5 Glühöfen, 5 Holzdarröfen, 1 Cementstahl-
und 99 Gussstahlöfen. Die Produktion der uralischen Kronwerke
betrug:

[Tabelle]

Ruſsland 1861 bis 1870.
Aufhebung der Leibeigenschaft, welche von Kaiser Alexander II. durch
ein Manifest 1857 verkündet, dann durch Ukas vom Februar 1861
für das ganze Reich beschlossen und endlich im März 1863 durch-
geführt wurde, war eine wirtschaftlich tief eingreifende Maſsregel für
Ruſsland. Sie schenkte an 24 Millionen Menschen, fast dem dritten
Teil der Bevölkerung des russischen Reiches, die persönliche Freiheit.
Die nächste Folge war aber die, daſs die Freigewordenen aufhörten,
zu arbeiten, was der Industrie zu groſsem Schaden gereichte. Die
weitere Folge war, daſs die Arbeit teurer wurde, was gleichfalls die
Konkurrenzfähigkeit der Eisenwerke lähmte.

Die Eisenerzeugung des russischen Reiches betrug in den Jahren
1860 und 1861:

[Tabelle]

Ruſsland war in eine Anzahl Bergbezirke oder Berghauptmann-
schaften eingeteilt, von denen der uralische der wichtigste war.

Im uralischen Bezirk gab es auſser vielen Privatwerken auch eine
groſse Zahl von Kronwerken. Man zählte 1861 im uralischen
Bergwerksbezirk
auf den kaiserlichen Kronwerken 14 Hochöfen,
23 Kupolöfen, 9 Flammöfen zum Umschmelzen des Roheisens,
108 Frischherde, 112 Streckherde, 54 Ankerschmieden, 14 Ketten-
schmieden, 5 Rohstahlherde, 136 Schmiede- und Glühherde, 14 Puddel-
öfen, 23 Schweiſsöfen, 5 Glühöfen, 5 Holzdarröfen, 1 Cementstahl-
und 99 Guſsstahlöfen. Die Produktion der uralischen Kronwerke
betrug:

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[279/0295] Ruſsland 1861 bis 1870. Aufhebung der Leibeigenschaft, welche von Kaiser Alexander II. durch ein Manifest 1857 verkündet, dann durch Ukas vom Februar 1861 für das ganze Reich beschlossen und endlich im März 1863 durch- geführt wurde, war eine wirtschaftlich tief eingreifende Maſsregel für Ruſsland. Sie schenkte an 24 Millionen Menschen, fast dem dritten Teil der Bevölkerung des russischen Reiches, die persönliche Freiheit. Die nächste Folge war aber die, daſs die Freigewordenen aufhörten, zu arbeiten, was der Industrie zu groſsem Schaden gereichte. Die weitere Folge war, daſs die Arbeit teurer wurde, was gleichfalls die Konkurrenzfähigkeit der Eisenwerke lähmte. Die Eisenerzeugung des russischen Reiches betrug in den Jahren 1860 und 1861: Ruſsland war in eine Anzahl Bergbezirke oder Berghauptmann- schaften eingeteilt, von denen der uralische der wichtigste war. Im uralischen Bezirk gab es auſser vielen Privatwerken auch eine groſse Zahl von Kronwerken. Man zählte 1861 im uralischen Bergwerksbezirk auf den kaiserlichen Kronwerken 14 Hochöfen, 23 Kupolöfen, 9 Flammöfen zum Umschmelzen des Roheisens, 108 Frischherde, 112 Streckherde, 54 Ankerschmieden, 14 Ketten- schmieden, 5 Rohstahlherde, 136 Schmiede- und Glühherde, 14 Puddel- öfen, 23 Schweiſsöfen, 5 Glühöfen, 5 Holzdarröfen, 1 Cementstahl- und 99 Guſsstahlöfen. Die Produktion der uralischen Kronwerke betrug:

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/295>, abgerufen am 29.11.2024.