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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Chemie.
methode 1) bestimmt die Phosphorsäure aus dem Volum des durch
einen besonderen Apparat stark geschüttelten oder geschleuderten
Niederschlages von Phosphormolybdat in einem tarierten Gläschen.
Die Volumbestimmung durch starkes Schütteln hatte Eggertz schon
1869 vorgeschlagen. Götz hat die Methode mit Erfolg weiter ver-
folgt. Wedding hat das Verfahren von Götz in Deutschland ein-
geführt 2) und Dr. Braun hat 1880 eine verbesserte Schleudermaschine
(Eimercentrifuge) konstruiert und ein Patent darauf genommen. Die
Methode ist nach Ukena 3) gut für Eisen von weniger als 0,12 Prozent
Phosphor und höchstens 0,1 Prozent Kohlenstoff, also besonders für
weiches Flusseisen. Es wird deshalb besonders auf den Thomas-
werken angewendet.

Wdowizewski wendet das Schüttelverfahren auch zur besseren
Abscheidung des pyrophosphorsauren Ammonmagnesium-Nieder-
schlages an 4).

An der Phosphorbestimmung mit Molybdänsäure haben seit 1870
noch besonders gearbeitet Eggertz (1871), E. Richter, Koschelt,
Stöckmann, Cairns
(1877), Cardwell, J. S. Smith, Mühlenberg,
Drown, B. Wright
(1881), A. Tamm (1883, 1884), Särnström
(1884), Perillon (1884), C. F. Wood (1886), M. A. von Reis (1887),
Ukena (1888), Bormann (1889), Blair (1891), Dudley und Pease
(1893), Carnot (1893), Emmerton, O. Hertling (1897). Letzterer
titriert die Molybdänsäure im Niederschlage mit Kaliumpermanganat.

Der Amerikaner Mahon hat endlich 1898 eine Schnellprobe
durch Fällung als Phosphormolybdat mit darauf folgendem Titriren,
die nur etwa 8 Minuten Zeit erfordern soll 5), angegeben. F. Ibbotson
und H. Beasly empfehlen neuerdings ein Schnellverfahren, wobei der
Phosphor als Pb Mo O4 gewogen wird 6).

Für die Magnesiaacetatprobe haben Riley 1878, Troilus 1883
und Blair 1891 Verbesserungen angegeben.

Eine angeblich genauere Bestimmung der Metalloide, besonders
von Schwefel und Phosphor, hat neuerdings H. K. Bamber in Eng-
land vorgeschlagen 7).


1) Siehe Stahl und Eisen 1887, Nr. 2.
2) Sitzung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute am 16. Jan. 1887; Stahl
und Eisen 1887, S. 401.
3) Siehe Stahl und Eisen 1887, S. 401.
4) Daselbst 1897, S. 814.
5) Siehe Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1898, S. 565.
6) Chem. News 1900, 82, 35; Stahl und Eisen 1900, S. 885.
7) Vortrag im Frühlingsmeeting des Iron and Steel Inst., Auszug in der
Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1894, S. 358.

Chemie.
methode 1) bestimmt die Phosphorsäure aus dem Volum des durch
einen besonderen Apparat stark geschüttelten oder geschleuderten
Niederschlages von Phosphormolybdat in einem tarierten Gläschen.
Die Volumbestimmung durch starkes Schütteln hatte Eggertz schon
1869 vorgeschlagen. Götz hat die Methode mit Erfolg weiter ver-
folgt. Wedding hat das Verfahren von Götz in Deutschland ein-
geführt 2) und Dr. Braun hat 1880 eine verbesserte Schleudermaschine
(Eimercentrifuge) konstruiert und ein Patent darauf genommen. Die
Methode ist nach Ukena 3) gut für Eisen von weniger als 0,12 Prozent
Phosphor und höchstens 0,1 Prozent Kohlenstoff, also besonders für
weiches Fluſseisen. Es wird deshalb besonders auf den Thomas-
werken angewendet.

Wdowizewski wendet das Schüttelverfahren auch zur besseren
Abscheidung des pyrophosphorsauren Ammonmagnesium-Nieder-
schlages an 4).

An der Phosphorbestimmung mit Molybdänsäure haben seit 1870
noch besonders gearbeitet Eggertz (1871), E. Richter, Koschelt,
Stöckmann, Cairns
(1877), Cardwell, J. S. Smith, Mühlenberg,
Drown, B. Wright
(1881), A. Tamm (1883, 1884), Särnström
(1884), Perillon (1884), C. F. Wood (1886), M. A. von Reis (1887),
Ukena (1888), Bormann (1889), Blair (1891), Dudley und Pease
(1893), Carnot (1893), Emmerton, O. Hertling (1897). Letzterer
titriert die Molybdänsäure im Niederschlage mit Kaliumpermanganat.

Der Amerikaner Mahon hat endlich 1898 eine Schnellprobe
durch Fällung als Phosphormolybdat mit darauf folgendem Titriren,
die nur etwa 8 Minuten Zeit erfordern soll 5), angegeben. F. Ibbotson
und H. Beasly empfehlen neuerdings ein Schnellverfahren, wobei der
Phosphor als Pb Mo O4 gewogen wird 6).

Für die Magnesiaacetatprobe haben Riley 1878, Troilus 1883
und Blair 1891 Verbesserungen angegeben.

Eine angeblich genauere Bestimmung der Metalloide, besonders
von Schwefel und Phosphor, hat neuerdings H. K. Bamber in Eng-
land vorgeschlagen 7).


1) Siehe Stahl und Eisen 1887, Nr. 2.
2) Sitzung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute am 16. Jan. 1887; Stahl
und Eisen 1887, S. 401.
3) Siehe Stahl und Eisen 1887, S. 401.
4) Daselbst 1897, S. 814.
5) Siehe Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1898, S. 565.
6) Chem. News 1900, 82, 35; Stahl und Eisen 1900, S. 885.
7) Vortrag im Frühlingsmeeting des Iron and Steel Inst., Auszug in der
Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1894, S. 358.
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[365/0381] Chemie. methode 1) bestimmt die Phosphorsäure aus dem Volum des durch einen besonderen Apparat stark geschüttelten oder geschleuderten Niederschlages von Phosphormolybdat in einem tarierten Gläschen. Die Volumbestimmung durch starkes Schütteln hatte Eggertz schon 1869 vorgeschlagen. Götz hat die Methode mit Erfolg weiter ver- folgt. Wedding hat das Verfahren von Götz in Deutschland ein- geführt 2) und Dr. Braun hat 1880 eine verbesserte Schleudermaschine (Eimercentrifuge) konstruiert und ein Patent darauf genommen. Die Methode ist nach Ukena 3) gut für Eisen von weniger als 0,12 Prozent Phosphor und höchstens 0,1 Prozent Kohlenstoff, also besonders für weiches Fluſseisen. Es wird deshalb besonders auf den Thomas- werken angewendet. Wdowizewski wendet das Schüttelverfahren auch zur besseren Abscheidung des pyrophosphorsauren Ammonmagnesium-Nieder- schlages an 4). An der Phosphorbestimmung mit Molybdänsäure haben seit 1870 noch besonders gearbeitet Eggertz (1871), E. Richter, Koschelt, Stöckmann, Cairns (1877), Cardwell, J. S. Smith, Mühlenberg, Drown, B. Wright (1881), A. Tamm (1883, 1884), Särnström (1884), Perillon (1884), C. F. Wood (1886), M. A. von Reis (1887), Ukena (1888), Bormann (1889), Blair (1891), Dudley und Pease (1893), Carnot (1893), Emmerton, O. Hertling (1897). Letzterer titriert die Molybdänsäure im Niederschlage mit Kaliumpermanganat. Der Amerikaner Mahon hat endlich 1898 eine Schnellprobe durch Fällung als Phosphormolybdat mit darauf folgendem Titriren, die nur etwa 8 Minuten Zeit erfordern soll 5), angegeben. F. Ibbotson und H. Beasly empfehlen neuerdings ein Schnellverfahren, wobei der Phosphor als Pb Mo O4 gewogen wird 6). Für die Magnesiaacetatprobe haben Riley 1878, Troilus 1883 und Blair 1891 Verbesserungen angegeben. Eine angeblich genauere Bestimmung der Metalloide, besonders von Schwefel und Phosphor, hat neuerdings H. K. Bamber in Eng- land vorgeschlagen 7). 1) Siehe Stahl und Eisen 1887, Nr. 2. 2) Sitzung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute am 16. Jan. 1887; Stahl und Eisen 1887, S. 401. 3) Siehe Stahl und Eisen 1887, S. 401. 4) Daselbst 1897, S. 814. 5) Siehe Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1898, S. 565. 6) Chem. News 1900, 82, 35; Stahl und Eisen 1900, S. 885. 7) Vortrag im Frühlingsmeeting des Iron and Steel Inst., Auszug in der Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1894, S. 358.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/381>, abgerufen am 24.11.2024.