verwendete kam aus einer 1200 Fuss tiefen Quelle (well) bei Leech- burg und wurde 1873 auf dem Sibiria-Walzwerk von Rogers und Burchfield zu Leechburg, Armstrong County, Pa., zur Eisenfabrikation verwendet. 1879 wurden bereits alle Puddel-, Schweiss- und Kessel- öfen ausschliesslich mit Naturgas betrieben und bald folgten andere Eisenwerke dem Beispiel, so zwischen 1874 und 1881 Spring, Chal- font & Co. und Graff, Benett & Co. in Alleghany County und das Walzwerk zu Kittaning in Pennsylvanien, ferner die Millvallhütte und die Etnahütte, wohin 1875 das Gas durch eine lange Leitung geführt wurde.
Seit 1881 wurde der Betrieb mit Naturgas auf vielen Werken in Pennsylvanien, Ohio, Indiana und West-Virginien üblich. 1883 legte man die erste lange Leitung nach Pittsburg; seitdem hat der Verbrauch von Naturgas ausserordentlich zugenommen. 1884 wurden 6 Walzwerke nur mit Naturgas betrieben, 1886 bereits 68, 1887 96 und im November 1889 104. Seitdem ist wieder eine Abnahme des Naturgasbetriebes eingetreten. Carnegie verwendete es auf dem Edgar-Thomson-Stahlwerk. Nach Kittaning wurde das Naturgas in einer vierzölligen Rohrleitung von drei engl. Meilen Länge geleitet und unter 18 Puddelöfen verteilt. Trotz der langen Leitung strömte es noch mit starkem Druck aus. Die Puddler arbeiteten mit Vorliebe mit Naturgas, weil es die Arbeit erleichterte, wenig Abbrand, also mehr Gewicht und wegen der Reinheit des Brennstoffs besseres Eisen gab.
Früher als das Naturgas verwendete man künstlich erzeugtes Petroleumgas. Mit solchem wurde bereits 1871 in Ohio versuchs- weise gepuddelt. Ein grosser Fortschritt war die Einführung des Petroleumdampfgenerators von Eames 1875 für Schweissöfen zu Jersey City, Pa. 1884 stellte die Vapor Fuel Company in Pittsburg in einem verbesserten Apparat ein vorzügliches Petroleumgas, welches sie Thermogen nannte, dar. Dasselbe wurde auf den Norway-Iron- works mit bestem Erfolg zur Kesselheizung, sowie in Puddel-, Stahl- und Schweissöfen verwendet. Es hatte eine ausserordentliche Heizkraft und doch konnte der Arbeiter die Flammen im Moment zum Verlöschen bringen. Das künstlich erzeugte Petroleumgas hat in Südrussland als Masut- oder Naphthafeuerung in letzterer Zeit Bedeutung erlangt 1).
Bei dem aus den gewöhnlichen Brennstoffen, Holz, Torf- und 3)
1) Siehe Stahl und Eisen 1896, S. 915.
3) 182 Millionen, die der Quellen Ohios 160 Millionen Kubikfuss. Die Philadelphia- gesellschaft in Pittsburg hatte 1887 58 Gasquellen und 971203 engl. Fuss Röhren- leitung.
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Brennmaterial.
verwendete kam aus einer 1200 Fuſs tiefen Quelle (well) bei Leech- burg und wurde 1873 auf dem Sibiria-Walzwerk von Rogers und Burchfield zu Leechburg, Armstrong County, Pa., zur Eisenfabrikation verwendet. 1879 wurden bereits alle Puddel-, Schweiſs- und Kessel- öfen ausschlieſslich mit Naturgas betrieben und bald folgten andere Eisenwerke dem Beispiel, so zwischen 1874 und 1881 Spring, Chal- font & Co. und Graff, Benett & Co. in Alleghany County und das Walzwerk zu Kittaning in Pennsylvanien, ferner die Millvallhütte und die Etnahütte, wohin 1875 das Gas durch eine lange Leitung geführt wurde.
Seit 1881 wurde der Betrieb mit Naturgas auf vielen Werken in Pennsylvanien, Ohio, Indiana und West-Virginien üblich. 1883 legte man die erste lange Leitung nach Pittsburg; seitdem hat der Verbrauch von Naturgas auſserordentlich zugenommen. 1884 wurden 6 Walzwerke nur mit Naturgas betrieben, 1886 bereits 68, 1887 96 und im November 1889 104. Seitdem ist wieder eine Abnahme des Naturgasbetriebes eingetreten. Carnegie verwendete es auf dem Edgar-Thomson-Stahlwerk. Nach Kittaning wurde das Naturgas in einer vierzölligen Rohrleitung von drei engl. Meilen Länge geleitet und unter 18 Puddelöfen verteilt. Trotz der langen Leitung strömte es noch mit starkem Druck aus. Die Puddler arbeiteten mit Vorliebe mit Naturgas, weil es die Arbeit erleichterte, wenig Abbrand, also mehr Gewicht und wegen der Reinheit des Brennstoffs besseres Eisen gab.
Früher als das Naturgas verwendete man künstlich erzeugtes Petroleumgas. Mit solchem wurde bereits 1871 in Ohio versuchs- weise gepuddelt. Ein groſser Fortschritt war die Einführung des Petroleumdampfgenerators von Eames 1875 für Schweiſsöfen zu Jersey City, Pa. 1884 stellte die Vapor Fuel Company in Pittsburg in einem verbesserten Apparat ein vorzügliches Petroleumgas, welches sie Thermogen nannte, dar. Dasselbe wurde auf den Norway-Iron- works mit bestem Erfolg zur Kesselheizung, sowie in Puddel-, Stahl- und Schweiſsöfen verwendet. Es hatte eine auſserordentliche Heizkraft und doch konnte der Arbeiter die Flammen im Moment zum Verlöschen bringen. Das künstlich erzeugte Petroleumgas hat in Südruſsland als Masut- oder Naphthafeuerung in letzterer Zeit Bedeutung erlangt 1).
Bei dem aus den gewöhnlichen Brennstoffen, Holz, Torf- und 3)
1) Siehe Stahl und Eisen 1896, S. 915.
3) 182 Millionen, die der Quellen Ohios 160 Millionen Kubikfuſs. Die Philadelphia- gesellschaft in Pittsburg hatte 1887 58 Gasquellen und 971203 engl. Fuſs Röhren- leitung.
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Brennmaterial.
verwendete kam aus einer 1200 Fuſs tiefen Quelle (well) bei Leech-
burg und wurde 1873 auf dem Sibiria-Walzwerk von Rogers und
Burchfield zu Leechburg, Armstrong County, Pa., zur Eisenfabrikation
verwendet. 1879 wurden bereits alle Puddel-, Schweiſs- und Kessel-
öfen ausschlieſslich mit Naturgas betrieben und bald folgten andere
Eisenwerke dem Beispiel, so zwischen 1874 und 1881 Spring, Chal-
font & Co. und Graff, Benett & Co. in Alleghany County und
das Walzwerk zu Kittaning in Pennsylvanien, ferner die Millvallhütte
und die Etnahütte, wohin 1875 das Gas durch eine lange Leitung
geführt wurde.
Seit 1881 wurde der Betrieb mit Naturgas auf vielen Werken in
Pennsylvanien, Ohio, Indiana und West-Virginien üblich. 1883
legte man die erste lange Leitung nach Pittsburg; seitdem hat der
Verbrauch von Naturgas auſserordentlich zugenommen. 1884 wurden
6 Walzwerke nur mit Naturgas betrieben, 1886 bereits 68, 1887 96
und im November 1889 104. Seitdem ist wieder eine Abnahme des
Naturgasbetriebes eingetreten. Carnegie verwendete es auf dem
Edgar-Thomson-Stahlwerk. Nach Kittaning wurde das Naturgas
in einer vierzölligen Rohrleitung von drei engl. Meilen Länge geleitet
und unter 18 Puddelöfen verteilt. Trotz der langen Leitung strömte
es noch mit starkem Druck aus. Die Puddler arbeiteten mit Vorliebe
mit Naturgas, weil es die Arbeit erleichterte, wenig Abbrand, also mehr
Gewicht und wegen der Reinheit des Brennstoffs besseres Eisen gab.
Früher als das Naturgas verwendete man künstlich erzeugtes
Petroleumgas. Mit solchem wurde bereits 1871 in Ohio versuchs-
weise gepuddelt. Ein groſser Fortschritt war die Einführung des
Petroleumdampfgenerators von Eames 1875 für Schweiſsöfen zu
Jersey City, Pa. 1884 stellte die Vapor Fuel Company in Pittsburg
in einem verbesserten Apparat ein vorzügliches Petroleumgas, welches
sie Thermogen nannte, dar. Dasselbe wurde auf den Norway-Iron-
works mit bestem Erfolg zur Kesselheizung, sowie in Puddel-, Stahl-
und Schweiſsöfen verwendet. Es hatte eine auſserordentliche Heizkraft
und doch konnte der Arbeiter die Flammen im Moment zum Verlöschen
bringen. Das künstlich erzeugte Petroleumgas hat in Südruſsland als
Masut- oder Naphthafeuerung in letzterer Zeit Bedeutung erlangt 1).
Bei dem aus den gewöhnlichen Brennstoffen, Holz, Torf- und
3)
1) Siehe Stahl und Eisen 1896, S. 915.
3) 182 Millionen, die der Quellen Ohios 160 Millionen Kubikfuſs. Die Philadelphia-
gesellschaft in Pittsburg hatte 1887 58 Gasquellen und 971203 engl. Fuſs Röhren-
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/435>, abgerufen am 22.11.2024.
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