und C. G. Särnström in den achtziger Jahren Versuche veröffentlicht. J. Wiborgh hat 1887 eine Methode für die Bestimmung der Redu- zierbarkeit der Eisenerze angegeben 1).
Um die Verbesserung der Apparate zum Zerkleinern der Eisen- erze, der Erzwalzwerke, Kollergänge, Erzquetschen oder Steinbrecher und Kugelmühlen hat sich Hermann Gruson (geb. 13. März 1821, gest. 31. Januar 1895) und das Grusonwerk (jetzt Friedrich Krupp) grosse Verdienste erworben.
Auf die Ausbreitung der elektromagnetischen Aufbereitung haben wir bereits hingewiesen. Dieselbe wurde in Schweden, in Spanien, zu Allevard und Creuzot in Frankreich, zu Traversella in Italien, zu Oberlahnstein, Hamborn und Oberschlesien in Deutschland, mit dem grössten Erfolge aber in Nordamerika angewendet. Die Erze müssen, wenn sie nicht von Natur paramagnetisch sind, meistens erst geröstet werden. Man wendet dauernde Magnete oder Elektro- magnete an. Von den vielen Apparaten für die magnetische Auf- bereitung erwähnen wir den von Werner von Siemens von 1880, von Wernström2) in Örebro 1885, von H. Kessler 1886 (D. R. P. Nr. 33587), Edison, Ball & Norton3) G. Conkling in Glenfalls (New York), von Beuther 1890 (D. R. P. Nr. 52292) und von Max Patzig 1896 (D. R. P. Nr. 86513).
In den Vereinigten Staaten von Nordamerika waren um 1893 folgende Systeme der magnetischen Aufbereitung in Anwendung:
1. Der Separator von Conkling auf der Tilly-Forster-Grube. Derselbe besteht in der Hauptsache aus einem 700 mm breiten Riemen, der über zwei Scheiben läuft. An der oberen befindet sich ein Elektromagnet mit alternierender Polarität. Ein Wasserstrom spült die unmagnetischen Erzteile weg, während die magnetischen mit dem Riemen nach oben geführt werden.
2. Buchanans Separator, bei dem zwei gusseiserne Cylinder die Elektromagneten bilden.
3. Der Apparat von Edison arbeitete 1890 vortrefflich in Ogden. Ein sehr starker Magnet beeinflusst die fallenden Körner in ihrer Fallrichtung, so dass sie vor oder hinter eine Scheidewand fallen. Hierauf folgt die eigentliche Separation.
4. Ball-Nortons Apparat (1891) ist ähnlich Nr. 2.
1) Siehe Teknisk. Tidskr. 1887, S. 89; R. Wagners Jahresbericht für 1887, S. 236; Stahl und Eisen 1888, S. 15.
2) Resultate in Schweden nach Nordenström in Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1892, S. 485.
3) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1890, S. 422.
Hochöfen und Hochofenbetrieb.
und C. G. Särnström in den achtziger Jahren Versuche veröffentlicht. J. Wiborgh hat 1887 eine Methode für die Bestimmung der Redu- zierbarkeit der Eisenerze angegeben 1).
Um die Verbesserung der Apparate zum Zerkleinern der Eisen- erze, der Erzwalzwerke, Kollergänge, Erzquetschen oder Steinbrecher und Kugelmühlen hat sich Hermann Gruson (geb. 13. März 1821, gest. 31. Januar 1895) und das Grusonwerk (jetzt Friedrich Krupp) groſse Verdienste erworben.
Auf die Ausbreitung der elektromagnetischen Aufbereitung haben wir bereits hingewiesen. Dieselbe wurde in Schweden, in Spanien, zu Allevard und Creuzot in Frankreich, zu Traversella in Italien, zu Oberlahnstein, Hamborn und Oberschlesien in Deutschland, mit dem gröſsten Erfolge aber in Nordamerika angewendet. Die Erze müssen, wenn sie nicht von Natur paramagnetisch sind, meistens erst geröstet werden. Man wendet dauernde Magnete oder Elektro- magnete an. Von den vielen Apparaten für die magnetische Auf- bereitung erwähnen wir den von Werner von Siemens von 1880, von Wernström2) in Örebro 1885, von H. Keſsler 1886 (D. R. P. Nr. 33587), Edison, Ball & Norton3) G. Conkling in Glenfalls (New York), von Beuther 1890 (D. R. P. Nr. 52292) und von Max Patzig 1896 (D. R. P. Nr. 86513).
In den Vereinigten Staaten von Nordamerika waren um 1893 folgende Systeme der magnetischen Aufbereitung in Anwendung:
1. Der Separator von Conkling auf der Tilly-Forster-Grube. Derselbe besteht in der Hauptsache aus einem 700 mm breiten Riemen, der über zwei Scheiben läuft. An der oberen befindet sich ein Elektromagnet mit alternierender Polarität. Ein Wasserstrom spült die unmagnetischen Erzteile weg, während die magnetischen mit dem Riemen nach oben geführt werden.
2. Buchanans Separator, bei dem zwei guſseiserne Cylinder die Elektromagneten bilden.
3. Der Apparat von Edison arbeitete 1890 vortrefflich in Ogden. Ein sehr starker Magnet beeinfluſst die fallenden Körner in ihrer Fallrichtung, so daſs sie vor oder hinter eine Scheidewand fallen. Hierauf folgt die eigentliche Separation.
4. Ball-Nortons Apparat (1891) ist ähnlich Nr. 2.
1) Siehe Teknisk. Tidskr. 1887, S. 89; R. Wagners Jahresbericht für 1887, S. 236; Stahl und Eisen 1888, S. 15.
2) Resultate in Schweden nach Nordenström in Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1892, S. 485.
3) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1890, S. 422.
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Hochöfen und Hochofenbetrieb.
und C. G. Särnström in den achtziger Jahren Versuche veröffentlicht.
J. Wiborgh hat 1887 eine Methode für die Bestimmung der Redu-
zierbarkeit der Eisenerze angegeben 1).
Um die Verbesserung der Apparate zum Zerkleinern der Eisen-
erze, der Erzwalzwerke, Kollergänge, Erzquetschen oder Steinbrecher
und Kugelmühlen hat sich Hermann Gruson (geb. 13. März 1821,
gest. 31. Januar 1895) und das Grusonwerk (jetzt Friedrich Krupp)
groſse Verdienste erworben.
Auf die Ausbreitung der elektromagnetischen Aufbereitung
haben wir bereits hingewiesen. Dieselbe wurde in Schweden, in
Spanien, zu Allevard und Creuzot in Frankreich, zu Traversella in
Italien, zu Oberlahnstein, Hamborn und Oberschlesien in Deutschland,
mit dem gröſsten Erfolge aber in Nordamerika angewendet. Die
Erze müssen, wenn sie nicht von Natur paramagnetisch sind, meistens
erst geröstet werden. Man wendet dauernde Magnete oder Elektro-
magnete an. Von den vielen Apparaten für die magnetische Auf-
bereitung erwähnen wir den von Werner von Siemens von 1880,
von Wernström 2) in Örebro 1885, von H. Keſsler 1886 (D. R. P.
Nr. 33587), Edison, Ball & Norton 3) G. Conkling in Glenfalls
(New York), von Beuther 1890 (D. R. P. Nr. 52292) und von Max
Patzig 1896 (D. R. P. Nr. 86513).
In den Vereinigten Staaten von Nordamerika waren um 1893
folgende Systeme der magnetischen Aufbereitung in Anwendung:
1. Der Separator von Conkling auf der Tilly-Forster-Grube.
Derselbe besteht in der Hauptsache aus einem 700 mm breiten
Riemen, der über zwei Scheiben läuft. An der oberen befindet
sich ein Elektromagnet mit alternierender Polarität. Ein
Wasserstrom spült die unmagnetischen Erzteile weg, während
die magnetischen mit dem Riemen nach oben geführt werden.
2. Buchanans Separator, bei dem zwei guſseiserne Cylinder die
Elektromagneten bilden.
3. Der Apparat von Edison arbeitete 1890 vortrefflich in Ogden.
Ein sehr starker Magnet beeinfluſst die fallenden Körner in
ihrer Fallrichtung, so daſs sie vor oder hinter eine Scheidewand
fallen. Hierauf folgt die eigentliche Separation.
4. Ball-Nortons Apparat (1891) ist ähnlich Nr. 2.
1) Siehe Teknisk. Tidskr. 1887, S. 89; R. Wagners Jahresbericht für 1887,
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2) Resultate in Schweden nach Nordenström in Österreich. Zeitschr. für
Berg- und Hüttenwesen 1892, S. 485.
3) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1890, S. 422.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/444>, abgerufen am 22.11.2024.
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