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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Hochöfen und Hochofenbetrieb.
Cowper-Apparate von 6,4 m Durchmesser und 22 m Höhe. Er erweiterte
dabei die Heizzüge von 102 mm auf 152 mm und gab dem Ver-
brennungsschacht einen kreissegmentförmigen Querschnitt. Die Er-
sparnis an Steinkohlen war gegen den früheren Betrieb mit eisernen
Winderhitzern sehr bedeutend.

Harvey suchte (1882) die Anlage der steinernen Winderhitzer
zu verbilligen; er liess die Gase nur in einer Richtung von unten

[Abbildung] Fig. 158.
nach oben durch das Gittermauerwerk streichen. Er hatte 25,5 qm
Heizfläche auf 1 cbm Wind und die Kosten stellten sich auf 184 Mark
für einen Quadratmeter Heizfläche, während ein eiserner Winderhitzer
nach Gjers nur 1,51 qm Heizfläche auf 1 cbm Wind hatte und 222 Mark
auf den Quadratmeter kostete. Bei einem Apparat nach Bolkow und
Vaughan stellten sich die entsprechenden Zahlen auf 3 qm und
118,9 Mark.

Eine Zeit lang legte man grossen Wert auf die Querschnittsform
der Heizkanäle, die man statt quadratisch sechseckig, kreisrund,
länglich viereckig u. s. w. 1) machte. Im allgemeinen geben runde
Kanäle die geringste, quadratische Kanäle die grösste Heizfläche;
dagegen lassen sich runde und sechseckige Kanäle leichter reinigen.
Custor führte mit Erfolg durchlochte Steine ein 2).

V. Strobel in Philadelphia legte den Verbrennungsraum der
Gase wieder ausserhalb des Winderhitzers in einen besonderen Ver-
brennungsraum, mit dem er je drei Winderhitzer verband.

Fr. W. Lürmann gab dem Verbrennungsraum eine ringförmige
Gestalt (D. R. P. Nr. 51360).


1) Siehe Stahl und Eisen 1884, S. 484; 1890, S. 766; 1896, S. 907.
2) Daselbst 1897, S. 177.

Hochöfen und Hochofenbetrieb.
Cowper-Apparate von 6,4 m Durchmesser und 22 m Höhe. Er erweiterte
dabei die Heizzüge von 102 mm auf 152 mm und gab dem Ver-
brennungsschacht einen kreissegmentförmigen Querschnitt. Die Er-
sparnis an Steinkohlen war gegen den früheren Betrieb mit eisernen
Winderhitzern sehr bedeutend.

Harvey suchte (1882) die Anlage der steinernen Winderhitzer
zu verbilligen; er lieſs die Gase nur in einer Richtung von unten

[Abbildung] Fig. 158.
nach oben durch das Gittermauerwerk streichen. Er hatte 25,5 qm
Heizfläche auf 1 cbm Wind und die Kosten stellten sich auf 184 Mark
für einen Quadratmeter Heizfläche, während ein eiserner Winderhitzer
nach Gjers nur 1,51 qm Heizfläche auf 1 cbm Wind hatte und 222 Mark
auf den Quadratmeter kostete. Bei einem Apparat nach Bolkow und
Vaughan stellten sich die entsprechenden Zahlen auf 3 qm und
118,9 Mark.

Eine Zeit lang legte man groſsen Wert auf die Querschnittsform
der Heizkanäle, die man statt quadratisch sechseckig, kreisrund,
länglich viereckig u. s. w. 1) machte. Im allgemeinen geben runde
Kanäle die geringste, quadratische Kanäle die gröſste Heizfläche;
dagegen lassen sich runde und sechseckige Kanäle leichter reinigen.
Custor führte mit Erfolg durchlochte Steine ein 2).

V. Strobel in Philadelphia legte den Verbrennungsraum der
Gase wieder auſserhalb des Winderhitzers in einen besonderen Ver-
brennungsraum, mit dem er je drei Winderhitzer verband.

Fr. W. Lürmann gab dem Verbrennungsraum eine ringförmige
Gestalt (D. R. P. Nr. 51360).


1) Siehe Stahl und Eisen 1884, S. 484; 1890, S. 766; 1896, S. 907.
2) Daselbst 1897, S. 177.
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[443/0459] Hochöfen und Hochofenbetrieb. Cowper-Apparate von 6,4 m Durchmesser und 22 m Höhe. Er erweiterte dabei die Heizzüge von 102 mm auf 152 mm und gab dem Ver- brennungsschacht einen kreissegmentförmigen Querschnitt. Die Er- sparnis an Steinkohlen war gegen den früheren Betrieb mit eisernen Winderhitzern sehr bedeutend. Harvey suchte (1882) die Anlage der steinernen Winderhitzer zu verbilligen; er lieſs die Gase nur in einer Richtung von unten [Abbildung Fig. 158.] nach oben durch das Gittermauerwerk streichen. Er hatte 25,5 qm Heizfläche auf 1 cbm Wind und die Kosten stellten sich auf 184 Mark für einen Quadratmeter Heizfläche, während ein eiserner Winderhitzer nach Gjers nur 1,51 qm Heizfläche auf 1 cbm Wind hatte und 222 Mark auf den Quadratmeter kostete. Bei einem Apparat nach Bolkow und Vaughan stellten sich die entsprechenden Zahlen auf 3 qm und 118,9 Mark. Eine Zeit lang legte man groſsen Wert auf die Querschnittsform der Heizkanäle, die man statt quadratisch sechseckig, kreisrund, länglich viereckig u. s. w. 1) machte. Im allgemeinen geben runde Kanäle die geringste, quadratische Kanäle die gröſste Heizfläche; dagegen lassen sich runde und sechseckige Kanäle leichter reinigen. Custor führte mit Erfolg durchlochte Steine ein 2). V. Strobel in Philadelphia legte den Verbrennungsraum der Gase wieder auſserhalb des Winderhitzers in einen besonderen Ver- brennungsraum, mit dem er je drei Winderhitzer verband. Fr. W. Lürmann gab dem Verbrennungsraum eine ringförmige Gestalt (D. R. P. Nr. 51360). 1) Siehe Stahl und Eisen 1884, S. 484; 1890, S. 766; 1896, S. 907. 2) Daselbst 1897, S. 177.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/459>, abgerufen am 25.11.2024.