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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Hochöfen.
steinen aufgeführten Kernschacht direkt in den Blechmantel, wie es
z. B. der 1874 auf der Friedrich-Wilhelmshütte bei Mülheim an
der Ruhr von J. Schlink erbaute Hochofen (Fig. 173, 174)
zeigt. Die Blechmäntel waren aber kostspielig und erschwerten die
Zugänglichkeit des Schachtes bei erforderlichen Reparaturen. Ver-
suche in Westfalen,
die Schachtmäntel
statt aus genieteten
Platten aus zu-
sammengeschraub-
ten Ringen und
Segmenten herzu-
stellen, hatten sich
nicht bewährt. Man
ging deshalb viel-
fach dazu über, die
Hochofenschächte
ohne Rauhschacht
ganz frei zu legen
und die feuerfesten
Steinlagen mit eiser-
nen Bändern zu bin-
den. Dies war in
Deutschland zuerst
auf der Ilseder Hütte
1864 und zu Neuss
bei einem von C. und
F. Büttgenbach
erbauten Hochofen
geschehen. Letztere
Konstruktion wurde
[Abbildung] Fig. 174.
durch die Weltausstellungen in Paris 1867 und Wien 1873 in weiten
Kreisen bekannt und auf verschiedenen Hüttenwerken besonders in
Frankreich eingeführt. Das von Büttgenbach empfohlene Weg-
lassen der eisernen Bänder hat sich aber nicht bewährt. Freistehende
gebundene Schächte ohne Blechmantel fanden, nachdem man sich
besonders auf der Gleiwitzer Hütte 1873 davon überzeugt hatte, dass
der Betrieb durch dieselben nicht nachteilig beeinflusst wurde 1), mehr

1) Versuche zu Gleiwitz in der Zeitschr. für Berg-, Hütten- u. Salinenwesen
XXII, S. 260.

Hochöfen.
steinen aufgeführten Kernschacht direkt in den Blechmantel, wie es
z. B. der 1874 auf der Friedrich-Wilhelmshütte bei Mülheim an
der Ruhr von J. Schlink erbaute Hochofen (Fig. 173, 174)
zeigt. Die Blechmäntel waren aber kostspielig und erschwerten die
Zugänglichkeit des Schachtes bei erforderlichen Reparaturen. Ver-
suche in Westfalen,
die Schachtmäntel
statt aus genieteten
Platten aus zu-
sammengeschraub-
ten Ringen und
Segmenten herzu-
stellen, hatten sich
nicht bewährt. Man
ging deshalb viel-
fach dazu über, die
Hochofenschächte
ohne Rauhschacht
ganz frei zu legen
und die feuerfesten
Steinlagen mit eiser-
nen Bändern zu bin-
den. Dies war in
Deutschland zuerst
auf der Ilseder Hütte
1864 und zu Neuſs
bei einem von C. und
F. Büttgenbach
erbauten Hochofen
geschehen. Letztere
Konstruktion wurde
[Abbildung] Fig. 174.
durch die Weltausstellungen in Paris 1867 und Wien 1873 in weiten
Kreisen bekannt und auf verschiedenen Hüttenwerken besonders in
Frankreich eingeführt. Das von Büttgenbach empfohlene Weg-
lassen der eisernen Bänder hat sich aber nicht bewährt. Freistehende
gebundene Schächte ohne Blechmantel fanden, nachdem man sich
besonders auf der Gleiwitzer Hütte 1873 davon überzeugt hatte, daſs
der Betrieb durch dieselben nicht nachteilig beeinfluſst wurde 1), mehr

1) Versuche zu Gleiwitz in der Zeitschr. für Berg-, Hütten- u. Salinenwesen
XXII, S. 260.
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[461/0477] Hochöfen. steinen aufgeführten Kernschacht direkt in den Blechmantel, wie es z. B. der 1874 auf der Friedrich-Wilhelmshütte bei Mülheim an der Ruhr von J. Schlink erbaute Hochofen (Fig. 173, 174) zeigt. Die Blechmäntel waren aber kostspielig und erschwerten die Zugänglichkeit des Schachtes bei erforderlichen Reparaturen. Ver- suche in Westfalen, die Schachtmäntel statt aus genieteten Platten aus zu- sammengeschraub- ten Ringen und Segmenten herzu- stellen, hatten sich nicht bewährt. Man ging deshalb viel- fach dazu über, die Hochofenschächte ohne Rauhschacht ganz frei zu legen und die feuerfesten Steinlagen mit eiser- nen Bändern zu bin- den. Dies war in Deutschland zuerst auf der Ilseder Hütte 1864 und zu Neuſs bei einem von C. und F. Büttgenbach erbauten Hochofen geschehen. Letztere Konstruktion wurde [Abbildung Fig. 174.] durch die Weltausstellungen in Paris 1867 und Wien 1873 in weiten Kreisen bekannt und auf verschiedenen Hüttenwerken besonders in Frankreich eingeführt. Das von Büttgenbach empfohlene Weg- lassen der eisernen Bänder hat sich aber nicht bewährt. Freistehende gebundene Schächte ohne Blechmantel fanden, nachdem man sich besonders auf der Gleiwitzer Hütte 1873 davon überzeugt hatte, daſs der Betrieb durch dieselben nicht nachteilig beeinfluſst wurde 1), mehr 1) Versuche zu Gleiwitz in der Zeitschr. für Berg-, Hütten- u. Salinenwesen XXII, S. 260.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/477>, abgerufen am 25.11.2024.