Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Hochöfen. wie den Schacht aus einer grösseren Anzahl kleiner Steine auf,wie es in Fig. 180 an dem 1892 erbauten Hochofen der Dort- munder Union zu sehen ist. In dieser Weise war der Ofen I der Edgar Thomson-Werke in Pennsylvanien schon 1879 gebaut worden. Übrigens arbeitete Dietrich in Aplerbeck bereits 1867 mit einem aus gewöhnlichen Schachtsteinen [Abbildung]
Fig. 181. gemauerten Gestell. In Amerikawurden Rast und Gestell der aus kleinen Steinen aufge- bauten Öfen ebenfalls mit starken Eisenschienen gebun- den. Die wassergekühlfen Steinwände machte man (1887) meist nur 450 mm stark. An Stelle der "Krinolinen-Ver- ankerung", die sich nicht be- währte, trat eine förmliche Panzerung mit Kühlplatten. Der Herd des 1882 an- geblasenen Hochofens der Edgar Thomson-Werke war mit Kühlplatten umgeben und unten um diese eine Rinne angebracht, durch welche das ablaufende Kühlwasser abfloss und so zugleich den Boden- stein schützte. Über diese war eine zweite Reihe Platten zum Schutz der Umgebung der Formgewölbe angeordnet und teilweise in die feuerfesten Steine eingelassen. Die Rast war von einem Blechmantel von 13 mm Dicke eingeschlossen, welcher oben am Tragring befestigt war. Da die Mauerstärke der Rast nur 570 mm betrug, so bewirkte die den Blechmantel bestreichende Luft schon eine ausreichende Kühlung. Auch diese Einrichtung genügte bei dem forcierten Betriebe nicht und man ersetzte sie bei der Neuzustellung 1885 durch das wassergekühlte "Korsett", wie es der Edgar Thomson-Ofen von 1885 in Fig. 181 zeigt. 30*
Hochöfen. wie den Schacht aus einer gröſseren Anzahl kleiner Steine auf,wie es in Fig. 180 an dem 1892 erbauten Hochofen der Dort- munder Union zu sehen ist. In dieser Weise war der Ofen I der Edgar Thomson-Werke in Pennsylvanien schon 1879 gebaut worden. Übrigens arbeitete Dietrich in Aplerbeck bereits 1867 mit einem aus gewöhnlichen Schachtsteinen [Abbildung]
Fig. 181. gemauerten Gestell. In Amerikawurden Rast und Gestell der aus kleinen Steinen aufge- bauten Öfen ebenfalls mit starken Eisenschienen gebun- den. Die wassergekühlfen Steinwände machte man (1887) meist nur 450 mm stark. An Stelle der „Krinolinen-Ver- ankerung“, die sich nicht be- währte, trat eine förmliche Panzerung mit Kühlplatten. Der Herd des 1882 an- geblasenen Hochofens der Edgar Thomson-Werke war mit Kühlplatten umgeben und unten um diese eine Rinne angebracht, durch welche das ablaufende Kühlwasser abfloſs und so zugleich den Boden- stein schützte. Über diese war eine zweite Reihe Platten zum Schutz der Umgebung der Formgewölbe angeordnet und teilweise in die feuerfesten Steine eingelassen. Die Rast war von einem Blechmantel von 13 mm Dicke eingeschlossen, welcher oben am Tragring befestigt war. Da die Mauerstärke der Rast nur 570 mm betrug, so bewirkte die den Blechmantel bestreichende Luft schon eine ausreichende Kühlung. Auch diese Einrichtung genügte bei dem forcierten Betriebe nicht und man ersetzte sie bei der Neuzustellung 1885 durch das wassergekühlte „Korsett“, wie es der Edgar Thomson-Ofen von 1885 in Fig. 181 zeigt. 30*
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Hochöfen.
wie den Schacht aus einer gröſseren Anzahl kleiner Steine auf,
wie es in Fig. 180 an dem 1892 erbauten Hochofen der Dort-
munder Union zu sehen ist. In dieser Weise war der Ofen I der
Edgar Thomson-Werke in Pennsylvanien schon 1879 gebaut worden.
Übrigens arbeitete Dietrich in Aplerbeck bereits 1867 mit einem aus
gewöhnlichen Schachtsteinen
[Abbildung Fig. 181.]
gemauerten Gestell. In Amerika
wurden Rast und Gestell der
aus kleinen Steinen aufge-
bauten Öfen ebenfalls mit
starken Eisenschienen gebun-
den. Die wassergekühlfen
Steinwände machte man (1887)
meist nur 450 mm stark. An
Stelle der „Krinolinen-Ver-
ankerung“, die sich nicht be-
währte, trat eine förmliche
Panzerung mit Kühlplatten.
Der Herd des 1882 an-
geblasenen Hochofens der
Edgar Thomson-Werke war
mit Kühlplatten umgeben und
unten um diese eine Rinne
angebracht, durch welche das
ablaufende Kühlwasser abfloſs
und so zugleich den Boden-
stein schützte. Über diese war
eine zweite Reihe Platten zum
Schutz der Umgebung der
Formgewölbe angeordnet und
teilweise in die feuerfesten
Steine eingelassen. Die Rast
war von einem Blechmantel von
13 mm Dicke eingeschlossen,
welcher oben am Tragring befestigt war. Da die Mauerstärke
der Rast nur 570 mm betrug, so bewirkte die den Blechmantel
bestreichende Luft schon eine ausreichende Kühlung. Auch diese
Einrichtung genügte bei dem forcierten Betriebe nicht und man
ersetzte sie bei der Neuzustellung 1885 durch das wassergekühlte
„Korsett“, wie es der Edgar Thomson-Ofen von 1885 in Fig. 181 zeigt.
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Zitationshilfe: | Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/483>, abgerufen am 16.07.2024. |