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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Hochöfen.
Drehscheibe (Fig. 200 1) erfunden, in welche er das flüssige Roheisen
einfliessen lässt, um sandfreie Masseln zu erhalten.

1896 wurde ein von Ed. A. Uehling erfundener Apparat zum
Giessen und Transportieren der Masseln 2) von der Carnegie-Gesell-
schaft auf dem Lucyofen bei Pittsburgh eingeführt: Er bestand

[Abbildung] Fig. 201.
aus einem wenig geneigten Paternosterwerk, dessen Becher die
Masselformen bildeten, in die das flüssige Roheisen aus dem
Hochofen mit Hülfe einer grossen Giesspfanne geleitet wurde. Die
endlose Kette mit den Masselformen bewegt sich langsam weiter,
das Eisen wird gekühlt, erstarrt und gelangt am Ende auf ein
rechtwinklig laufendes Transportband, das die Masseln den Eisen-
bahnwagen zuführt und sie in diese fallen lässt. Fig. 201 zeigt
die Anlage. A ist der Hochofen, B die fahrbare Giesspfanne, die
durch die T-förmige Rinne C das flüssige Eisen der paarweise
angeordneten Giessvorrichtung D D', die sich in der Pfeilrichtung
bewegt, zuführt. Die Geschwindigkeit beträgt 41/2 m in der Minute,

1 Siehe Stahl und Eisen 1894, S. 253.
2) Daselbst 1900, S. 25.

Hochöfen.
Drehscheibe (Fig. 200 1) erfunden, in welche er das flüssige Roheisen
einflieſsen läſst, um sandfreie Masseln zu erhalten.

1896 wurde ein von Ed. A. Uehling erfundener Apparat zum
Gieſsen und Transportieren der Masseln 2) von der Carnegie-Gesell-
schaft auf dem Lucyofen bei Pittsburgh eingeführt: Er bestand

[Abbildung] Fig. 201.
aus einem wenig geneigten Paternosterwerk, dessen Becher die
Masselformen bildeten, in die das flüssige Roheisen aus dem
Hochofen mit Hülfe einer groſsen Gieſspfanne geleitet wurde. Die
endlose Kette mit den Masselformen bewegt sich langsam weiter,
das Eisen wird gekühlt, erstarrt und gelangt am Ende auf ein
rechtwinklig laufendes Transportband, das die Masseln den Eisen-
bahnwagen zuführt und sie in diese fallen läſst. Fig. 201 zeigt
die Anlage. A ist der Hochofen, B die fahrbare Gieſspfanne, die
durch die T-förmige Rinne C das flüssige Eisen der paarweise
angeordneten Gieſsvorrichtung D D', die sich in der Pfeilrichtung
bewegt, zuführt. Die Geschwindigkeit beträgt 4½ m in der Minute,

1 Siehe Stahl und Eisen 1894, S. 253.
2) Daselbst 1900, S. 25.
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[491/0507] Hochöfen. Drehscheibe (Fig. 200 1) erfunden, in welche er das flüssige Roheisen einflieſsen läſst, um sandfreie Masseln zu erhalten. 1896 wurde ein von Ed. A. Uehling erfundener Apparat zum Gieſsen und Transportieren der Masseln 2) von der Carnegie-Gesell- schaft auf dem Lucyofen bei Pittsburgh eingeführt: Er bestand [Abbildung Fig. 201.] aus einem wenig geneigten Paternosterwerk, dessen Becher die Masselformen bildeten, in die das flüssige Roheisen aus dem Hochofen mit Hülfe einer groſsen Gieſspfanne geleitet wurde. Die endlose Kette mit den Masselformen bewegt sich langsam weiter, das Eisen wird gekühlt, erstarrt und gelangt am Ende auf ein rechtwinklig laufendes Transportband, das die Masseln den Eisen- bahnwagen zuführt und sie in diese fallen läſst. Fig. 201 zeigt die Anlage. A ist der Hochofen, B die fahrbare Gieſspfanne, die durch die T-förmige Rinne C das flüssige Eisen der paarweise angeordneten Gieſsvorrichtung D D', die sich in der Pfeilrichtung bewegt, zuführt. Die Geschwindigkeit beträgt 4½ m in der Minute, 1 Siehe Stahl und Eisen 1894, S. 253. 2) Daselbst 1900, S. 25.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/507>, abgerufen am 22.11.2024.