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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Eisengiesserei seit 1870.
schraubte Kasten. Schmiedeeiserne Kasten werden jetzt fabrikmässig
hergestellt und sind leichter wie Gusseisenkasten 1).

Zahlreiche Verbesserungen wurden bei den Formmaschinen,
die eine grosse Verbreitung erlangten, gemacht. Wir können nur
einzelne derselben in chronologischer Ordnung kurz erwähnen.

Auf der Wiener Weltausstellung von 1873 war eine Röhrenform-
maschine von Direktor Dewailly von Marquise, Dep. Pas de Calais,
die auf dem in Schottland bewährten Princip der rotierenden Stampf-
keulen beruhte.

[Abbildung] Fig. 224.

Ende der siebziger Jahre konstruierten Sebold & Neff in
Durlach [später Badische Maschinenfabrik 2)] eine Formmaschine, die
grosse Verbreitung in Deutschland fand. Sie arbeitete mit einer
Modellplatte, Modell und Schwenkrahmen, presste den Sand in den
Formkasten und war mit einer Vorrichtung zum Auslösen des Modells
versehen. In der ersten Beschreibung 3) war darauf Wert gelegt, dass
die Druckplatte keine ebene, sondern eine der Gestalt des Modells
entsprechende Druckfläche haben solle. Sie war für Handbetrieb ein-
gerichtet. Um dieselbe Zeit (1879) wurde die Formmaschine von
G. Woolnough und Fr. Dehne in Halberstadt (D. R. P. Nr. 1391,
8669 und 15271), Fig. 224, die ebenfalls grossen Beifall fand, ein-

1) Siehe Eisenzeitung 1900, S. 815.
2) Siehe Ledebur, Eisen und Stahlgiesserei, Fig. 133, 134.
3) Siehe Dinglers Pol. Journ. 1880, II, S. 19; 1883, III, S. 245, IV, S. 104, 107.

Die Eisengieſserei seit 1870.
schraubte Kasten. Schmiedeeiserne Kasten werden jetzt fabrikmäſsig
hergestellt und sind leichter wie Guſseisenkasten 1).

Zahlreiche Verbesserungen wurden bei den Formmaschinen,
die eine groſse Verbreitung erlangten, gemacht. Wir können nur
einzelne derselben in chronologischer Ordnung kurz erwähnen.

Auf der Wiener Weltausstellung von 1873 war eine Röhrenform-
maschine von Direktor Dewailly von Marquise, Dep. Pas de Calais,
die auf dem in Schottland bewährten Princip der rotierenden Stampf-
keulen beruhte.

[Abbildung] Fig. 224.

Ende der siebziger Jahre konstruierten Sebold & Neff in
Durlach [später Badische Maschinenfabrik 2)] eine Formmaschine, die
groſse Verbreitung in Deutschland fand. Sie arbeitete mit einer
Modellplatte, Modell und Schwenkrahmen, preſste den Sand in den
Formkasten und war mit einer Vorrichtung zum Auslösen des Modells
versehen. In der ersten Beschreibung 3) war darauf Wert gelegt, daſs
die Druckplatte keine ebene, sondern eine der Gestalt des Modells
entsprechende Druckfläche haben solle. Sie war für Handbetrieb ein-
gerichtet. Um dieselbe Zeit (1879) wurde die Formmaschine von
G. Woolnough und Fr. Dehne in Halberstadt (D. R. P. Nr. 1391,
8669 und 15271), Fig. 224, die ebenfalls groſsen Beifall fand, ein-

1) Siehe Eisenzeitung 1900, S. 815.
2) Siehe Ledebur, Eisen und Stahlgieſserei, Fig. 133, 134.
3) Siehe Dinglers Pol. Journ. 1880, II, S. 19; 1883, III, S. 245, IV, S. 104, 107.
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[542/0558] Die Eisengieſserei seit 1870. schraubte Kasten. Schmiedeeiserne Kasten werden jetzt fabrikmäſsig hergestellt und sind leichter wie Guſseisenkasten 1). Zahlreiche Verbesserungen wurden bei den Formmaschinen, die eine groſse Verbreitung erlangten, gemacht. Wir können nur einzelne derselben in chronologischer Ordnung kurz erwähnen. Auf der Wiener Weltausstellung von 1873 war eine Röhrenform- maschine von Direktor Dewailly von Marquise, Dep. Pas de Calais, die auf dem in Schottland bewährten Princip der rotierenden Stampf- keulen beruhte. [Abbildung Fig. 224.] Ende der siebziger Jahre konstruierten Sebold & Neff in Durlach [später Badische Maschinenfabrik 2)] eine Formmaschine, die groſse Verbreitung in Deutschland fand. Sie arbeitete mit einer Modellplatte, Modell und Schwenkrahmen, preſste den Sand in den Formkasten und war mit einer Vorrichtung zum Auslösen des Modells versehen. In der ersten Beschreibung 3) war darauf Wert gelegt, daſs die Druckplatte keine ebene, sondern eine der Gestalt des Modells entsprechende Druckfläche haben solle. Sie war für Handbetrieb ein- gerichtet. Um dieselbe Zeit (1879) wurde die Formmaschine von G. Woolnough und Fr. Dehne in Halberstadt (D. R. P. Nr. 1391, 8669 und 15271), Fig. 224, die ebenfalls groſsen Beifall fand, ein- 1) Siehe Eisenzeitung 1900, S. 815. 2) Siehe Ledebur, Eisen und Stahlgieſserei, Fig. 133, 134. 3) Siehe Dinglers Pol. Journ. 1880, II, S. 19; 1883, III, S. 245, IV, S. 104, 107.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/558>, abgerufen am 22.11.2024.