fassen konnten und deren Sohle aus beweglichen, auf Rädergestellen aufgelagerten Platten, welche die Böden trugen, hergestellt war. Zahl und Durchmesser der Windröhren waren, wie beim Bessemerverfahren, auf verschiedenen Hütten verschieden. So hatten die Böden zu
[Abbildung]
Fig. 262.
Witkowitz 35 Windöffnungen von 12 bis 17 mm, die zu Rote Erde bei Aachen 64 von 15 mm, die zu Kladno 84 zu 10 mm Durchmesser.
Bei der Herstellung der Böden mit gebrannten Thon- formen werden diese entweder ähnlich wie die Nadeln mit teerhaltiger Masse umstampft oder es werden erst Metall- kerne eingesetzt, die dann ausgezogen und durch die Formen ersetzt werden.
Die fertigen Böden, die nach Holleys Prinzip mit konischer Verbindungsfläche gestaltet sind, werden dann an das Birnfutter an- gesetzt, indem die Fuge erst durch eine Rolle von geteerter Dolomit- masse, die durch den Boden angedrückt wird, dann durch Verschmieren
[Abbildung]
Fig. 263.
und Ausstopfen des verbleibenden freien Raumes bewirkt wird. Das Andrücken geschieht fast überall mit Hydraulik und zwar meistens durch einen Wagen (Fig. 262, 263), dessen Tragplatte mit dem Birnen- boden durch einen hydraulischen Cylinder hochgedrückt wird. Sehr
Die Erfindung und Einführung des Thomasprozesses.
fassen konnten und deren Sohle aus beweglichen, auf Rädergestellen aufgelagerten Platten, welche die Böden trugen, hergestellt war. Zahl und Durchmesser der Windröhren waren, wie beim Bessemerverfahren, auf verschiedenen Hütten verschieden. So hatten die Böden zu
[Abbildung]
Fig. 262.
Witkowitz 35 Windöffnungen von 12 bis 17 mm, die zu Rote Erde bei Aachen 64 von 15 mm, die zu Kladno 84 zu 10 mm Durchmesser.
Bei der Herstellung der Böden mit gebrannten Thon- formen werden diese entweder ähnlich wie die Nadeln mit teerhaltiger Masse umstampft oder es werden erst Metall- kerne eingesetzt, die dann ausgezogen und durch die Formen ersetzt werden.
Die fertigen Böden, die nach Holleys Prinzip mit konischer Verbindungsfläche gestaltet sind, werden dann an das Birnfutter an- gesetzt, indem die Fuge erst durch eine Rolle von geteerter Dolomit- masse, die durch den Boden angedrückt wird, dann durch Verschmieren
[Abbildung]
Fig. 263.
und Ausstopfen des verbleibenden freien Raumes bewirkt wird. Das Andrücken geschieht fast überall mit Hydraulik und zwar meistens durch einen Wagen (Fig. 262, 263), dessen Tragplatte mit dem Birnen- boden durch einen hydraulischen Cylinder hochgedrückt wird. Sehr
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0662"n="646"/><fwplace="top"type="header">Die Erfindung und Einführung des Thomasprozesses.</fw><lb/>
fassen konnten und deren Sohle aus beweglichen, auf Rädergestellen<lb/>
aufgelagerten Platten, welche die Böden trugen, hergestellt war. Zahl<lb/>
und Durchmesser der Windröhren waren, wie beim Bessemerverfahren,<lb/>
auf verschiedenen Hütten verschieden. So hatten die Böden zu<lb/><figure><head>Fig. 262.</head></figure><lb/>
Witkowitz 35 Windöffnungen<lb/>
von 12 bis 17 mm, die zu Rote<lb/>
Erde bei Aachen 64 von 15 mm,<lb/>
die zu Kladno 84 zu 10 mm<lb/>
Durchmesser.</p><lb/><p>Bei der Herstellung der<lb/>
Böden mit gebrannten Thon-<lb/>
formen werden diese entweder<lb/>
ähnlich wie die Nadeln mit<lb/>
teerhaltiger Masse umstampft<lb/>
oder es werden erst Metall-<lb/>
kerne eingesetzt, die dann<lb/>
ausgezogen und durch die Formen ersetzt werden.</p><lb/><p>Die fertigen Böden, die nach <hirendition="#g">Holleys</hi> Prinzip mit konischer<lb/>
Verbindungsfläche gestaltet sind, werden dann an das Birnfutter an-<lb/>
gesetzt, indem die Fuge erst durch eine Rolle von geteerter Dolomit-<lb/>
masse, die durch den Boden angedrückt wird, dann durch Verschmieren<lb/><figure><head>Fig. 263.</head></figure><lb/>
und Ausstopfen des verbleibenden freien Raumes bewirkt wird. Das<lb/>
Andrücken geschieht fast überall mit Hydraulik und zwar meistens<lb/>
durch einen Wagen (Fig. 262, 263), dessen Tragplatte mit dem Birnen-<lb/>
boden durch einen hydraulischen Cylinder hochgedrückt wird. Sehr<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[646/0662]
Die Erfindung und Einführung des Thomasprozesses.
fassen konnten und deren Sohle aus beweglichen, auf Rädergestellen
aufgelagerten Platten, welche die Böden trugen, hergestellt war. Zahl
und Durchmesser der Windröhren waren, wie beim Bessemerverfahren,
auf verschiedenen Hütten verschieden. So hatten die Böden zu
[Abbildung Fig. 262.]
Witkowitz 35 Windöffnungen
von 12 bis 17 mm, die zu Rote
Erde bei Aachen 64 von 15 mm,
die zu Kladno 84 zu 10 mm
Durchmesser.
Bei der Herstellung der
Böden mit gebrannten Thon-
formen werden diese entweder
ähnlich wie die Nadeln mit
teerhaltiger Masse umstampft
oder es werden erst Metall-
kerne eingesetzt, die dann
ausgezogen und durch die Formen ersetzt werden.
Die fertigen Böden, die nach Holleys Prinzip mit konischer
Verbindungsfläche gestaltet sind, werden dann an das Birnfutter an-
gesetzt, indem die Fuge erst durch eine Rolle von geteerter Dolomit-
masse, die durch den Boden angedrückt wird, dann durch Verschmieren
[Abbildung Fig. 263.]
und Ausstopfen des verbleibenden freien Raumes bewirkt wird. Das
Andrücken geschieht fast überall mit Hydraulik und zwar meistens
durch einen Wagen (Fig. 262, 263), dessen Tragplatte mit dem Birnen-
boden durch einen hydraulischen Cylinder hochgedrückt wird. Sehr
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 646. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/662>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.