Fortschritte des Bessemer- und Thomasprozesses seit 1881.
Zum Loslösen der in den Koquillen festsitzenden Blöcke hatte William B. Jones zu Braddock 1888 eine Maschine erfunden, die in ihrem Hauptteil aus einem horizontalen, hydraulischen Kolben bestand. C. Haudry-Bonfosse in Seraing wollte das Festsitzen der Blöcke durch eine eigens konstruierte Koquille vermeiden (D. R. P. Nr. 47112).
Eine andere Vorrichtung zum Ausstossen der Blöcke durch Wasserdruck liess sich John T. Lewis in Turtle Creek (Pa.) 1893 patentieren (Amer. Pat. Nr. 480432) 1); desgleichen konstruierte Henry Aiken in Pittsburg einen hydraulischen Blockausstosser (Amer. Pat. Nr. 526094/5) 2), einen eben solchen Evans 1899 3). Riley stellt die Blockformen umgekehrt auf, so dass das weite Ende nach oben kommt, und hebt die Blöcke aus, anstatt dass sonst die Koquillen abgehoben werden. Die Formen können dann immer an ihrem Platze stehen bleiben, wodurch weniger Zeit verloren geht. Damit die Zange die Blöcke besser fassen kann, werden zwei rinnenförmige Vertiefungen durch Kerneinlagen gebildet.
Verbesserte Blockzangen liessen sich J. F. Lundahl in Home- stead (Pa.) 1894 (Amer. Pat. Nr. 510037) 4), Bayley und Roberts in Stockton on Tees (D. R. P. Nr. 84933), C. W. Bolzinger in Mun- hall, Pa., 1896 (Amer. Pat. Nr. 542985) 5) patentieren.
A. G. Dinkey in Munhall erfand einen hydraulischen Blockkran (Amer. Pat. Nr. 542997) 6). Ein elektrischer Blockkran von Morgan war schon 1894 patentiert worden (Amer. Pat. Nr. 520798 und 522913) 7).
Sehr wichtig für die Fortschritte des Konverterprozesses waren die Verbesserungen der hydraulischen Kräne namentlich bezüglich rascher Bewegung auf- und abwärts und zum Drehen. Eine grosse Beschleunigung des Betriebes und dadurch Erhöhung der Leistung wurde durch das direkte Giessen der Blöcke auf Wagen, welches in Amerika um 1897 aufkam, herbeigeführt.
Eine Verbesserung der Qualität des Flusseisens bezweckte 1890 Leop. Pszczolka in Graz dadurch, dass er das überblasene
1) Siehe Stahl und Eisen 1893, S. 213.
2) Siehe a. a. O. 1895, S. 543.
3) Siehe a. a. O. 1900, S. 241.
4) A. a. O. 1894, S. 645.
5) A. a. O. 1897, S. 593.
6) A. a. O. 1897, S. 593.
7) A. a. O. 1895, S. 253.
Fortschritte des Bessemer- und Thomasprozesses seit 1881.
Zum Loslösen der in den Koquillen festsitzenden Blöcke hatte William B. Jones zu Braddock 1888 eine Maschine erfunden, die in ihrem Hauptteil aus einem horizontalen, hydraulischen Kolben bestand. C. Haudry-Bonfosse in Seraing wollte das Festsitzen der Blöcke durch eine eigens konstruierte Koquille vermeiden (D. R. P. Nr. 47112).
Eine andere Vorrichtung zum Ausstoſsen der Blöcke durch Wasserdruck lieſs sich John T. Lewis in Turtle Creek (Pa.) 1893 patentieren (Amer. Pat. Nr. 480432) 1); desgleichen konstruierte Henry Aiken in Pittsburg einen hydraulischen Blockausstoſser (Amer. Pat. Nr. 526094/5) 2), einen eben solchen Evans 1899 3). Riley stellt die Blockformen umgekehrt auf, so daſs das weite Ende nach oben kommt, und hebt die Blöcke aus, anstatt daſs sonst die Koquillen abgehoben werden. Die Formen können dann immer an ihrem Platze stehen bleiben, wodurch weniger Zeit verloren geht. Damit die Zange die Blöcke besser fassen kann, werden zwei rinnenförmige Vertiefungen durch Kerneinlagen gebildet.
Verbesserte Blockzangen lieſsen sich J. F. Lundahl in Home- stead (Pa.) 1894 (Amer. Pat. Nr. 510037) 4), Bayley und Roberts in Stockton on Tees (D. R. P. Nr. 84933), C. W. Bolzinger in Mun- hall, Pa., 1896 (Amer. Pat. Nr. 542985) 5) patentieren.
A. G. Dinkey in Munhall erfand einen hydraulischen Blockkran (Amer. Pat. Nr. 542997) 6). Ein elektrischer Blockkran von Morgan war schon 1894 patentiert worden (Amer. Pat. Nr. 520798 und 522913) 7).
Sehr wichtig für die Fortschritte des Konverterprozesses waren die Verbesserungen der hydraulischen Kräne namentlich bezüglich rascher Bewegung auf- und abwärts und zum Drehen. Eine groſse Beschleunigung des Betriebes und dadurch Erhöhung der Leistung wurde durch das direkte Gieſsen der Blöcke auf Wagen, welches in Amerika um 1897 aufkam, herbeigeführt.
Eine Verbesserung der Qualität des Fluſseisens bezweckte 1890 Leop. Pszczolka in Graz dadurch, daſs er das überblasene
1) Siehe Stahl und Eisen 1893, S. 213.
2) Siehe a. a. O. 1895, S. 543.
3) Siehe a. a. O. 1900, S. 241.
4) A. a. O. 1894, S. 645.
5) A. a. O. 1897, S. 593.
6) A. a. O. 1897, S. 593.
7) A. a. O. 1895, S. 253.
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Fortschritte des Bessemer- und Thomasprozesses seit 1881.
Zum Loslösen der in den Koquillen festsitzenden Blöcke hatte
William B. Jones zu Braddock 1888 eine Maschine erfunden, die
in ihrem Hauptteil aus einem horizontalen, hydraulischen Kolben
bestand. C. Haudry-Bonfosse in Seraing wollte das Festsitzen der
Blöcke durch eine eigens konstruierte Koquille vermeiden (D. R. P.
Nr. 47112).
Eine andere Vorrichtung zum Ausstoſsen der Blöcke durch
Wasserdruck lieſs sich John T. Lewis in Turtle Creek (Pa.) 1893
patentieren (Amer. Pat. Nr. 480432) 1); desgleichen konstruierte
Henry Aiken in Pittsburg einen hydraulischen Blockausstoſser (Amer.
Pat. Nr. 526094/5) 2), einen eben solchen Evans 1899 3). Riley
stellt die Blockformen umgekehrt auf, so daſs das weite Ende nach
oben kommt, und hebt die Blöcke aus, anstatt daſs sonst die Koquillen
abgehoben werden. Die Formen können dann immer an ihrem Platze
stehen bleiben, wodurch weniger Zeit verloren geht. Damit die Zange
die Blöcke besser fassen kann, werden zwei rinnenförmige Vertiefungen
durch Kerneinlagen gebildet.
Verbesserte Blockzangen lieſsen sich J. F. Lundahl in Home-
stead (Pa.) 1894 (Amer. Pat. Nr. 510037) 4), Bayley und Roberts
in Stockton on Tees (D. R. P. Nr. 84933), C. W. Bolzinger in Mun-
hall, Pa., 1896 (Amer. Pat. Nr. 542985) 5) patentieren.
A. G. Dinkey in Munhall erfand einen hydraulischen Blockkran
(Amer. Pat. Nr. 542997) 6). Ein elektrischer Blockkran von Morgan
war schon 1894 patentiert worden (Amer. Pat. Nr. 520798 und
522913) 7).
Sehr wichtig für die Fortschritte des Konverterprozesses waren
die Verbesserungen der hydraulischen Kräne namentlich bezüglich
rascher Bewegung auf- und abwärts und zum Drehen. Eine groſse
Beschleunigung des Betriebes und dadurch Erhöhung der Leistung
wurde durch das direkte Gieſsen der Blöcke auf Wagen, welches in
Amerika um 1897 aufkam, herbeigeführt.
Eine Verbesserung der Qualität des Fluſseisens bezweckte 1890
Leop. Pszczolka in Graz dadurch, daſs er das überblasene
1) Siehe Stahl und Eisen 1893, S. 213.
2) Siehe a. a. O. 1895, S. 543.
3) Siehe a. a. O. 1900, S. 241.
4) A. a. O. 1894, S. 645.
5) A. a. O. 1897, S. 593.
6) A. a. O. 1897, S. 593.
7) A. a. O. 1895, S. 253.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/702>, abgerufen am 22.11.2024.
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