die Hitze zu sehr nach vorn zog, man warf sie deshalb im Laufe der sechziger Jahre vielfach wieder ab oder verwendete sie, wie früher, nur im Notfall. Die Lürmannsche Schlackenform lag unter dem Tümpel, etwas tiefer als die übrigen Windformen.
Von immer grösserer Bedeutung wurde die Gasabführung bei den Hochöfen, welche auf deren Konstruktion, namentlich auf die des oberen Teiles des Schachtes nicht ohne Einfluss blieb. Der Gasfang wurde ganz allgemein ein wichtiger Zubehör des Hochofens, der auch in England bei allen neuerbauten Öfen zur Anwendung kam. Eine Ausnahme machten noch die schottischen Hochöfen und die- jenigen in Cumberland, die auf Bessemer- Hämatitroheisen gin- gen. Am verbreitetsten war die einfache und zweckmässige Kon- struktion Parrys (cup and cone), besonders in Südwales und bei den neuen Hochöfen im Clevelanddistrikt. Neben dieser wurden aber eine grosse Anzahl neuerfundener Gicht- gasfänge patentiert und versucht. Parrys
[Abbildung]
Fig. 55.
Trichter hatte allerdings den Nachteil, dass er die Gicht gänzlich dem Blick entzog, so dass man das Aufgeben der Beschickung nicht kontrol- lieren konnte; die Aufgabe erfolgte ausserdem wie auch die Gasableitung nur am Rande des Ofens. Die meisten Konstruktionen erstrebten, ein besseres Aufgeben mit vollständigerer Gasableitung zu verbinden. In sehr einfacher Weise erreichte dies Turley 1860 mit seinem Gichthut (Fig. 55). Der gewölbte Deckel G hatte in der Mitte das Gas- ableitungsrohr B, welches sich teleskopisch in dem feststehenden Gas- rohr F bewegte. Dieser Gichtfang hatte den Nachteil, dass während des Aufgichtens viel Gas entwich. Besser war in dieser Hinsicht schon
Beck, Geschichte des Eisens. 5
Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
die Hitze zu sehr nach vorn zog, man warf sie deshalb im Laufe der sechziger Jahre vielfach wieder ab oder verwendete sie, wie früher, nur im Notfall. Die Lürmannsche Schlackenform lag unter dem Tümpel, etwas tiefer als die übrigen Windformen.
Von immer gröſserer Bedeutung wurde die Gasabführung bei den Hochöfen, welche auf deren Konstruktion, namentlich auf die des oberen Teiles des Schachtes nicht ohne Einfluſs blieb. Der Gasfang wurde ganz allgemein ein wichtiger Zubehör des Hochofens, der auch in England bei allen neuerbauten Öfen zur Anwendung kam. Eine Ausnahme machten noch die schottischen Hochöfen und die- jenigen in Cumberland, die auf Bessemer- Hämatitroheisen gin- gen. Am verbreitetsten war die einfache und zweckmäſsige Kon- struktion Parrys (cup and cone), besonders in Südwales und bei den neuen Hochöfen im Clevelanddistrikt. Neben dieser wurden aber eine groſse Anzahl neuerfundener Gicht- gasfänge patentiert und versucht. Parrys
[Abbildung]
Fig. 55.
Trichter hatte allerdings den Nachteil, daſs er die Gicht gänzlich dem Blick entzog, so daſs man das Aufgeben der Beschickung nicht kontrol- lieren konnte; die Aufgabe erfolgte auſserdem wie auch die Gasableitung nur am Rande des Ofens. Die meisten Konstruktionen erstrebten, ein besseres Aufgeben mit vollständigerer Gasableitung zu verbinden. In sehr einfacher Weise erreichte dies Turley 1860 mit seinem Gichthut (Fig. 55). Der gewölbte Deckel G hatte in der Mitte das Gas- ableitungsrohr B, welches sich teleskopisch in dem feststehenden Gas- rohr F bewegte. Dieser Gichtfang hatte den Nachteil, daſs während des Aufgichtens viel Gas entwich. Besser war in dieser Hinsicht schon
Beck, Geschichte des Eisens. 5
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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
die Hitze zu sehr nach vorn zog, man warf sie deshalb im Laufe der
sechziger Jahre vielfach wieder ab oder verwendete sie, wie früher,
nur im Notfall. Die Lürmannsche Schlackenform lag unter dem
Tümpel, etwas tiefer als die übrigen Windformen.
Von immer gröſserer Bedeutung wurde die Gasabführung bei
den Hochöfen, welche auf deren Konstruktion, namentlich auf die des
oberen Teiles des Schachtes nicht ohne Einfluſs blieb. Der Gasfang
wurde ganz allgemein ein wichtiger Zubehör des Hochofens, der auch
in England bei allen
neuerbauten Öfen zur
Anwendung kam. Eine
Ausnahme machten
noch die schottischen
Hochöfen und die-
jenigen in Cumberland,
die auf Bessemer-
Hämatitroheisen gin-
gen. Am verbreitetsten
war die einfache und
zweckmäſsige Kon-
struktion Parrys (cup
and cone), besonders
in Südwales und bei
den neuen Hochöfen
im Clevelanddistrikt.
Neben dieser wurden
aber eine groſse Anzahl
neuerfundener Gicht-
gasfänge patentiert
und versucht. Parrys
[Abbildung Fig. 55.]
Trichter hatte allerdings den Nachteil, daſs er die Gicht gänzlich dem
Blick entzog, so daſs man das Aufgeben der Beschickung nicht kontrol-
lieren konnte; die Aufgabe erfolgte auſserdem wie auch die Gasableitung
nur am Rande des Ofens. Die meisten Konstruktionen erstrebten, ein
besseres Aufgeben mit vollständigerer Gasableitung zu verbinden. In
sehr einfacher Weise erreichte dies Turley 1860 mit seinem Gichthut
(Fig. 55). Der gewölbte Deckel G hatte in der Mitte das Gas-
ableitungsrohr B, welches sich teleskopisch in dem feststehenden Gas-
rohr F bewegte. Dieser Gichtfang hatte den Nachteil, daſs während
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/81>, abgerufen am 23.11.2024.
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