in England die Ersparnis durch geringeren Abbrand, weniger Glüh- spanbildung beim Walzen und weniger Ausschussbleche auf 30 Prozent. Die Flusseisenbleche bedurften wegen ihrer glatten Oberfläche weniger Zinn, dagegen mehr Beizsäure bei der Weissblechfabrikation. Das Verzinnen geschah nicht mehr mit der Hand, sondern mechanisch. Fünf gusseiserne Kästen standen nebeneinander, von diesen war der erste und der fünfte mit Petroleum oder Talg gefüllt, die drei mittleren mit flüssigem Zinn. Die zu verzinnenden Bleche passierten die fünf Kästen. Dies geschah nach den Patenten von Cookley und Maywood dadurch, dass sie durch Walzen geführt wurden, um die Dicke der Zinndecke zu regeln und ein schönes Aussehen zu erzielen. Die fertigen Bleche wurden dann von Knaben mit Kleie und Schafs- leder abgeputzt.
Zahlreiche Patente für die mechanischen Vorrichtungen bei der Weissblechfabrikation wurden besonders seit 1889 genommen, von denen wir hier nur einige kurz anführen wollen.
1884 erfand Taylor eine Verzinnmaschine (D. R. P. Nr. 27180).
1887 nahmen Edwards, Lewis und Jones in England ein Patent (Nr. 17169) auf einen verbesserten Verzinnapparat, desgleichen Maskrey und Crumbin auf einen verbesserten Zinnherd (D. R. P. Nr. 41779), der aus zwei Abteilungen, dem Grob- und dem Walz- kessel, bestand und bei dem der Transport durch das mit Fett be- deckte Metallbad vermittelst einer über Rollen geführten Mitnehmer- kette und Führungsschienen geschah.
1888 liesen sich Brazier und Thompson einen Verzinnkessel patentieren (Engl. Pat. Nr. 14807). In dem Verzinnkessel von Adolph Gutersohn in Ford Road (D. R. P. Nr. 46857) wurden die Bleche in einem Durchstich durch drei hintereinander stehende Walzenpaare geführt.
Die Engländer J. Gl. Thomas und G. H. White nahmen 1889 ein deutsches Patent (D. R. P. Nr. 51446) auf ein Verzinnungsver- fahren, dessen Princip darin besteht, dass das Blech in einem einzigen Bogen durch zwei Zinnkessel von verschiedener Temperatur geführt wird. Der niedrigere Eintrittskessel ist mit hoch erhitztem Zinn gefüllt. Jeder Kessel hat besondere Feuerung und Führungswalzen.
Thomas Turner zu Marshalton (Delaware) schlug vor, das Scheuern der Schwarzbleche durch auf 200° C. überhitzte Dampf- strahlen, die in Winkeln von 30° auftreffen, zu vollziehen, während die Bleche durch zwei Walzenpaare gleichzeitig geführt werden. Das
Blechfabrikation.
in England die Ersparnis durch geringeren Abbrand, weniger Glüh- spanbildung beim Walzen und weniger Ausschuſsbleche auf 30 Prozent. Die Fluſseisenbleche bedurften wegen ihrer glatten Oberfläche weniger Zinn, dagegen mehr Beizsäure bei der Weiſsblechfabrikation. Das Verzinnen geschah nicht mehr mit der Hand, sondern mechanisch. Fünf guſseiserne Kästen standen nebeneinander, von diesen war der erste und der fünfte mit Petroleum oder Talg gefüllt, die drei mittleren mit flüssigem Zinn. Die zu verzinnenden Bleche passierten die fünf Kästen. Dies geschah nach den Patenten von Cookley und Maywood dadurch, daſs sie durch Walzen geführt wurden, um die Dicke der Zinndecke zu regeln und ein schönes Aussehen zu erzielen. Die fertigen Bleche wurden dann von Knaben mit Kleie und Schafs- leder abgeputzt.
Zahlreiche Patente für die mechanischen Vorrichtungen bei der Weiſsblechfabrikation wurden besonders seit 1889 genommen, von denen wir hier nur einige kurz anführen wollen.
1884 erfand Taylor eine Verzinnmaschine (D. R. P. Nr. 27180).
1887 nahmen Edwards, Lewis und Jones in England ein Patent (Nr. 17169) auf einen verbesserten Verzinnapparat, desgleichen Maskrey und Crumbin auf einen verbesserten Zinnherd (D. R. P. Nr. 41779), der aus zwei Abteilungen, dem Grob- und dem Walz- kessel, bestand und bei dem der Transport durch das mit Fett be- deckte Metallbad vermittelst einer über Rollen geführten Mitnehmer- kette und Führungsschienen geschah.
1888 liesen sich Brazier und Thompson einen Verzinnkessel patentieren (Engl. Pat. Nr. 14807). In dem Verzinnkessel von Adolph Gutersohn in Ford Road (D. R. P. Nr. 46857) wurden die Bleche in einem Durchstich durch drei hintereinander stehende Walzenpaare geführt.
Die Engländer J. Gl. Thomas und G. H. White nahmen 1889 ein deutsches Patent (D. R. P. Nr. 51446) auf ein Verzinnungsver- fahren, dessen Princip darin besteht, daſs das Blech in einem einzigen Bogen durch zwei Zinnkessel von verschiedener Temperatur geführt wird. Der niedrigere Eintrittskessel ist mit hoch erhitztem Zinn gefüllt. Jeder Kessel hat besondere Feuerung und Führungswalzen.
Thomas Turner zu Marshalton (Delaware) schlug vor, das Scheuern der Schwarzbleche durch auf 200° C. überhitzte Dampf- strahlen, die in Winkeln von 30° auftreffen, zu vollziehen, während die Bleche durch zwei Walzenpaare gleichzeitig geführt werden. Das
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Blechfabrikation.
in England die Ersparnis durch geringeren Abbrand, weniger Glüh-
spanbildung beim Walzen und weniger Ausschuſsbleche auf 30 Prozent.
Die Fluſseisenbleche bedurften wegen ihrer glatten Oberfläche weniger
Zinn, dagegen mehr Beizsäure bei der Weiſsblechfabrikation. Das
Verzinnen geschah nicht mehr mit der Hand, sondern mechanisch.
Fünf guſseiserne Kästen standen nebeneinander, von diesen war der
erste und der fünfte mit Petroleum oder Talg gefüllt, die drei
mittleren mit flüssigem Zinn. Die zu verzinnenden Bleche passierten
die fünf Kästen. Dies geschah nach den Patenten von Cookley und
Maywood dadurch, daſs sie durch Walzen geführt wurden, um die
Dicke der Zinndecke zu regeln und ein schönes Aussehen zu erzielen.
Die fertigen Bleche wurden dann von Knaben mit Kleie und Schafs-
leder abgeputzt.
Zahlreiche Patente für die mechanischen Vorrichtungen bei der
Weiſsblechfabrikation wurden besonders seit 1889 genommen, von
denen wir hier nur einige kurz anführen wollen.
1884 erfand Taylor eine Verzinnmaschine (D. R. P. Nr. 27180).
1887 nahmen Edwards, Lewis und Jones in England ein
Patent (Nr. 17169) auf einen verbesserten Verzinnapparat, desgleichen
Maskrey und Crumbin auf einen verbesserten Zinnherd (D. R. P.
Nr. 41779), der aus zwei Abteilungen, dem Grob- und dem Walz-
kessel, bestand und bei dem der Transport durch das mit Fett be-
deckte Metallbad vermittelst einer über Rollen geführten Mitnehmer-
kette und Führungsschienen geschah.
1888 liesen sich Brazier und Thompson einen Verzinnkessel
patentieren (Engl. Pat. Nr. 14807). In dem Verzinnkessel von Adolph
Gutersohn in Ford Road (D. R. P. Nr. 46857) wurden die Bleche
in einem Durchstich durch drei hintereinander stehende Walzenpaare
geführt.
Die Engländer J. Gl. Thomas und G. H. White nahmen 1889
ein deutsches Patent (D. R. P. Nr. 51446) auf ein Verzinnungsver-
fahren, dessen Princip darin besteht, daſs das Blech in einem einzigen
Bogen durch zwei Zinnkessel von verschiedener Temperatur geführt
wird. Der niedrigere Eintrittskessel ist mit hoch erhitztem Zinn gefüllt.
Jeder Kessel hat besondere Feuerung und Führungswalzen.
Thomas Turner zu Marshalton (Delaware) schlug vor, das
Scheuern der Schwarzbleche durch auf 200° C. überhitzte Dampf-
strahlen, die in Winkeln von 30° auftreffen, zu vollziehen, während
die Bleche durch zwei Walzenpaare gleichzeitig geführt werden. Das
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 840. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/856>, abgerufen am 22.11.2024.
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