Beizen der Bleche sollte unter Zuhülfenahme des elektrischen Stromes geschehen.
Putzmaschinen für das Weissblech erfanden Jos. Klee in Schalke 1887 (D. R. P. Nr. 41270), James Abbott in Blaina 1889 (Engl. Pat. Nr. 10116).
Gutersohns Patent von 1889 (D. R. P. Nr. 46857) umfasste auch ein Verfahren zum Trocknen und Einfetten der Bleche. Er lässt das Blech durch eine Lösung von Ammoniakkarbonat mit Palmöl und dann durch drei Walzen gehen, eine Streckwalze, eine Gummiwalze, um die Feuchtigkeit abzuquetschen, und eine Walze mit elastischer Oberfläche, deren unterer Teil in Palmöl taucht, zum Einfetten. Von da kommen die Bleche in den Zinnkessel.
Bis 1890 beherrschte England den Zinnhandel noch fast aus- schliesslich. Es produzierte 90 Prozent des gesamten Weissbleches. 1889 betrug seine Produktion 430623 Tonnen; hiervon gingen 336692 Tonnen in 5559734 Kisten nach den Vereinigten Staaten. Dies änderte sich durch die McKinley-Bill von 1890, bezw. die Weiss- blechklausel vom Juli 1891, die den amerikanischen Eingangszoll auf Weissblech verdoppelte. Durch diesen Schutzzoll begann die Weiss- blechfabrikation in den Vereinigten Staaten aufzublühen und nach wenigen Jahren zu grossartigem Aufschwunge zu gelangen. Man nahm die englischen Einrichtungen zum Muster, führte aber mancherlei Verbesserungen in der Fabrikation ein.
Wie in anderen Betrieben, so stellten auch hier die Amerikaner Massenerzeugung und mechanischen Betrieb in den Vordergrund. Sie emanzipierten sich sofort von dem altmodischen Grundsatze, die Fein- bleche in einzelnen kleinen Tafeln zu walzen, indem sie statt dessen lange, bandförmige Bleche walzten, diese beizten und verzinnten und hierauf erst mit Scheren in die gewünschten Längen zerschnitten.
Ein solches System liessen sich David Evans und R. C. Alcott in Ausonia (Conn.) 1889 patentieren (Amer. Pat. 408832); ihre Vor- richtungen bestanden aus langem, horizontalem Tisch, Glättewalzen, Bürstenwalzen in einem Säurebehälter und Quetschwalzen in dem Zinnkessel. S. Y. Buckman, Philadelphia, führt nach seinem Patent von 1891 das Schwarzblechband zwischen Walzen der Beizpfanne zu, nach dem Austritt aus dieser wird es durch Bürsten mechanisch ge- scheuert, durch Spritzrohre abgewaschen, gelangt dann durch einen Trockenofen in einen Salmiakkessel, von da in einen U-förmigen Zinnkessel mit Walzenführung und von da durch Glättewalzen auf eine Trommel, auf der das fertige Weissblechband aufgerollt wird.
Blechfabrikation.
Beizen der Bleche sollte unter Zuhülfenahme des elektrischen Stromes geschehen.
Putzmaschinen für das Weiſsblech erfanden Jos. Klee in Schalke 1887 (D. R. P. Nr. 41270), James Abbott in Blaina 1889 (Engl. Pat. Nr. 10116).
Gutersohns Patent von 1889 (D. R. P. Nr. 46857) umfaſste auch ein Verfahren zum Trocknen und Einfetten der Bleche. Er läſst das Blech durch eine Lösung von Ammoniakkarbonat mit Palmöl und dann durch drei Walzen gehen, eine Streckwalze, eine Gummiwalze, um die Feuchtigkeit abzuquetschen, und eine Walze mit elastischer Oberfläche, deren unterer Teil in Palmöl taucht, zum Einfetten. Von da kommen die Bleche in den Zinnkessel.
Bis 1890 beherrschte England den Zinnhandel noch fast aus- schlieſslich. Es produzierte 90 Prozent des gesamten Weiſsbleches. 1889 betrug seine Produktion 430623 Tonnen; hiervon gingen 336692 Tonnen in 5559734 Kisten nach den Vereinigten Staaten. Dies änderte sich durch die McKinley-Bill von 1890, bezw. die Weiſs- blechklausel vom Juli 1891, die den amerikanischen Eingangszoll auf Weiſsblech verdoppelte. Durch diesen Schutzzoll begann die Weiſs- blechfabrikation in den Vereinigten Staaten aufzublühen und nach wenigen Jahren zu groſsartigem Aufschwunge zu gelangen. Man nahm die englischen Einrichtungen zum Muster, führte aber mancherlei Verbesserungen in der Fabrikation ein.
Wie in anderen Betrieben, so stellten auch hier die Amerikaner Massenerzeugung und mechanischen Betrieb in den Vordergrund. Sie emanzipierten sich sofort von dem altmodischen Grundsatze, die Fein- bleche in einzelnen kleinen Tafeln zu walzen, indem sie statt dessen lange, bandförmige Bleche walzten, diese beizten und verzinnten und hierauf erst mit Scheren in die gewünschten Längen zerschnitten.
Ein solches System lieſsen sich David Evans und R. C. Alcott in Ausonia (Conn.) 1889 patentieren (Amer. Pat. 408832); ihre Vor- richtungen bestanden aus langem, horizontalem Tisch, Glättewalzen, Bürstenwalzen in einem Säurebehälter und Quetschwalzen in dem Zinnkessel. S. Y. Buckman, Philadelphia, führt nach seinem Patent von 1891 das Schwarzblechband zwischen Walzen der Beizpfanne zu, nach dem Austritt aus dieser wird es durch Bürsten mechanisch ge- scheuert, durch Spritzrohre abgewaschen, gelangt dann durch einen Trockenofen in einen Salmiakkessel, von da in einen U-förmigen Zinnkessel mit Walzenführung und von da durch Glättewalzen auf eine Trommel, auf der das fertige Weiſsblechband aufgerollt wird.
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Blechfabrikation.
Beizen der Bleche sollte unter Zuhülfenahme des elektrischen Stromes
geschehen.
Putzmaschinen für das Weiſsblech erfanden Jos. Klee in Schalke
1887 (D. R. P. Nr. 41270), James Abbott in Blaina 1889 (Engl. Pat.
Nr. 10116).
Gutersohns Patent von 1889 (D. R. P. Nr. 46857) umfaſste auch
ein Verfahren zum Trocknen und Einfetten der Bleche. Er läſst das
Blech durch eine Lösung von Ammoniakkarbonat mit Palmöl und
dann durch drei Walzen gehen, eine Streckwalze, eine Gummiwalze,
um die Feuchtigkeit abzuquetschen, und eine Walze mit elastischer
Oberfläche, deren unterer Teil in Palmöl taucht, zum Einfetten. Von
da kommen die Bleche in den Zinnkessel.
Bis 1890 beherrschte England den Zinnhandel noch fast aus-
schlieſslich. Es produzierte 90 Prozent des gesamten Weiſsbleches.
1889 betrug seine Produktion 430623 Tonnen; hiervon gingen
336692 Tonnen in 5559734 Kisten nach den Vereinigten Staaten.
Dies änderte sich durch die McKinley-Bill von 1890, bezw. die Weiſs-
blechklausel vom Juli 1891, die den amerikanischen Eingangszoll auf
Weiſsblech verdoppelte. Durch diesen Schutzzoll begann die Weiſs-
blechfabrikation in den Vereinigten Staaten aufzublühen und nach
wenigen Jahren zu groſsartigem Aufschwunge zu gelangen. Man nahm
die englischen Einrichtungen zum Muster, führte aber mancherlei
Verbesserungen in der Fabrikation ein.
Wie in anderen Betrieben, so stellten auch hier die Amerikaner
Massenerzeugung und mechanischen Betrieb in den Vordergrund. Sie
emanzipierten sich sofort von dem altmodischen Grundsatze, die Fein-
bleche in einzelnen kleinen Tafeln zu walzen, indem sie statt dessen
lange, bandförmige Bleche walzten, diese beizten und verzinnten und
hierauf erst mit Scheren in die gewünschten Längen zerschnitten.
Ein solches System lieſsen sich David Evans und R. C. Alcott
in Ausonia (Conn.) 1889 patentieren (Amer. Pat. 408832); ihre Vor-
richtungen bestanden aus langem, horizontalem Tisch, Glättewalzen,
Bürstenwalzen in einem Säurebehälter und Quetschwalzen in dem
Zinnkessel. S. Y. Buckman, Philadelphia, führt nach seinem Patent
von 1891 das Schwarzblechband zwischen Walzen der Beizpfanne zu,
nach dem Austritt aus dieser wird es durch Bürsten mechanisch ge-
scheuert, durch Spritzrohre abgewaschen, gelangt dann durch einen
Trockenofen in einen Salmiakkessel, von da in einen U-förmigen
Zinnkessel mit Walzenführung und von da durch Glättewalzen auf
eine Trommel, auf der das fertige Weiſsblechband aufgerollt wird.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 841. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/857>, abgerufen am 22.11.2024.
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