Putzmaschinen für Weissblech liessen sich Powell und Williams (Pa.) und Sculier 1890 1) (D. R. P. Nr. 55468), sowie Davies und Phillipps2) (Amer. Pat. Nr. 450929) und Andere patentieren.
Der Amerikaner D. Edwards, der sich eine Anzahl von Ver- besserungen bei der Weissblechfabrikation schützen liess, erfand 1891 auch ein sinnreiches Verfahren, die einzelnen Bleche eines Buschens oder Stosses durch einen mit Saugnäpfen versehenen Greifer aufzuheben und durch den mit Walzen versehenen Zinnkessel auf den Rechen zu führen (D. R. P. Nr. 66736 und 68015).
Die Fortschritte der Weissblechfabrikation in den Vereinigten Staaten kamen in der Weltausstellung zu Chicago 1893 deutlich zur Anschauung. Ausser den vorzüglichen mechanischen Verbesserungen ist dabei auch die rationelle Anordnung hervorzuheben. So erreichen die amerikanischen Fabriken eine Zeitersparnis, also Mehrproduktion dadurch, dass sie die Kaltwalzen hinter die Heisswalzen stellen, während man sie in England nebeneinander anordnet. Das System des Bandwalzens an Stelle des Tafelwalzens wurde in Deutschland durch das früher schon erwähnte, von Direktor C. Wittgen- stein in Teplitz erfundene und von der Märkischen Maschinenbau- gesellschaft in Wetter durch Direktor Trappen ausgeführte, 1893 patentierte (D. R. P. Nr. 69671) Feinblechwalzwerk 3) eingeführt. Der bis auf 50 mm Stärke vorgewalzte Flusseisenblock von 300 mm wird in einem Lauthschen Trio auf 5 mm Dicke vorgewalzt und dann in einer Hitze durch ein System von fünf hintereinander stehenden Duowalzen mit zunehmender Geschwindigkeit auf 11/2 bis 2 mm ausgewalzt 4). Das Band von 14 bis 17 m Länge kommt direkt unter Scheren. Die Leistung betrug 1892 30000 kg Feinblech in 24 Stunden.
Nach einem Patent von H. Hewitt in Birmingham (Engl. Pat. Nr. 1414 vom 25. Januar 1892 5) wurden zum Herunterwalzen dünner Bleche drei Walzenpaare in einem Gerüst so angeordnet, dass die Tafel immer auf der Arbeitsseite austritt, um gleich wieder in die enger gestellten Walzen eingeführt zu werden. Ähnliches wollte Herm. Meyer in Düsseldorf (D. R. P. Nr. 65878 vom 23. Februar 1892) durch eine selbstthätige Umführung der Bleche mittels endloser Ketten mit einem Walzenpaar erreichen.
1) Siehe Stahl und Eisen 1891, S. 421.
2) Daselbst 1891, S. 935.
3) Daselbst 1892, S. 999; Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1893, S. 307.
4) Zeitschr. deutsch. Ingen. 1893, S. 1242.
5 Siehe Stahl und Eisen 1893, S. 298.
Blechfabrikation.
Putzmaschinen für Weiſsblech lieſsen sich Powell und Williams (Pa.) und Sculier 1890 1) (D. R. P. Nr. 55468), sowie Davies und Phillipps2) (Amer. Pat. Nr. 450929) und Andere patentieren.
Der Amerikaner D. Edwards, der sich eine Anzahl von Ver- besserungen bei der Weiſsblechfabrikation schützen lieſs, erfand 1891 auch ein sinnreiches Verfahren, die einzelnen Bleche eines Buschens oder Stoſses durch einen mit Saugnäpfen versehenen Greifer aufzuheben und durch den mit Walzen versehenen Zinnkessel auf den Rechen zu führen (D. R. P. Nr. 66736 und 68015).
Die Fortschritte der Weiſsblechfabrikation in den Vereinigten Staaten kamen in der Weltausstellung zu Chicago 1893 deutlich zur Anschauung. Auſser den vorzüglichen mechanischen Verbesserungen ist dabei auch die rationelle Anordnung hervorzuheben. So erreichen die amerikanischen Fabriken eine Zeitersparnis, also Mehrproduktion dadurch, daſs sie die Kaltwalzen hinter die Heiſswalzen stellen, während man sie in England nebeneinander anordnet. Das System des Bandwalzens an Stelle des Tafelwalzens wurde in Deutschland durch das früher schon erwähnte, von Direktor C. Wittgen- stein in Teplitz erfundene und von der Märkischen Maschinenbau- gesellschaft in Wetter durch Direktor Trappen ausgeführte, 1893 patentierte (D. R. P. Nr. 69671) Feinblechwalzwerk 3) eingeführt. Der bis auf 50 mm Stärke vorgewalzte Fluſseisenblock von 300 mm wird in einem Lauthschen Trio auf 5 mm Dicke vorgewalzt und dann in einer Hitze durch ein System von fünf hintereinander stehenden Duowalzen mit zunehmender Geschwindigkeit auf 1½ bis 2 mm ausgewalzt 4). Das Band von 14 bis 17 m Länge kommt direkt unter Scheren. Die Leistung betrug 1892 30000 kg Feinblech in 24 Stunden.
Nach einem Patent von H. Hewitt in Birmingham (Engl. Pat. Nr. 1414 vom 25. Januar 1892 5) wurden zum Herunterwalzen dünner Bleche drei Walzenpaare in einem Gerüst so angeordnet, daſs die Tafel immer auf der Arbeitsseite austritt, um gleich wieder in die enger gestellten Walzen eingeführt zu werden. Ähnliches wollte Herm. Meyer in Düsseldorf (D. R. P. Nr. 65878 vom 23. Februar 1892) durch eine selbstthätige Umführung der Bleche mittels endloser Ketten mit einem Walzenpaar erreichen.
1) Siehe Stahl und Eisen 1891, S. 421.
2) Daselbst 1891, S. 935.
3) Daselbst 1892, S. 999; Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1893, S. 307.
4) Zeitschr. deutsch. Ingen. 1893, S. 1242.
5 Siehe Stahl und Eisen 1893, S. 298.
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[842/0858]
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Putzmaschinen für Weiſsblech lieſsen sich Powell und Williams
(Pa.) und Sculier 1890 1) (D. R. P. Nr. 55468), sowie Davies und
Phillipps 2) (Amer. Pat. Nr. 450929) und Andere patentieren.
Der Amerikaner D. Edwards, der sich eine Anzahl von Ver-
besserungen bei der Weiſsblechfabrikation schützen lieſs, erfand
1891 auch ein sinnreiches Verfahren, die einzelnen Bleche eines
Buschens oder Stoſses durch einen mit Saugnäpfen versehenen Greifer
aufzuheben und durch den mit Walzen versehenen Zinnkessel auf
den Rechen zu führen (D. R. P. Nr. 66736 und 68015).
Die Fortschritte der Weiſsblechfabrikation in den Vereinigten
Staaten kamen in der Weltausstellung zu Chicago 1893 deutlich zur
Anschauung. Auſser den vorzüglichen mechanischen Verbesserungen
ist dabei auch die rationelle Anordnung hervorzuheben. So erreichen
die amerikanischen Fabriken eine Zeitersparnis, also Mehrproduktion
dadurch, daſs sie die Kaltwalzen hinter die Heiſswalzen stellen,
während man sie in England nebeneinander anordnet. Das System
des Bandwalzens an Stelle des Tafelwalzens wurde in Deutschland
durch das früher schon erwähnte, von Direktor C. Wittgen-
stein in Teplitz erfundene und von der Märkischen Maschinenbau-
gesellschaft in Wetter durch Direktor Trappen ausgeführte, 1893
patentierte (D. R. P. Nr. 69671) Feinblechwalzwerk 3) eingeführt. Der
bis auf 50 mm Stärke vorgewalzte Fluſseisenblock von 300 mm wird in
einem Lauthschen Trio auf 5 mm Dicke vorgewalzt und dann in einer
Hitze durch ein System von fünf hintereinander stehenden Duowalzen
mit zunehmender Geschwindigkeit auf 1½ bis 2 mm ausgewalzt 4).
Das Band von 14 bis 17 m Länge kommt direkt unter Scheren. Die
Leistung betrug 1892 30000 kg Feinblech in 24 Stunden.
Nach einem Patent von H. Hewitt in Birmingham (Engl. Pat.
Nr. 1414 vom 25. Januar 1892 5) wurden zum Herunterwalzen dünner
Bleche drei Walzenpaare in einem Gerüst so angeordnet, daſs die Tafel
immer auf der Arbeitsseite austritt, um gleich wieder in die enger
gestellten Walzen eingeführt zu werden. Ähnliches wollte Herm.
Meyer in Düsseldorf (D. R. P. Nr. 65878 vom 23. Februar 1892)
durch eine selbstthätige Umführung der Bleche mittels endloser Ketten
mit einem Walzenpaar erreichen.
1) Siehe Stahl und Eisen 1891, S. 421.
2) Daselbst 1891, S. 935.
3) Daselbst 1892, S. 999; Österreich. Zeitschr. für Berg- und Hüttenwesen 1893,
S. 307.
4) Zeitschr. deutsch. Ingen. 1893, S. 1242.
5 Siehe Stahl und Eisen 1893, S. 298.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 842. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/858>, abgerufen am 22.11.2024.
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