Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Blechfabrikation. zwei Zinkblöcke zu. Das geflammte oder krystallinische Aussehenwurde auf die verschiedene Erstarrungstemperatur des alten unreinen und des zugesetzten reinen Zinns zurückgeführt. Eine ganz neue Verwendung fand das Blech als sogenanntes Sehr bedeutend waren die Fortschritte der Fabrikation der 1) Siehe Stahl und Eisen 1898, S. 761 u. 826. 2) Siehe Stahl und Eisen 1890, S. 879.
Blechfabrikation. zwei Zinkblöcke zu. Das geflammte oder krystallinische Aussehenwurde auf die verschiedene Erstarrungstemperatur des alten unreinen und des zugesetzten reinen Zinns zurückgeführt. Eine ganz neue Verwendung fand das Blech als sogenanntes Sehr bedeutend waren die Fortschritte der Fabrikation der 1) Siehe Stahl und Eisen 1898, S. 761 u. 826. 2) Siehe Stahl und Eisen 1890, S. 879.
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Blechfabrikation.
zwei Zinkblöcke zu. Das geflammte oder krystallinische Aussehen
wurde auf die verschiedene Erstarrungstemperatur des alten unreinen
und des zugesetzten reinen Zinns zurückgeführt.
Eine ganz neue Verwendung fand das Blech als sogenanntes
Streckblech (expanded metal) für Betonbauten. Durch parallele
Schnitte wurde das Blech zerteilt zu einem Netzwerk ausgezogen, was
Drahtgewebe ähnlich war und dieses ersetzte. Es war eine ameri-
kanische Erfindung 1) von J. French Golding in Chicago (D. R. P.
Nr. 84345 vom 29. August 1894), die aber auch in Europa rasch in
Aufnahme kam. In Deutschland stellt die Firma Schüchtermann
& Kremer in Dortmund dieses Streckmetall dar.
Sehr bedeutend waren die Fortschritte der Fabrikation der
Grobbleche in dieser Periode, infolge der Verwendung des Fluſs-
eisens und der Verbesserungen der Walzwerke. Auch für sie war
die Erfindung von Thomas-Gilchrist und die Einführung des
basischen Verfahrens von hervorragender Bedeutung. Unter den
Grobblechsorten waren es besonders Wellbleche, Schiffsbleche und
Kesselbleche, die immer steigende Verwendung fanden. Bessemer-
fluſsstahl war schon vor dem Jahre 1870 bei dieser Fabrikation
verwendet worden, aber nur ausnahmsweise mit ökonomischem Vorteil.
Die groſse Verbilligung des Fluſseisens nach der Einführung des
basischen Verfahrens bewirkte seit 1880 eine rasch zunehmende
Verwendung des Thomas- und des basischen Martinfluſseisens, so
daſs diese auch hier den Sieg über das Puddelschweiſseisen davon-
trugen und dessen Verbrauch für die Blechfabrikation mehr und
mehr einschränkten. Bei der Dampfkesselfabrikation ging dieser
Übergang nicht ohne Kampf vor sich. Das Fluſseisenblech bot für
die Verarbeitung manche Schwierigkeiten, die erst erforscht und
überwunden werden muſsten. Es läſst sich schwieriger schweiſsen,
verträgt keine Bearbeitung in der Blauhitze und rostet leichter. Sein
groſser Vorzug liegt bei blasenfreiem Material in seiner Homogenität.
Man verlangte mit Recht von den Fluſseisenblechen höhere Qualitäts-
ziffern als von Schweiſseisen. Nach der Stuttgarter Delegierten-
versammlung des internationalen Verbandes der Dampfkessel-Über-
wachungsvereine im Juni 1890 2) wurde dieselbe für Feuerbleche
z. B. wie folgt festgesetzt:
1) Siehe Stahl und Eisen 1898, S. 761 u. 826.
2) Siehe Stahl und Eisen 1890, S. 879.
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